Aktuelle Podcast Episode

"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Donnerstag, 29. August 2019

Lordi "Recordead Live"

CD/DVD Kritik Lordi "Recordead Live - Sextourcism in Z7", AFM Records


Wem DVD`s von Livekonzerten einfach zu langweilig sind wird nun geholfen. Die finnischen ESC - Gewinner von 2006 "Lordi" veröffentlichen eine Live CD/DVD bzw. BluRay ihrer letztjährigen Tour zum aktuellen Album "Sexorcism".
Das komplette Konzert des Auftritts im Z7 in Pratteln/Schweiz liefert in gut 95 Minuten (plus Solos) beste Unterhaltung mit einer abwechslungsreichen "Horror - Show" inklusive 20 Songs von "Would You Love A Monsterman", "Mr. Killjoy", "Sexorcism", "Naked In My Cellar", "Who`s Your Daddy" bis "Hard Rock Hallelujah". Zusätzlich gibt es noch 3 Soloeinlagen von Schlagzeuger Mana, Gitarrist Amen und Bassist Ox. Mr. Lordi und seine Band, zu der noch Keyboarderin Hella gehört, bieten großes live Entertainment, welches man natürlich nicht zu Ernst nehmen sollte. Särge, Priester, Zombies, Anzüglichkeiten, Feuerfontänen, Bühnennebel, Verschwindetricks, Flügel - hier wird das ganze Gruselprogramm geboten. Ständig passiert etwas auf der Bühne und die mit viel Können und Begeisterung aufspielende Band unterstützt den mit tiefer, rauer Stimme singenden Frontmann zu jeder Sekunde. Tolle Aufnahmen, in denen auch stets das begeistert mitgehende Publikum im ausverkauften Z7 eingefangen wird, ein guter Sound - hier wird die gesamte Atmosphäre des Livekonzertes transportiert. Toll...und macht Lust selbst mal ein Konzert von Lordi zu besuchen.
Der DVD/BluRay sind zusätzlich als Bonus alle Videoclips der Band angefügt. Die beiden CD`s beinhalten das gesamte Konzert ohne die Soloeinlagen - "Value For Money" kann man da nur sagen!!!

Dienstag, 27. August 2019

T.C. Boyle "Drop City"

Buchkritik T.C. Boyle "Drop City" , dtv

Pünktlich zum 50. Geburtstag des Woodstock Festivals kann man sich dieses 2003 erschienene Buch des amerikanischen Schriftstellers T.C. Boyle, zu einer Hippiekommune der 70er Jahre, welche von Kalifornien nach Alaska zieht, zu Gemüte führen und eine Idee davon bekommen wie es "vielleicht" in dieser Zeit wa(h)r. "Sex and Drugs and Rock`n`Roll", auch heute noch geflügelte Worte in der Rockmusikszene, nahmen damals vielleicht genau so ihren Anfang. Aber nicht Alles war so rosig wie es heute gerne und oft überliefert und verklärt wird.


Neben freier, ungezwungener Liebe gab es eben auch Gewalt, erzwungenen Sex und Konventionen die zu erfüllen und für ein miteinander leben "notwendig" waren - stereotype Geschlechterrollen mit klassischen Aufgabenzuteilungen inklusive!

T.C. Boyle, gefeierter Gegenwartsautor der amerikanischen Schriftsteller - Szene, der dem historischen Roman wieder zu neuem Ansehen verholfen hat, wurde 1948 in Peekskill, New York geboren und mit dem "PEN/Faulkner Award" 1988 sowie dem "Rea Award For The Short Story" 2014 ausgezeichnet. T.C.Boyle besitzt einen Doktortitel (Ph.D.) in englischer Literatur des 19. Jahrhunderts und darf John Irving als Mentor nennen. "Drop City" ist Boyles neunter Roman.

"Drop City  setzt zwei ganz unterschiedliche Gesellschaften gegeneinander: Eine Hippiekommune in den ausgeflippten 70ern – Boyle hat hier eigene Erfahrungen (auch mit Drogenkonsum) verarbeitet – und andererseits eine Trappergesellschaft in Alaska, die aus der Zeit der Grenzlanderoberungen übrig geblieben zu sein scheint. Was allerdings beiden gemeinsam ist, ist neben der Ablehnung spießbürgerlicher Gesellschaft die klassische Rollenverteilung: Kochen ist auch bei den Hippies Frauenaufgabe, die Beschaffung notwendiger Güter und der Hüttenbau Männersache. Als sich die Hippies von Kalifornien in die Einsamkeit Alaskas flüchten, sind diverse Katastrophen vorbestimmt. Hier zeigt sich auch wieder Boyles Vorliebe für die Außenseiter der Gesellschaft." (Zitat aus dem Wikipediaeintrag zu T.C.Boyle)

Ein wirklich toller Roman, der mit dem Mythos der "immer freien, friedvollen, selbstlosen Hippiezeit" aufräumt und zeigt, dass wo immer Menschen involviert sind "Gut und Böse", "Selbstlosigkeit und Egoismus" sowie "Macht und Ohnmacht" im Spiel sind - ganz egal welches altruistische d.h. selbstlose und uneigennützige Miteinander propagiert wird. 

Montag, 26. August 2019

American Football Rüsselsheim 2019 II

AFC Rüsselsheim Crusaders e.V. : Rhein - Main Rockets Offenbach, 24. 8. 2019












Endstand 46 : 14, wobei das Ergebnis deutlicher ausgefallen ist als der Spielverlauf teilweise war - speziell zu Beginn der 2. Halbzeit stand das Spiel kurzfristig  bei 19 : 7 auf der Kippe und das Momentum schien sich zu drehen. Tolles Spiel bei traumhaftem Wetter "Am Sommerdamm" in Rüsselsheim!


Montag, 19. August 2019

Dave Bickler "Darklight"

CD Kritik Dave Bickler "Darklight", Deko Music


Wer kann sich nicht an den Song "Eye Of The Tiger" aus dem Film "Rocky III" erinnern? Und von welcher Band war dieses Lied nochmal? Ja genau: Survivor. Und wie hieß der Sänger ??? Mmhhh -
Dave Bickler war der Sänger dieses Hits und er veröffentlicht nun, 2019, sein neustes Soloalbum.
Nach seinem erneuten Ausstieg aus der Band 2018 hat er auf  "Darklight" all jene Trademarks zusammen gepackt die ihn ausmachen. Neben gefühlvollen eben auch rockige Stücke, stets mit der unverkennbaren Stimme von Dave Bickler. Oftmals im Midtempobereich angesiedelt fühlt sich der Künstler hier hörbar wohl und seine noch immer unverkennbare Stimme steht so stets im Mittelpunkt der Lieder. Gerne auch mal zweistimmig wie in "Fear Of The Dark" - einem kurzfristig härteren "Rocker" mit toller Sologitarre. Das dynamische "Magic", die "Ballade" "The Gift" - einfach alle
Songs wie "Hope", "Kaleidoscope", "Fear Of The Dark", "Magic", "The Gift", "Always You", "Time", "Sea Of Green", "Lights", "Angel Heart" und "The Sky Is Falling" bieten bei einer Spielzeit von 44:33 Min. mit der Besetzung:

Dave Bickler:   Vocals, Keyboards, Guitar
Stephen DeAcutis:    Guitar, Bass, Keyboards
Ryan Hoyle:   Drums
Brad Smith:    Bass
Dave Archer:   Piano

dem Hörer jede Menge Spaß. Tolle, unkomplizierte Rockmusik die das macht was sie soll. Nicht mehr aber auch nicht weniger!

Mittwoch, 14. August 2019

Helden des Classic Rock

Eine kleine Umfrage auf Facebook in der Riedstadt/Gernsheim Gruppe, nach der beliebtesten Classic Rock Band, hat für mich doch überraschendes ergeben. So nennen hier die meisten Jethro Tull als beliebteste Band gefolgt von The Who und dann Slade, Led Zeppelin, Status Quo und Motörhead. Nazareth, Deep Purple und T. Rex folgen im Anschluss.
Hätte nicht gedacht, dass eine Band die mit Bluesrock gestartet, dann in den Progressiv Rock gedriftet, Folkrock und Hard Rock gespielt und dann auch ein bisschen Elektronik versucht hat diese Position einnimmt. Eine Band wie die Rolling Stones hätte ich da eher erwartet. Aber gut so, denn so Abwechslungsreich wie Jethro Tull als Band, so Abwechslungsreich ist der gesamte Classic Rock - wie man an den genannten Bands auch sehr gut sehen kann. Und so unterschiedlich eben auch die Vorlieben der Hörer*innen. Der Glamrock von Bands wie Slade, T. Rex oder Sweet ist dann doch anders geartet wie der recht ruppige Stil einer Band wie Motörhead. Status Quo mit ihrem Boogie Rock und Led Zeppelin, mit ihren teilweise ausufernden Songs, sind dann doch ganz anders als die meisten, recht kurz gehaltenen Songs von Nazareth. UFO klingen anders als Uriah Heep, die Deep Purple zum Teil nicht unähnlich sind. Creedence Clearwater Revival klingen etwas weniger amerikanisch als Lynyrd Skynyrd. So ist das Feld der Classic Rock Bands riesig und bietet vieles "neu" zu entdecken und so manches alte Schmuckstück zu heben.


Wikipedia schreibt dazu:

"Classic Rock ist eine Stilbezeichnung, die die Strömungen des Rock bezeichnet, die in ihren Wurzeln auf die Jahre 1965 bis 1975 zurückgehen. Der Begriff wurde im Januar 1981 vom damals neu gegründeten Radiosender WYSP aus Philadelphia kreiert. Dieser hatte auf seiner Playlist die Musik der frühen Phase des Rock zwischen 1965 und der Punk-Explosion Mitte der 1970er-Jahre.
Classic Rock steht für:
  • eine in den späten 1960er-Jahren populäre Spielart der Rockmusik. Im Gegensatz zu dem – mit dem Soul verwandten – Musikstil R&B wurde diese von „weißen“, aus England stammenden Bands wie Jethro TullThe Rolling StonesThe AnimalsThe KinksThe Yardbirds und The Who dominiert.
  • „die besten“, ursprünglichsten Songs der Rockmusik im Allgemeinen. Dieser Stil begann mit den Beatles, die sich allmählich von den simplen Song-Strukturen und Harmonien ihrer frühen Jahre entfernten und dadurch gemeinsam mit anderen Bands ihrer Zeit den Rock „erwachsen“ werden ließen.
  • die Instrumente und Sounds, die bereits in den 60er-Jahren zur Verfügung standen, mit elektromechanischen Instrumenten wie E-Gitarren, aber weitgehend ohne rein elektronische Instrumente. Der Sound sollte auch live spielbar sein, also ohne Studio-Tricks wie zu schnell oder zu langsam abgespielte Bänder.
Classic Rock ist nicht als Synonym für Oldies zu verstehen, da Classic Rock nicht unbedingt alt sein muss, um als solcher bezeichnet werden zu können. Zudem müssen Oldies nicht aus der Rockmusik-Richtung stammen."
Schön dass es manche dieser Bands - habe persönlich gerade Nazareth und Jethro Tull erlebt - wenn auch nicht mehr mit allen Originalmitgliedern - live zu erleben gibt. Lynyrd Skynyrd waren gerade, vielleicht zum letzten Mal, in der Frankfurter Festhalle. Uriah Heep sind immer wieder auf Tour (und gut).  Die Rolling Stones machen die gefühlt 1000te Abschiedstour. Deep Purple veröffentlichen weiter neue Alben und gehen auf Tour - man kann sie also zum Teil auch noch live erleben und ein bisschen das Gefühl bekommen wie es damals in der Sturm und Drang Phase der Bands so war. Alice Cooper - aktiver wie je zuvor - Michael Schenker spielt bei seinen Konzerten immer wieder alte UFO - Klassiker. Scorpions weiter weltweit auf Tour. ZZ Top immer wieder in Deutschland unterwegs. Selbst die beiden "alten Männer" von The Who sind noch unterwegs und faszinieren wie in den Anfangstagen.
Vergesst aber auch nicht die "jungen" Classic Rock Bands - auch hier gibt es tolle Bands zu entdecken. Greta Van Fleet, Pristine, The New Roses, Gotthard (Mittelalt), The Dead Daisies, die Thin Lizzy Nachfolger Black Star Riders und und und. Habt Spaß beim Entdecken von toller alter und neuer Musik!!!

Montag, 12. August 2019

David Sax "Die Rache des Analogen"

Buchkritik David Sax "Die Rache des Analogen", Residenz


David Sax wirft mit seinem Buch "Die Rache des Analogen" einen interessanten Blick auf die Sehnsucht der digitalen Gesellschaft nach analog Greifbarem.
Anhand der Wiederauferstehung und dem Boom der Schallplatte, der "Wertigkeit" einer Kladde aus Papier für alle "Kreativen" oder dem analogen Film, zeigt er das Bedürfnis der Menschen nach dem haptischen Erleben und Erfahren in der "Zeit des Digitalen" auf.
Sicher werden Verfechter des digitalen Fortschrittes manche der aufgezählten Zusammenhänge widerlegen wollen und können oder Andere den "wirtschaftlichen Faktor und den Profit daraus schlagen zu wollen/sollen" negativ bewerten  aber meiner Ansicht nach geht es hier auch gar nicht um richtig oder falsch sondern um ein Neben- und Miteinander von Digitalem und Analogen - denn Beides hat seinen Wert und Daseinsberechtigung. Ein Buch welches zum Nachdenken und Hinterfragen einlädt und den geistigen Horizont so erweitern hilft.

Samstag, 10. August 2019

Merchandise V

Funko PopVinyl James Hetfield


Von diesen Figuren gibt es inzwischen unzählige von Kiss, Kurt Cobain, Amy Winehouse, Queen, Angus Young, Billy Idol, Mötley Crüe, Elton John bis Police.

Donnerstag, 8. August 2019

Inge Brandenburg "I Love Jazz"

CD Kritik Inge Brandenburg "I Love Jazz", UniSono Records


Mit der CD "I Love Jazz" von Ingeborg Brandenburg, 1929 in Leipzig geboren und 1960 als "beste europäische Jazzsängerin" ausgezeichnet, beschert uns UniSono Records, 20 Jahre nach dem Tod der Sängerin, einen tollen Querschnitt des Schaffens, der Bandbreite und der Fähigkeiten der nicht immer pflegeleichten Künstlerin. Auf dem hier vorliegenden Album befinden sich bisher unveröffentlichte Gesangsaufnahmen, die im Zeitraum von 1959 - 1971 mit so unterschiedlichen Orchestern wie dem Südfunk - Tanzorchester unter der Leitung von Erwin Lehn, WDR - Orchester Kurt Edelhagen, RIAS - Tanzorchester unter der Leitung von Werner Müller, NDR Rundfunkorchester unter der leitung von Franz Thon aber auch dem Klaus Doldinger Quartett oder dem SFB - Tanzorchester unter der Leitung von Paul Kuhn aufgenommen wurden.


Klassiker wie "Cry Me A River" von Arthur Hamilton, "Summertime" von George Gershwin, "Moritat Von Mackie Messer" von Kurt Weill oder "On The Sunny Side Of The Street" von Jimmy McHugh wechseln sich mit deutschsprachigem Jazz/Schlager wie "Zeig Mir Was Liebe Ist" von Peter Herbolzheimer, "Das Riesenrad" von Wolfgang Dauner oder "Zähle Nicht Immer Die Stunden" von Heinrich Rietmüller ab. Auch "Makin` Whoopee" von Walter Donaldson mit einem augenzwinkernden Text von Paul Kuhn ist zu finden und bereitet viel Spaß. Der fantastische Klang der Aufnahmen und die beeindruckende Stimme von Inge Brandenburg machen die ca. 60 Minuten zu einem großen Erlebnis und Lust darauf noch mehr von dieser, doch recht unbekannten, deutschen Sängerin zu entdecken. Die Zusammenarbeit mit deutschen Jazzgrößen wie Albert und Emil Mangelsdorff, Wolfgang Dauner aber auch internationalen Künstlern wie Chat Baker, June Christy oder Ted Heath lässt die Klasse von Inge Brandenburg erahnen und macht ihren Tod 1999, verarmt in München, umso tragischer.

Dienstag, 6. August 2019

Merchandise IV

Figur Cover Pretty Maids


Solche Figuren oder andere Sonderanfertigungen gibt es immer wieder in speziellen Boxen zur Veröffentlichung einer neue CD.

Sonntag, 4. August 2019

Jethro Tull & Nazareth 22.07.2019, Erlangen

Jethro Tull & Nazareth 22.07.2019, Classic Rock Night "Lieder am See" Erlangen

Der Dechsendorfer Weiher bei Erlangen bietet bereits seit vielen Jahren in der Sommerzeit ein ausgesuchtes musikalisches Programm von Klassik über Jazz bis hin zu Rock und Popmusik. Wunderschön gelegen im Wald, kann hier nicht nur gebadet werden, sondern das Gelände bietet eben auch genug Platz, um eine theaterähnliche Arena mit Tribüne am See zu errichten und dort Konzerte auszurichten.
An diesem Montag Abend gastieren nun die beiden seit über 50 Jahren im Geschäft befindlichen englischen ClassicRockBands  Nazareth und Jethro Tull am See. Entsprechend dem Alter der Bands ist auch das Publikum im Durchschnitt eher im Alter zwischen 50 und 60 Jahren anzusiedeln - was man dem eher etwas ruhigeren Verhalten während der nächsten knapp 3 Stunden Konzert deutlich anmerkt.
Los geht es mit Nazareth. Von der ursprünglichen Besetzung ist heute nur noch Bassist Pete Agnew übrig geblieben aber die "neuen" Mitglieder der Band, Schlagzeuger Lee Agnew (Sohn des Bassisten und seit 1999 in der Band), Gitarrist Jimmy Murrison (seit 1994 in der Band) und Carl Sentance ( u.a. ex Krokus der seit 2015 den an der Lunge erkrankten Originalsänger Dan McCafferty ersetzt) tragen das Erbe der Band  würdig weiter. Gerade die Stimme von Sentance ist der von McCafferty ebenbürtig und seine launigen Ansagen sorgen für viel Spaß. 70 Minuten wird dem guten alten Rock`n`Roll Tribut gezollt und die Aufforderung durch den Sänger ans Publikum aufzustehen und näher an die Bühne zu kommen, das Gelände ist wie beschrieben komplett bestuhlt wie in einem "Theater", wird gerne angenommen. Alte Hits wie "Dream On" , "Razamanaz", "This Flight Tonight" und "Love Hurts" - aber auch Stücke von der neuen CD "Tattooed On My Brain", die nach Publikumsabfrage ca. 10 Leute kennen und der Sänger dies ziemlich lustig findet, werden dargeboten. Auch das "ruhige" Tull - Publikum wird zum Mitmachen aufgefordert, was dieses auch tut und die Band zum Schluss mit viel Applaus verabschiedet.


Jethro Tull - die Instrumente kompakt in Mitte der ansonsten spärlich ausgestatteten Bühne aufgebaut - betreten nach einer ca. 1/2 stündigen Umbaupause die Bühne. Hier darf, nach vorherigen Durchsagen über Lautsprecher, niemand vor die Bühne kommen - die Leute mit den teuren Sitzplatzkarten vor der Bühne sollen ja schließlich auch etwas sehen ;-)
Sänger und Kopf der Band Ian Anderson (71), beweglich und agil wie ein junger Hüpfer - zieht sofort die volle Aufmerksamkeit auf sich. Tolles Flötenspiel und typische Posen - der Gesang hat logischerweise im Laufe der Zeit etwas gelitten, ist aber immer noch okay. Da es sich um das Zelebrieren der letzten 50 Jahre Tull - Musik dreht werden alle Hits wie "Bourree", "Aqualung", "Too Old To Rock`n`Roll" oder "Locomotiv Breath" - angereichert mit kurzen Anekdoten von Anderson wann Stücke oder für wen diese geschrieben wurden, dargeboten. Mit seiner tollen Begleitband - Bassist David Goodier oder Keyboarder John O`Hara übernehmen auch mal den Gesang - entsteht so ein gelungener Rundumschlag bis zum Album "The Broadsword And The Beast". Nach ca. 90 Minuten inklusive Zugabe ist dann leider viel zu früh Schluss. Ein paar Songs der "Electronic- und Hard Rock Phase" wäre schon noch spannend gewesen. Aber auch so erschien es mir, dass Einige im Publikum mit dem Songs von Tull die nicht "Hits" waren aufgrund ihrer Progressivität etwas überfordert waren - Jethro Tull waren eben schon immer mehr als nur ihre Hits. Insgesamt aber ein tolles Konzert - nur ein bißchen kurz. Das Wetter und Ambiente am See waren toll - sehr empfehlenswert. Die komplette Bestuhlung hätte zwar nicht sein müssen - da hier aber auch Jazz und Klassik gespielt werden (eben ein bißchen wie im Theater) und die Stühle nicht alle raus- und wieder reingeräumt werden sollten war es eben so - schließlich spielte 2 Tage später der Stargeiger Nigel Kennedy am See.