Aktuelle Podcast Episode

"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Sonntag, 29. April 2018

Mike Dawes "Era"

CD Kritik Mike Dawes "Era", Q Ten Records

Der englische "Gitarrenzauber" - Gitarrist Mike Dawes veröffentlich mit "Era" seine neuste CD.


Ruhige Gitarrenklänge - inklusive Rhytmusnutzung des Gitarrenkorpus - wie in "Encomium", das zum Ende flotter werdende "Beirut", das mit "Sounds" spielende und durch Piano und Keyboard unterstützte "Purr & Sway", das ruhige aber sehr rhytmische "Belle Insomnie", "Overload" mit viel Rhytmus auf dem Korpus oder das sehr getragene "The Old Room" (mit leicht spanischen Klängen) - alles Eigenkompositionen von Mike Dawes - wechseln sich mit Eigeninterpretationen von Songs wie "Slow Dancing In A Burning Room" (von John Mayer), "One" (von Metallica) oder "Scarlet" (von Periphery) ab. Eine CD für Gitarrenmusikfreunde zum Zuhören und Entdecken der ausgefeilten Spielweise eines Mike Dawes.

Mehr Infos unter www.mikedawes.com

Freitag, 27. April 2018

Dokken "Return To The East Live (2016)"

CD Kritik Dokken "Return To The East Live (2016)", Frontiers Records

Frontiers Records aus Italien veröffentlichen hier die Liveaufnahmen einer der beiden Liveauftritte der Band Dokken aus dem Jahr 2016 in Japan.


In der Originalbesetzung mit Jeff Pilson (Bass), George Lynch (Gitarre), Mick Brown (Schlagzeug) und Namensgeber Don Dokken (Gesang) zelebrieren die 4 ( leider noch immer zerstrittenen) Musiker ihre bekanntesten Songs von "Kiss Of Death", "Tooth And Nail", "In My Dreams" oder "Dream Warriors". Angereichert mit den beiden Akustikstücken "Heaven Sent" und "Will The Sun Rise" als Bonustracks und dem neuen Song "It`s Another Day" gleich zu Beginn der CD, bekommt der geneigte Fan hier tolle Musik, heute von Don Dokken in etwas tieferer Stimmlage gesungen, mit fantastischen Gitarreneinlagen, einer gut geölten Rhytmusgruppe und sehr gutem Backgroundgesang geboten. Der Deluxe Edition liegt die DVD bei, so dass man sich gut auch einen optischen Eindruck des Konzertes verschaffen kann - eben "value for money".
Ein Trip zurück in den Hard Rock der 80er Jahre mit tollen Musikern - nur schade das Don Dokken keine Reunion wünscht. Die 3 anderen verbliebenen Musiker wollen angeblich aber wieder musikalisch gemeinsame Sache machen - schaun` und hören wir mal. Für die Live - CD - DVD gibt es zumindest eine Kaufempfehlung!

Konzert 58

mit Weiss-Emmrich









Montag, 23. April 2018

Gitarrenzauber Zusatzkonzert mit Petteri Sariola und Mike Dawes

Am 16. April 2018 gaben die Gitarristen Petteri Sariola und Mike Dawes ein  Extrakonzert des Gitarrenzauberfestivals im Best Western Hotel in Riedstadt-Goddelau. Die Künstler aus Finnland und England haben zunächst einzeln und dann gemeinsam ein fast zweistündiges Konzert gegeben. Die Songs der beiden waren eine bunte Mischung. Beide haben altbekannte Cover wie "Purple Rain" von Prince (Dawes) oder "Still Haven't Found What I'm Looking For" von U2 (Sariola) gespielt. Aber auch eigene Kompositionen mit emotionalen Hintergründen. So hat Mike Dawes beispielsweise eine keltische Ballade gespielt die er gemeinsam mit seiner Ex-Freundin geschrieben hat und direkt danach ein absolut individuelles Cover von "Titianium" von David Guetta, das seinesgleichen sucht. Petteri Sariola spielte eine angenehme Mischung aus schnellen Songs und Balladen. So hat er einen besonderen Song all den Menschen gewidmet die er nicht so oft sieht, darunter auch Gitarrenbauer Andreas Cuntz aus Crumstadt, der ebenfalls im Publikum war und der beide Konzertinstrumente gebaut hat. Beide Musiker haben nicht nur vor dem Publikum gestanden, sondern den gesamten Raum bespielt, sodass jeder ihre besondere "Fingerstyle" Spielweise auch aus der Nähe bestaunen konnte. Ein absolut gelungenes Konzert von zwei Ausnahmetalenten!
Veranstaltet wurde das Konzert vom Kulturbüro der Stadt Riedstadt, unterstützt an der Technik von Herrn Boll aus Erfelden und den Teammitgliedern des StRiedKULT - Klub Teams an Kasse, Videoaufnahmen und Fotografie.






















Montag, 9. April 2018

Jain "Zanaka"

CD Kritik Jain "Zanaka"

Jain wurde 1992 in Toulouse geboren. Als sie neun ist zieht die Familie nach Dubai, drei Jahre darauf in den Kongo. Vier Jahre später nach Abu Dhabi wo sie noch ein Jahr lebt, bis sie sich schließlich in Paris niederlässt um sich auf ihr Kunststudium vorzubereiten. Zanaka bedeutet auf Malagasy, der Amtssprache Madagaskars, Kind. Vermutlich wählte Jain diesen Titel in Anlehnung an die französisch-madagassische Herkunft ihrer Mutter. Man sieht, Jain ist alles andere als eine gewöhnliche Popsängerin. Ihre Lebensgeschichte, durch die sie verschiedenste Kulturen kennengelernt hat, nimmt sehr starken Einfluss auf ihr 2015 erschienenes Debütalbum, Zanaka.
Meiner Meinung nach hat jeder einzelne Song, sowie Jains Stimme absoluten Wiedererkennungswert. Mit "Come" schafft sie sofort einen super Einstieg, der den Ton für den Rest der Platte anschlägt. Alle Lieder klingen beim ersten Hören sehr poppig, sind absolut tanzbar und verweisen entweder mit Rhythmus, Instrumenteneinsatz oder Text auf Jains Aufenthalte in Afrika und den Arabischen Emiraten. "Makeba", der Song der den meisten vielleicht aufgrund der Levis Werbung bekannt vorkommt, ist eine Hommage an die südafrikanische Sängerin und Menschenrechtlerin Miriam Makeba die 2008 verstorben ist.
"Nobody can beat the Mama Africa. You follow the beat that she's going to give you, only her smile can all make it go, the sufferation of a thousand more" 
So lautet eine Textpassage aus dem Song, der auf das Leben Makebas eingeht und ihr Engagement gegen die Apartheit thematisiert. Wenn man nicht genau hinhört ist "Makeba" einfach nur ein fröhlicher Popsong. Erst wenn man sich genau mit der Musik befasst erkennt man Jains Moral dahinter. Zanaka ist nun schon drei Jahre alt, dennoch sind die erwähnten Themen nach wie vor relevant und das Album absolut gelungen. 
Rein stimmlich überzeugt Jain, die eigentlich Jeanne Galice heißt, auf ganzer Linie und phasenweise würde ich ihre Stimmfarbe mit der von Adele vergleichen. Vor allem im Song "All My Days" wird dies deutlich. Da sie Französin ist und fast ausschlißelich auf Englisch singt hat sie natürlich einen leichten Akzent, der Zanaka aber noch sympathischer erscheinen lässt.

Tracklist - Zanaka (2015)
1. Come
2. Heads Up
3. Mr Johnson
4. Lil Mama
5. Hope
6. All My Days
7. Hob
8. Makeba
9. You Can Blame Me
10. So Peaceful

Axel Rudi Pell "Knights Call"

LP Kritik Axel Rudi Pell "Knights Call", spv

Der aus Bochum stammende Axel Rudi Pell veröffentlicht auch 2018 wieder eine für ihn typische,  nun bereits 17. Platte mit genau der Musik die seine Fans und Hard Rock Liebhaber von ihm erwarten.


Die auf vier in rot mit schwarzen Schlieren verteilte Musik bietet Rockmusik im Stil von Rainbow (Pell ist bekennender Fan von Richie Blackmore) oder der Band von Johnny Gioeli (Gesang) - "Hardline". Gemeinsam mit Ferdy Doernberg (Keyboards), Bobby Rondinelli (Drums) - ex Rainbow und Volker Krawczak (Bass) eingespielt, pendeln die Songs zwischen flotten, melodischen Songs wie "Wildest Dreams" und "Slaves On The Run", dem Instrumentalstück "Truth And Lies" oder Longtracks wie "Tower Of Babylon" und "Beyond The Light". Alles typisch Axel Rudi Pell, mit wie immer tollem Gesang von Johnny Gioeli. Es gilt einfach weiter: "wo Pell drauf steht, ist auch Pell drin".



Samstag, 7. April 2018

Heaven & Earth "Hard To Kill"

CD Kritik Heaven & Earth "Hard To Kill", Quarto Valley Records

Es gibt ihn also noch. Den guten, alten Hard Rock wie wir ihn seit Ende der 70er - Anfang der 80er Jahre von Bands wie Deep Purple, Whitesnake oder später Thunder und Gotthard kennen.
Die nun hier vorliegende CD stammt von der Band "Heaven & Earth" aus Los Angeles.


Angeführt von Gitarrist Stuart Smith und Sänger Joe Retta präsentiert uns das Quintett Hard Rock der Spitzenklasse. Los geht es mit dem treibenden, an Rainbow zu Joe Lynn Turner Zeiten erinnernden Song "Hard To Kill". Rhythmusverschleppung, Gitarrensolo, manchmal an Paul Rodgers von Free erinnernder Gesang - klasse. "Walk Away" mit Gitarreneinstieg, Hammond Orgel von Ty Bailie, starkem Rhythmus, Joe Rettas Gesang - das erinnert an Whitesanke bzw. Gotthard aus der Schweiz. Mit "Till It´s Over" dann typischer Blues Rock a la Whitesnake ... bitte weiter so. In "Bleed Me Dry" mit Akustikgitarre dann  eine an Thunder aus England erinnernde Ballade.
Blues Beat in der Strophe, Rockbeat im Refrain, Hammond Orgel und Mundharmonika, Bass, Drum, Gitarre - fertig ist "The Game Has Changed". Top. Mit den beiden Stampfern im Mittempobereich "Anthem" und "Monster" (erinnert an die US Hard Rock Songs von Whitesnake um 1987) geht es dann fulminant weiter bevor die Blues Rock Ballade "L.A. Blues" mit toller Hammond Orgel a la Jon Lord etwas Tempo heraus nimmt. Gefolgt, natürlich, vom schnellen Rocksong, teilweise an Sammy Hagar erinnernden und mit tollem Gitarren-Hammond Orgel Duell verzierten Song "Hellfire".
Der harte Bluesrock - US Hard Rock Song "Beautiful Monsters" und die Rockballade "Bad Man", bei der noch einmal die Stimme von Joe Retta glänzen kann beschließen ein fantastisches Hard Rock Album. Empfehlenswert!

Freitag, 6. April 2018

Bernd Perplies: "Die Wächter von Aquaterra - Angriff aus der Tiefe"

Bernd Perplies & Christian Humberg: "Die Wächter von Aquaterra- Angriff aus der Tiefe",                                      Thienemann Verlag


Auch im zweiten Teil der neuen Jugendbuchreihe von Bernd Perplies und Christian Humberg "Die Wächter von Aquaterra - Angriff aus der Tiefe" erleben wir  unsere neuen Freunde Tresk, Finn und Anna in einem fesselnd geschriebenen und bis zur letzten Seite spannenden Abenteuer rund um die Insel Aquaterra und ihren Bewohnern.
In dem neuen Abenteuer lernen wir das Neptynenmädchen Lailani kennen, eine Spezies aus dem Meer, welche mit ihren Eltern in der Unterwasserstation Atlantia lebt, auf der Algen gezüchtet werden. Als sie bei einem Unterwasserausflug angegriffen wird und später unsere drei Helden kennen lernt, erzählt sie denen von ihrem unangenehmen Erlebnis und die Vier beschließen den Hintergründen auf den Grund zu gehen. Auch Omikron1, das Computerprogramm aus dem ersten Teil, spielt in dieser Geschichte wieder eine wichtige Rolle und hilft den Abenteurern zum Schluss, den von skrupellosen Menschen gemachten Machenschaften ein Ende zu setzen.
Auch in diesem zweiten Teil der Serie geht es neben dem spannenden Umweltthriller wieder um Zusammenhalt, Mut, Engagement und die Neugier auf neue Lebewesen und daraus entstehende Freundschaften. Lesens- und Vorlesenswert für Menschen von 10 - 99 Jahren.

Donnerstag, 5. April 2018

Von Sambahöhle bis StRiedKULT - Klub

Von der "Sambahöhle" auf dem Kühkopf bis zum "StRiedKULT - Klub" in Wolfskehlen.
Erinnerungen von Hubert Rabel zu 50 Jahren populärer Musik in Riedstadt

Moin moin, man sagt ja "wer sich erinnern kann war nicht richtig dabei." Bei mir war es einfach so, dass ich noch jung war und eigentlich durch Zufall (wie jetzt bekannt) die "Sambahöhle" entdeckte.
Zu der damaligen Zeit sind wir sonntags ab und zu in `ner kleinen Gruppe über`n Kühkopf in Erfelden "gestromert" und eine Tages hörten wir Beatmusik aus dem Anwesen vom Gasthaus "Schröder".
Der direkte Kontakt zu einer Liveband war für mich eigentlich neu und wie sich herausstellte waren es die "Kobras" die spielten. War auch garnicht so schwer, da Werner in der gleichen Straße wie wir wohnten und es auch bekannt war das Werner bei den "Kobras" mitspielte. Damals wie heute gab es Kontakt unter den Jugendlichen und einer kannte immer einen der einen kannte...
Es müsste um die Zeit der Anfänge vom Beat-Club gewesen sein.
Es war auch die Zeit als das Erziehungsmotto bei vielen noch: "solange Du Deine Füße unter meinen Tisch steckst..." war. Und natürlich beinhaltete es auch wann man Abends wieder zu Hause zu sein hatte. Ich schätze es war auch die Angst der Eltern "was sagen die Nachbarn" und ich glaube das Jugendschutzgesetz wurde auch strenger ausgelegt, zumal man damals "erst" mit 21 Jahren volljährig war und davor mehr oder weniger (nur) Kind oder Heranwachsender. Ein dehnbarer Begriff.

Den Beat-Club lernte ich nur von "Außen" kennen, mit 5.- DM Taschengeld kam man auch damals nicht weit. Zur Wahl standen der Eintritt in den Beat-Club mit der Gefahr den Club vorzeitig verlassen zu müssen oder Pommes mit Gulaschsoße vom "Boss" und Zigaretten.
Also standen einige Andere und ich meistens am Einlass um die Bands zu hören und mit etwas Glück einen Blick auf die Bühne zu werfen aber leider war selten bzw. fast nie etwas zu erkennen.
Einmal war der Kinoeingang offen und von da hatte man einen vollen Blick auf die Bühne.
Damals (und da bin ich mir sicher) spielten "Washington D.C." das Stück "Keep me hanging on".
Ich war damals total begeistert von der Power. Leider mussten ich den Logenplatz bald wieder verlassen. Das Ganze müßte so in der Zeit bis Herbst 1967 gewesen sein - ich hatte erstmal Blut geleckt.
Im Januar `67 begann ich meine Ausbildung und ich glaube im Herbst 1967 begann der Ausbau von unserem Partyraum gegenüber vom Beat-Club, bei den Eltern von Walter Ludwig.
Es müßte die Zeit vom "Dandy Saloon" und RP Tanzclub gewesen sein.
Vom "Dandy Saloon" und der "Hosen Moden Show" hatte ich damals nur gehört, es scheint als wäre es damals schon nicht mein Ding gewesen.
Von Rainer habe ich letzte Woche erfahren, dass die "Rattles" 1968 im RP - Tanzclub spielten aber auch das ging an mir vorbei.
Die Zeit im Partyraum ging nach 2 Silvesterparties und unzähligen anderen Parties für mich zu Ende und unsere Wege trennten sich (vorerst).
Das war um die Zeit als die "Taverne" aufmachte und im kleinen Saal das "Crazy Dog". Alfred und Walter zog es damals in die "Taverne", Detlef schwankte zwischen "Taverne" und "Crazy Dog" und zog kurz darauf mit seinen Eltern nach Mörfelden.
Für mich wurde das "Crazy Dog" für `ne kurze Zeit zur 2ten Heimat. Müsste ca. `69/`70. Das "Crazy Dog" führte Herr Langer, der eine Schlosserei in Darmstadt hatte. Sein Sohn spielte damals Gitarre bei den "Guardians" (o.s.ä.) die auch gleichzeitig die Hausband war. Herr Langer führte damals auch noch eine Disco in Griesheim.
Im "Crazy Dog" spielten u.a. auch die "Petards" mit Bernd Wippich an der Gitarre und nicht zu vergessen "Xhol Caravan" (ehemals "Soul Caravan") die mir mit ihren Improvisationen bis heute in Erinnerung geblieben sind.
Damals gab es auch die gernsheimer Band "Archeaopteryx" (bis ca. `72/`73) die auch an 2 Wochenenden (jeweils Sa. + So.) im "Crazy Dog" spielten. Wir fingen ca.  März `70 an Töne und Klänge zu erforschen und was lag da näher, als sich mit "Archeaopterix" zu treffen und gelegentlich Sessions zu machen? Ich glaube im Juni `70 spielten wir auch 1 oder 2 Mal im "Crazy Dog", da könnte aber Rainer mehr wissen.
Der Eingang vom "Crazy Dog" war wieder in der Ludwigstrasse. Allerdings ging es nicht gleich wieder links (wie zu alten Beat-Club Zeiten) sondern gerade aus hinter der (Beat-Club) Bühne entlang. War galube ich ziemlich dunkel. Wenn man zur Tür rein kam, waren rechter Hand Sitzgruppen mit Holz abgeteilt, wie man es aus der Zeit der Disco`s kennt. Ich glaube links waren Bierbänke und Tische und wenn man von der Tür gerade aus ging kam man auf die Tanzfläche. Gegenüber der Tür, am Ende der Tanzfläche, war das DJ-Pult und rechts nach den Holzsitzecken war die Bühne. Die Bühne konnte bei Bedarf umgestellt werden.
Vor dem DJ-Pult ging es keilförmig nach hinten, ich glaube aber dieser Platz wurde zu unserer Zeit nie gebraucht.
Es war nicht mehr so viel los wie zu Beat-Club Zeiten - ich schätze, ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen, Beatmusik war damals zum großen Teil ein Auslaufmodell - zu der Zeit waren Deep Purple, Led Zeppelin usw. mehr angesagt und zeitgleich hatte sich in Deutschland der sogenannte "Krautrock"/Jazz mit Bands wie Guru Guru, Amon Düül, Can, Xhol, Embryo u.v.m. entwickelt.
Auch der Jazz hatte sich gewandelt, es wurde mehr crossover gespielt (ich glaube so sagt man das heute).
Aber jetzt wieder zum Thema. Zur "Post"(?) in Goddelau gab es einen Saal mit einer Kegelbahn der die meiste zeit ungenutzt war. Was lag also näher als zu fragen, ob wir da spielen dürften? Da es keine Einwände gab, nutzten wir die Gelegenheit und spielten dort auch 2 Mal. Wie ich später erfuhr wurde daraus der "Club Revolution" und ich glaube Freddy legte da auf. Jüngere müßten mehr darüber erzählen können.
Wenn wir auch damals öfter mal nach Darmstadt in den "Schloßkeller", ins "Brett", "Underground" oder in Nieder Ramstadt ins "Happy Cat" getrampt sind, war sonntags meist das "Crazy Dog" unser "Absacker". Wir mussten ja wieder fit für den Montag werden. Und immer wenn wir mal das Bedürfnis hatten unser Bewusstsein zu erweitern und/oder Ruhe zu tanken, bekamen wir von einer lieben Frau mit langen (Henna-) roten Haaren in grüner Armeejacke den Schlüssel für ihren Opel-Kadett. Da wir ja alle lieb und friedlich waren, kam sie später meist dazu und fuhr uns `ne Runde durch Goddelau (solltest Du das irgendwann mal lesen, Hab` vielen Dank und liebe Grüße). Leider fällt mir/uns ihr Name nicht mehr ein. Da kommt der Satz wieder ins Spiel: "Wer sich erinnern war nicht (richtig) dabei.
Am 17. Juni 1970 (?) gab es auch das erste Open Air ("Umsonst und Draußen") in Eich (bei Gernsheim auf der anderen Rheinseite) auf dem Sportplatz. 17. Juni auch deshalb, weil an diesem Tag "Sport und Tanzverbot" war - es wurde ja keine "Tanzmusik" gespielt!
Dieses Festival gibt es heute noch, allerdings eine Ortschaft weiter bei Hamm am Rheinufer (www.open-air-hamm.de). 2 Tage kosten heute aktuell 22.- € für Musik, Campen und frische Luft.
Im Herbst `72 zog es mich in den Marburger Raum und erst im Juni `77 kam ich wieder (weitläufig) in unsere Gegend. Ich hatte dann schnell wieder Fuß gefasst und meine Neugier auf Leben und Musik taten das Übrige.
Die "Riestadt - Feten" habe ich (glaube ich) bis auf eine immer erst gegen Ende der Veranstaltung besuchen können, da wir selbst musikalisch aktiv waren. Meist war es so, dass man Bekannte von früher traf, etwas plauderte und "ZACK" war die "Riedstadt - Fete" wieder vorbei.
Später lernte ich das "WutzDog" (bei Bauer Bonn) in Leeheim kennen und fand es gut , das es im "Ried" so etwas gab. Man traf wieder Leute von früher und lernte auch neue Leute kennen und konnte sich in den Umbaupausen unterhalten ohne das Gelände verlassen zu müssen.
Auf dem neuen Gelände am "Riedsee" trifft man zwar immer noch Leute, allerdings durch pausenlose Musikbeschallung gibt es leider zu wenig Kommunikation. Eigentlich schade, es gibt was und man kann es nicht nutzen.
Tja und vor einigen Jahren lernte ich die "Dusch- und Jugendhaus-Mannschaft" kennen - die Mädels und Mannen um Kai.
Nach anfänglichem Zögern ("man soll und kann den Jugendlichen nicht den Platz weg nehmen" dachte ich) besuchte ich doch die "Dusche" - aber leider nur wenige Jugendliche anwesend. Eigentlich ein guter Treffpunkt mit abwechslungsreicher Musik.
Gilt auch für`s Jugendhaus in Golle - klar, über Musik lässt sich streiten, ist ja auch gut so, die Geschmäcker sind verschieden aber trotzdem probiert man in anderen Ländern und Kulturen ja auch Speis` und `Trank. Könnte bzw nein es sollte auch in der Musik möglich sein!!!
Danke noch an Rainer für die Daten! Und allen Anderen ...immer schön neugierig bleiben, gelle ... wahrscheinlich kann sich nur so etwas ändern!

Mittwoch, 4. April 2018

Uwe Ladwig: "Geschichte des JAZZ in Konstanz"

Uwe Ladwig: "Geschichte des JAZZ in Konstanz", Verlag Stadler

Ein Buch für "Spezialisten". In seinem Buch "Geschichte des JAZZ in Konstanz" beschreibt
Uwe Ladwig den Werdegang, d.h. die Entwicklung des Jazz in Konstanz am Bodensee.


Beginnend mit der ersten Ankündigung der Konstanzer Zeitung des Jazzprogramms von Radio Rom 1926, der Gründung des ersten konstanzer Jazzorchestervereins "Gemütlichkeit" 1927 bis ins Jahr 2017 zum 38. Jazzherbst  - auf den ersten 76 Seiten des 181 Seiten starken Buchs werden alle Namen und Konzerte konstanzer Jazzmusiker und Veranstaltungsmacher mit Veranstaltungs-
orten aufgezählt.
Für Interessierte die nicht aus dieser Stadt stammen manchmal doch etwas viele Namen - für Kenner und Spezialisten allerdings bestimmt mit vielen "Aha-Effekten" verbunden.
Spannender wird es dann für Außenstehende ab Seite 77 wenn Musiker und Macher der konstanzer Jazzszene mit ihren Erinnerungen selbst zu Wort kommen. Zwar kommen auch hier immer wieder viele Namen vor, denn die Jazzmusiker haben doch häufig in unterschiedlichen Zusammensetzungen in den unterschiedlichsten Bands gespielt - der Zusammenhalt in der Musikerszene und das Interesse aneinander ist hier immer wieder zu spüren - aber es wird auch immer wieder sehr schön das "Gefühl" der damaligen Zeit bis heute vermittelt. Es gibt aber, wenn auch versteckt, immer wieder kritische Zwischentöne zu vernehmen, speziell wenn es um die Macher der Szene geht. Vereinsgründungen, Machtübernahmen, Veranstaltungsorte, Geld, Befindlichkeiten, Verantwortlichkeiten und vieles mehr spiel(t)en hier eine große Rolle. Aber eben auch das zum Teil familiäre Gefühl in der Szene, ein Grund warum auch immer wieder ausländische Jazzgrößen nach Konstanz kommen, wird in den Erinnerungen immer wieder schön beschrieben.
Also, wer etwas über die konstanzer Jazzszene erfahren möchte, ist hier genau richtig. Viele Namen aber für eine Szenebeschreibung wohl unumgänglich. Dem Buch liegt übrigens eine CD mit 16 Jazztiteln konstanzer Jazzmusiker von 1963 - 2005 bei. Sehr hörenswert!

Dienstag, 3. April 2018

Kim Wilde "Here Come The Aliens"

CD Kritik Kim Wilde "Here Come The Aliens", ear Music

Sie kann es noch. Manchmal ist es schon komisch, da erscheint eine neue CD einer Künstlerin die man schon ewig, aus den 80er Jahre mit Hits wie "Cambodia"oder "Kids In America" kennt aber eigentlich gar nichts Besonderes von ihr mehr erwartet. Umso schöner ist es dann, wenn man eben diese neue CD in den Player legt und sehr positiv überrascht wird. Natürlich ist es immer noch "Pop"-Musik aber eben im positiven Sinn. Da rockt die Musik auch mal und geht nicht im heute leider üblichen Synthy- und Effektwust unter.


Los geht die CD mit "1969", einem sehr rocklastigen Song mit starkem Beat. Die Textzeile "here come the Aliens" ist auch titelgebend für die CD gewesen. Im nächsten Song "Pop Don`t Stop", im Duett mit Ricky Wilde gesungen, erinnert dann alles an die Popsongs der 80er Jahre, nur eben im modernen 2018er Gewand. Im Song "Kandy Krush" mit treibendem Rhythmus in der Strophe und typischem Poprefrain überrascht dann ein starkes Gitarrensolo. Abwechslung ist Trumpf. "Stereo Shot" mit starkem Bassbeat erinnert dann an die Popsongs der 2000er Jahre a la Madonna.
"Yours Til The End" mit starker Bassbegleitung lässt dann Kim Wildes Stimme weit in den Vordergrund treten und zeigt was sie auch heute noch kann. "Solstice" als bombastische, mit tollem Chorgesang versehene Ballade mit Streichern folgt als Nächstes. 90er Pop mit "Addicted To You", "Birthday" mit Rocksonggitarre, elektronische Spielereien des Keyboards - speziell im Refrain - und Pop-Refrain, "Cyber.Nation.War" als düsterer Pop-Song mit Groove, tollem Chorgesang folgen dann im Anschluss. "Different Story" mit wieder starkem Rockbeat versehen folgt. Der Kontrast zwischen Gitarre und Schlagzeugbeat mit dem Keyboard ist hier extrem spannend und die teilweise Reduzierung auf Beat und Gesang sorgen für Abwechslung und stellen Frau Wildes Stimme erneut in den Vordergrund. Abgeschlossen wird diese tolle CD mit dem an die 80er erinnernden Popsong "Rock The Paradiso" und der Ballade "Rosetta" im Duett mit Frida Sundemo. Anhören, es lohnt sich und macht gute Laune!