Film-Kritik Jerry Lewis " Die Heulboje ", Paramount
Der amerikanische Komiker und Schauspieler Jerry Lewis als " schüchterner Hotelangestellter " der zum unfreiwilligen Star gemacht werden soll. Film aus dem Jahr 1964 mit den weiteren Schauspieler*innen Ina Balin, Peter Lorre, Phil Harris, John Carradine, Keenan Wynn, Scatman Crothers und Nancy Kulp.
CD-Kritik Dirty Loops " Loopified " , Dandy Records
Wow, wenn Keyboarder und Sänger Jonah Nilsson, Bassist Henrik Linder und Schlagzeuger Aron Mellergard mit ihrer Band Dirty Loops loslegen, ist gute Laune garantiert. Funk mit toller Popstimme die manchmal an Stevie Wonder erinnert, elektronische Spielereien und ein schwer groovendes / r Schlagzeug und Bass mit wunderschönen Pianoklängen kombiniert, erwarten den / die Zuhörer*in. Schwungvolle " Tanzmusik " mit großartigen Melodien, funky Bläser und Schlagzeug -, Bassimprovisationen die die Nähe zum Jazz nicht verbergen wollen. Neben zwei tollen Balladen wird gerne auch mal Aloe Blacc oder Adele verarbeitet - stets im groovenden Funkstil der " Dirty Loops " . 14 Songs aus dem Jahr 2014 bei einer Gesamtspielzeit von über 50 Minuten lassen die Zeit wie im Flug vergehen . Für klassischen Funk zu " elektronisch " aber genau deswegen sehr erfrischend und in die Beine gehend.
CD-Kritik Tobias Regner " Ohne Netz Und Doppelten Boden ", Rough Trade
Der aus der Castingshow DSDS 2006 als Sieger hervorgegangene Musiker und Sänger Tobias Regner aus Teisendorf veröffentlicht im Jahr 2015 mit " Ohne Netz Und Doppelten Boden " bereits seine hier vorliegende 5. CD ( 2017 erschien seine bis jetzt letzte Veröffentlichung " Handschrift " ). Nach dem " Show - Hype " und der darauf folgenden Debutveröffentlichung " Straight ", in englischer Sprache, singt Regner seit 2010 in deutsch. Die hier vorliegenden, in akustischem Gewand gehaltenen, 10 Songs bei einer Gesamtlaufzeit von 35 Minuten zeigen die große stärke von Tobias Regner auf : seine warme Stimme in stets, selbst bei Balladen, rockigem, musikalischem Gewand. Gefühl und Rockmusik müssen sich definitiv nicht ausschließen und werden hier, in deutscher Sprache ja oft gefährlich, kitschfrei in Songs wie " Doppelter Boden ", " Nur Mit Dir ", " Wenn Du Feuer Fängst " oder " Besser Jetzt Als Irgendwann " geboten. Unterstützung erhält Tobias Regner dabei von seinem Bruder Michi Regner an Schlagzeug, Akkordeon und Orgel, Ben Mörtl am Bass, Anna Kinschel an der Violine und Anna Keckeis am Cello. Tolle Stimme, tolle Musik !
Buch-Kritik Cay Rademacher " Der Schieber ", DuMont
Nachdem uns Cay Rademacher im ersten Teil seiner Inspektor Stave Reihe in die Nachkriegstrümmer des eiskalten Hamburgs nach dem 2. Weltkrieg 1946/47 geschickt hat, entführt er uns in " Der Schieber " gleich darauf ins Frühjahr 1947, als Hamburg nach dem eiskalten Winter bereits früh unter quälender Hitze stöhnt. Die Leiche eines Jungen wird in den Ruinen einer Werft gefunden und Stave muss gemeinsam mit dem englischen Leutnant MacDonald sowie Doktor Czrisini den Mörder suchen. Ihre Ermittlungen führen sie dabei zu jenen elternlosen Kindern , die als " Wolfskinder " bezeichnet werden. Diese aus den Ostgebieten geflohenen Kinder haben sich zu Banden zusammen geschlossen um Kohle zu stehlen , als Prostituierte anzuschaffen oder sich mit Schmuggel durch zu schlagen. Als eine weitere Leiche entdeckt wird gerät Stave und sein Team unter Druck und in einer dramatischen Nacht im Hafen entscheidet sich schließlich , ob der Täter gefasst werden kann. Das Auftauchen Staves Sohn mitten in den Untersuchungen - er kommt aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück und die Annäherung fällt beiden sehr schwer - erschwert die Aufklärungsarbeit ebenso , wie der persönliche Kampf Staves um den Erhalt der Beziehung zu seiner geliebten Anna . Cay Rademacher schafft es auch in seinem zweiten " Stave - Roman " wieder eine spannende Nachkriegskriminalhandlung mit den persönlichen Schwierigkeiten der Hauptperson(en) zu verknüpfen und so eine mehrdimensionale Geschichte mit Spannung , Dramatik und Unsicherheit(en) zu erzählen . Tolles Buch - spannender , atmosphärischer und gut zu lesender Krimi mit Geschichtshintergrund.
CD-Kritik Colosseum II " Wardance ", Cherry Red Records
Mit der Band Colosseum II zeigt uns Gitarrist/Sänger Gary Moore gemeinsam mit Keyboarder Don Airey ( heute Deep Purple ), Schlagzeuger John Hiseman und Bassist John Mole bereits im Jahr 1977, neben den später bekannten Stärken im Rock und Bluesbereich, seine ebenfalls gekonnt jazzige Seite. Auf insgesamt 8 Stücken, davon nur eins mit dem Gesang von Gary Moore, verschmelzen dabei oftmals progressive und jazzige Komponenten in spannenden Songs, die mal mehr dem " Jazz " oder mehr dem " Progressive Rock " zuzuordnen sind. Nicht ganz so symphonisch wie " Emerson, Lake & Palmer " aber trotzdem, wenn auch etwas reduzierter, damit vergleichbar. Bei manchen Stücken dominiert die Gitarre von Gary Moore, in anderen Songs dann das Keyboard von Don Airey. 42 tolle, fast ausschließlich instrumentale, Minuten Musik von Könnern ihres Faches. " Rock meets Jazz meets Prog " . Klasse !
CD-Kritik Martin Meinschäfer " Wer Hat, Der hat ! ", timezone
Martin Meinschäfer, ehemaliger Sänger der Deutsch - Rock - Pop - Band " Hob Goblin " aus den 80er Jahren ( Einigen vielleicht auch noch vom Liveauftritt in dieser Zeit bei der " Riedstadt - Fete " bekannt ) und heute meist als Produzent u.a. für Henrik Freischlader, Donots oder Long Distance Calling aktiv, veröffentlicht mit " Wer Hat, Der hat ! " nach langer Zeit im Jahr 2020 mal wieder ( zwischendurch auch als " Rosen & Gomorrah " ) eine Solo - Platte. Auf 16 Songs, bei einer Spielzeit von insgesamt 72 Minuten, behandelt er dabei im rockig/ bluesigen Eröffnungsstück " Börsenmelodie " das Musikerdasein vs. dem aktuellen Wirtschafts-/ Geschäftsgebaren, im Reggea " Vor Die Wand Gefahren " die menschliche Dummheit oder das ewige Festhalten am Althergebrachten im Rocksong mit Sprechgesang " Wo Kämen Wir Hin ". Tolle Texte ( auch zur Umweltverschmutzung oder der Pandemie ), Musik in der Schnittmenge von Rock, Funk, Soul, Pop oder Reggea mit tollen Instrumentalisten wie Joo Kraus, Henrik Freischlader oder Lothar Krell, die großartige Stimme von Martin Meinschäfer und alles mitten aus dem Leben. Hier findet man sich wieder, erlebt abwechslungsreiche Musik, gerne auch mal mit Bläsern, fängt an zu tanzen ( selbst wenn man es nicht will ) und fragt sich mal wieder zwangsläufig, warum solche Musik fast nie im Radio zu hören ist bzw. Musiker wie Martin Meinschäfer nur Eingeweihten ein Begriff ist.
CD-Kritik Caecilie Norby " Portraying ", ACT
Bücher-Kritik Peter Knorn " Bis Hierhin Und So Weiter " & " Fargo - Peterchens Mondfahrt ", SPV
 |
 |
Wenn sich der 1956 in Liebenau geborene Peter Knorn, Gründer der Band Fargo ( 1973 ), aus der sich später ( 1985 ) die Hard Rock Band Victory entwickeln sollte, auf den Weg macht seine Erlebnisse aufzuschreiben, kann den geneigten Musikliebhaber so einiges erwarten. Als Bassist der oben genannten Bands und als Manager von Gruppen und Künstlern wie UFO, Jane, Glenn Hughes oder Michael Schenker beleuchtet er in Buch Nummer eins ( aus dem Jahr 2016 ) zunächst seine eigene Musikerkarriere, wohingegen er im neusten Buch ( aus dem Jahr 2021 ) mehr von oben / außen auf die Musikszene im Rockbereich blickt. Auch ein kleiner Streifzug durch die Krautrockszene und deren Geburt Ende der 60er Jahre gehört dazu. Mit den beiden Untertiteln " Ein - Und Ansichten eines Bassisten " sowie " Ein Blick Nach Vorn Und Zwei Zurück " ist die Bandbreite und Authentizität bereits vorprogrammiert. Bücher zum einfach Reinschmöckern, Entdecken, Lachen aber auch Wundern, mit vielen schwarz / weiß Aufnahmen, Tourplänen und vielem mehr. Toll und gut lesbar ge - und beschrieben. Für Alle die mehr hinter die Kulissen des Musikbusiness schauen wollen und mit " Fargo Pedder " dafür genau den richtig Mann gefunden haben.
 |
 |
CD-Kritik Dead Poet Society " -!- ", Spinefarm Records
Mit dem Debutalbum der aus Los Angeles stammenden und ursprünglich in Boston gegründete Band " Dead Poet Society " macht sich eine " neue " ( 2013 ) Band auf, die etwas härtere und manchmal leicht mit " Industrial " - Elementen aufgepeppte musikalische Version und damit Nachfolge der australischen Band " Wolfmother " anzutreten. Gerade die Stimme von Sänger Jack Underkofler gleicht der von Andrew Stockdale teils frappierend und wird gewürzt mit harten Gitarren von Jack Collings und dem harten Beat von Bassist Nick Taylor sowie Schlagzeuger Will Goodroad. Im " Alternative Rock mit Post - Grunge Elementen " verortet, bietet uns die Band auf " -!- " mit 16 Stücken und einer Spielzeit von 47 Minuten ( darunter drei Gesprächsintermezzos ), schwere, riffbetonte Rocksongs neben tolle Balladen. Wieder einmal eine dieser Bands von ehemaligen Berkeley College Studenten, die mit und in ihrer Musik etwas Besonderes schaffen ( wollen ) und sich somit vom " Bekannten " abheben. Spannende Veröffentlichung zum L A U T hören !!!
CD-Kritik Starbreaker "Dysphoria ", Frontiers Records
Mit " Dysphoria " liefert uns der amerikanische ex - TNT - Sänger Tony Harnell gemeinsam mit dem schwedischen Gitarristen/ Komponisten Magnus Karlsson ( " Allan/ Lande ", " Primal Fear ", " Freefall " ) neun kraftvolle, mit starken Gitarrenklängen und der markanten Stimme von Tony Harnell versehene Hard Rock/ Metal Songs plus einem Cover des Judas Priest Songs " Starbreaker ". Mit ihrem gemeinsamen zweiten Album, bei einer Spielzeit von 45 Minuten, wird wieder ein Abwechslungsreiches Repertoire dargeboten. Neben den hart rockenden und nach vorne treibenden Stücken wie " Pure Evil " oder " Dysphoria " werden viele im Mittempobereich angesiedelte, die melodische Stimme von Tony Harnell in den Vordergrund rückende Songs wie " Wild Butterflies ", " Last December ", " Bright Star Blind Me " oder " How Many More Goodbyes " geboten. Natürlich darf auch eine Ballade nicht fehlen und wird mit " Beautiful One ", stimmungsvoll mit Piano begleitet, zelebriert. " Starbreaker " beschließt schließlich nach einer 3/4 Stunde diese amerikanisch/ schwedische, mit tollen Gitarren und einzigartigem Gesang versehene, Koproduktion.
LP-Kritik The Amorphous Androgynous " We Persuade Ourselves We Are Immortal ", fsoldigital
Mit der LP " We Persuade Ourselves We Are Immortal " beglückt uns " The Amorphous Androgynous " ( ein Projekt der beiden Musiker Garry Cobain und Brian Dougans ) gemeinsam mit " Van Der Graaf Generator " - Sänger Peter Hammill bereits mit ihrer 10 Veröffentlichung. Neben Hammill finden sich auch Pianist/ Akustikgitarrist/ Sänger Paul Weller, Gitarrist Ray Fenwick ( " Spencer Davis Group "/ " Ian Gillan Band " ) und Saxophonist Brian Hopper ( " Soft Machine "/ " Caravan " ) auf dieser bombastische Veröffentlichung, die des weiteren mit einem 50köpfigen Chor ( " Chesterfield Philharmonic Choir " ) und einem Streichorchester aufwartet. " Psychedelisch - kosmisch - elektronischer - Funk - Rock " mit Beats und Samples trifft mit Pink Floyd Gitarren auf eine " Wall Of Sound " und weckt so, bei 6 Titeln und einer Gesamtlaufzeit von 40 Minuten, immer wieder Erinnerungen an die Großtaten der Band aus Cambridge bzw. lässt den/die Hörer*in glauben, ein unbekanntes Werk der " Psych - Art - Space - Progressive Rock " Götter hier vorliegen zu haben. Toll !
 |
 |
Buch-Kritik Allan Maki & Dave Naylor " 50 Superbowls ", Firefly Book
In dem in englischer Sprache gehaltenen Buch " 50 Superbowls " geben uns die beiden Autoren Allan Maki und Dave Naylor in Wort und Bild die Möglichkeit, die ersten 50 Endspiele der nordamerikanischen Football - Profiliga NFL noch einmal Revue passieren zu lassen. Auf jeweils 2 Seiten werden Ergebnis, Statistiken, MVP und Spielbericht des jeweiligen Endspiels präsentiert. Neben Topspielern in der Offensive ( Quarterbacks, Running Backs und Wide Receivern ) werden ebenso die top Verteidigungen aber auch Flops, Werbeauftritte und anderes Wissenswertes rund um dieses Großereignis vorgestellt. Ein schönes Nachschlagewerk, speziell auch in der Football freien Zeit nach der letzten und vor der nächsten Saison mit dem Höhepunkt "Superbowl".
 |
 |
CD-Kritik Klosterbrüder/Magdeburg " Was Wird Morgen Sein...", SECHZEHNZEHN
Die 1967 aus den " Big Town Boys " hervorgegangenen " Klosterbrüder " sind eine noch heute, allerdings in fast komplett neuer Zusammensetzung ( außer Saxophonist und Sänger Dietrich Kessler ), spielende Hard Rock Band aus der Musikgeschichte der DDR. Auf dieser hier nun vorliegenden Doppel - CD mit insgesamt 32 Songs, bei einer Gesamtspielzeit von 139 Minuten, kann man jetzt kompakt die Musik einer der " härtesten Rockbands der DDR " entweder neu entdecken oder sie sich noch einmal in Erinnerung rufen und dem Stil, irgendwo zwischen " Colosseum ", " Manfred Mann " und " Jethro Tull ", mit viel Freude folgen. Deutsche Texte, wie es für DDR - Bands üblich war, gepaart mit Rockklängen ( nach einigen Umbesetzungen zwischenzeitlich auch unter dem Bandnamen " Magdeburg ", ihrem Herkunftsort, firmierend ) aber auch mal etwas poppigeren Discoklängen werden geboten und zeigen, welche musikalischen Schätze die auch heute noch im Westen meist unbekannte Musikszene der DDR zu bieten hatte oder noch hat. Dabei könnte man auch ein paar Vergleiche zu Krautrockbands der 70er Jahre in Westdeutschland ziehen. Neben " Karat ", den " Puhdys ", " Silly " oder " City " gab und gibt es noch einiges, musikalisch Interessantes mehr zu entdecken.
CD-Kritik Block Buster " Losing Gravity ", Frontiers
Die 2009 in Finnland gegründete Band Block Buster veröffentlich mit ihrer CD " Losing Gravity " im Jahr 2019 ihr 40 minütiges Debut beim italienischen Frontiers Label. Die 10 Songs plus dem Bonustrack " Bulletproof " vermitteln dabei ein gehöriges Stück Spaß mit Melodie, leichten Sleaze - Anleihen, gutem, passenden Gesang, interessanten und kraftvollen Gitarrenklängen und einer grundsoliden ( und das ist positiv gemeint ) Rhythmusfraktion. Insgesamt sind Aarni und Jaakko Metsäpelto ( Gitarre und Gesang bzw. Schlagzeug ), Joonas Arppe ( Bass ) und Elias Salo ( Gitarre ) stets zwischen härteren Rocknummern, softeren Momenten und rotziger Ausstrahlung unterwegs. Background - Chöre, Radiorock und Abwechslung inklusive. Coole Platte !
CD-Kritik Crime Jazz Orchestra " Violent Cities ", Bigband Records
Mit dem Crime Jazz Orchestra aus Dresden macht sich eine deutsche Jazzformation auf, den Jazz als Musik für Kriminalfilme in den Fokus zu nehmen. So könnten ihre Stücke auch gerne den perfekten Soundtrack für die nächste Staffel von " Babylon Berlin " ( im Berlin der 30er Jahre ) darstellen. Die 13 " Crime Jazz " - Kompositionen von Konstantin Jahn und Konstantin Svechtarov werden dabei von den Musikern Konstantin Jahn ( Saxophon ), Jochen Aldinger ( Piano, Synthesizer ), Michal Skulski ( Saxophon, Flöte ), Tomasz Skulski ( Saxophon, Flöte ), Christoph Hermann ( Posaune ), Jörg Ritter ( Percussion ), Enno Lange ( Schlagzeug ), Arno Rüdiger ( Bass ) und Dietrich Zöllner ( Cello ) hervorragend und stimmungsvoll umgesetzt. Dem/der Hörer*in scheinen durch die Musik Kriminalszenen vor dem inneren Auge zu erscheinen und es entsteht ein wundervolles und individuelles Kopfkino. Verfolgungsjagden, Partys, Agententricks in Musik übersetzt - spannend und wahnsinnig unterhaltend. 44 Minuten Musik mit Titeln wie " Monster Attack ", " Kalter Entzug ", " Violent Cities ", " Helden Sterben Einsam " oder " Blutbad " die so bereits für sich sprechen!
