Aktuelle Podcast Episode

"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Montag, 29. April 2019

Wie baue ich eine Paletten - Bank

Anleitung zum Bau einer Palettenbank

Vor dem Bauen: Wo soll die Bank stehen? Wie möchte ich sie nutzen? Wie sieht dementsprechend
               die Konstruktion aus? Ausmessen! Plan zeichnen!


Material: Anzahl Paletten je nach Konstruktion; Werkzeug (Bohrmaschine, Bohrer,
          Schleifgerät(e), Schleifpapier,Sticksäge, Pinsel, Schraubendreher,
          Zollstock,  Behälter für Farbe, Ratsche, Bit-Satz); Grundierung und Lack;
          Verbindungsmaterial (Schrauben in unterschiedlichen Längen, Metallverbinder);
          Böcke; Unterlegfolie.
               










Arbeitsschritte: 1. Paletten je nach Konstruktion mit Stichsäge zuschneiden.


                          2. Löcher in Paletten für Befestigung vorbohren


                          3. Paletten schleifen 
                            (80er, 120er, 180er gegebenenfalls 240er Schleifpapier)


                          4. Paletten streichen (2x, für Nutzung im Außenbereich 3x)


                          5. Sitzflächen (Bank) verschrauben


                          6. Rückenlehne verschrauben

                          7. Sitzflächen (Bänke) miteinander verbinden bzw. mit Ecktisch



Hinweis: 3 aufeinander gebaute Paletten haben ca. die Sitzhöhe einer Couch
                Europaletten sind 120 cm lang und 80 cm tief sowie ca. 15cm hoch
                neue Paletten kann man im Baumarkt aber auch online kaufen



Freitag, 26. April 2019

Anthem "Nucleus"

CD Kritik Anthem "Nucleus", Nuclear Blast Records



Melodiösen, harten Rock mit teilweise Powermetal Einschlag, im musikalischen Fahrwasser von Dokken oder MSG, bieten uns die japanischen Musiker der 1980 in Tokio gegründeten Band Anthem auf ihrem 2019 erschienenen Album "Nucleus".
Tolle Melodien und großartiger Gesang von Yukio Morikawa (der manchmal an Don Dokken erinnert), Gitarrenklänge von Akio Shimizu (hier kommen des öfteren Michael Schenker Anleihen zu gehör), speziell im Instrumental "Omega Man" aber auch symphonische Elemente wie zum Ende des Songs "Ghost In The Flame", Doublebass - Attacken in "Venom Strike" oder der kraftvolle Abschluss einer absolut überzeugenden CD mit "Unbroken Sign" machen enormen Spaß beim Entdecken dieser seit fast 40 Jahren aktiven Band. Von den ursprünglichen Gründungsmitgliedern ist heute nur noch Bassist Naoto Shibata geblieben. Vervollständigt wird die Band von Schlagzeuger Isamu Tamaru. Mit "Nucleus" bietet die aktuelle Besetzung einen Überblick des Schaffens nach der Reunion 2000. Alle Songs wurden neu, in englischer Sprache eingespielt und machen Appetit auf neues Material.
Auf der Live - Bonus - CD, die der verstorbenen Produzentenlegende Chris Tsangarides gewidmet und im japanischen "Club Citta" 2018 aufgenommen wurde, kommt die Herkunft der Band etwas stärker zum Vorschein. Ein ganz leichter Akzent, japanische, kurze Ansagen, dezenter Oldschool - Einschlag - alles mit sehr viel Charm und Klasse dargeboten. In Japan hat die Band Starstatus und braucht sich definitiv nicht hinter einer Band wie Loudness zu verstecken.
Diese CD bietet viel für ihr Geld, macht wahnsinnig viel Spaß und lässt so eine "versteckte" japanische Hard Rock/Powermetal - Perle entdecken. Hoffentlich bekommt man sie hier in Deutschland bald einmal live zu sehen und hören!

Donnerstag, 25. April 2019

Avantasia 18.4.2019

Konzertkritik Avantasia 18.4.2019, Stadthalle Offenbach

 

















Donnerstag Abend in der Offenbacher Stadthalle. "Ausverkauftes" Haus mit ca. 4000 Rockfans, denn Tobias Sammet (Edguy) lädt mit seinem Projekt "Avantasia" zur musikalischen Vollbedienung.
Ein Vorhang mit Avantasia - Aufschrift verhüllt die Bühne. Kurz nach 20:00 Uhr verlicht das Saallicht und klassische Musik, "Freude Schöner Götterfunken" vom Band, verkündet den Beginn des Konzertes. Der Song verklingt, der Vorhang wird entfernt und die Bühne mit toller Kulisse (Bäume, Zäune - alles sehr mystisch) und dahinter eine riesige Projektionswand, werden sichtbar. Die Band steht bereits auf der Bühne und startet in das am Ende des Abends 195 Minuten lange Set.
Mit Oliver Hartmann (u.a Echoes, Hartmann, ex At Vance) an Gitarre und Gesang, Schlagzeuger Felix Bohnke (Edguy), Sascha Paeth (ex Heavens Gate und Produzent), Bassist Andre Neygenfind und Keyboard -  Mastermind Michael "Miro" Rodenberg sowie den "Background" - aber auch Solo -




















Sänger*innen Ina Morgan, Adrienne Cowan (fantastischer Klargesang und derbe Growls) und Herbie Langhans (Voodoo Circle, Radiant, Sinbreed) hat Tobias Sammet eine vorzügliche Band am Start, die die für Avantasia typischen Gastsänger der Spitzenklasse noch einmal mehr glänzen lässt.
Sei es der altehrwürdige Bob Catley von Magnum, Ronnie Atkins von Pretty Maids, Eric Martin von Mr. Big, Jorn Lande (u.a. ex Masterplan, ARK) oder Geoff Tate (ex Queensryche).


Los geht es mit "Ghost In The Moon" in Bandformation bevor mit "Starlight" das erste Duett von
Tobias Sammet und Ronnie Atkins auf dem Plan steht. Von diesen Duetten folgen in den nächsten
3 1/4 Stunden dann noch einige. Der Coversong "Maniac" (aus dem Film "Flashdance") wird von Eric Martin präsentiert, Geoff Tate wirkt so motiviert und singt bei den ihm wie auf den Leib geschneiderten Songs "Invincible" oder "Alchemy" im Duett so stark - Gänsehautmomente!!!
"Lavender" mit Bob Catley, "The Raven Child" und "Lucifer" mit Jorn Lande.
"Promised Land" im Duett von Eric Martin und Jorn Lande lässt Tobi ebenso eine kurze Verschnaufpause wie "Twisted Man" im Duett von Eric Martin und Geoff Tate. "Shelter From The Rain" gesungen von Oliver Hartmann und das Trio Sammet/Atkins/Lande mit "Let The Storm Begin". Wow. "Lost In Space" stellt schließlich nach knapp 3 Stunden den Schluss des regulären Sets dar. Die Halle tobt, klatscht, schreit, singt mit und genießt jede einzelne dieser Minuten des Konzertes. Kleine Ansagen von Sammet, viel Spaß auf der Bühne, Olli Hartmann bringt Sammet zum Lachen und damit aus dem Konzept... viel Spaß auf und vor der Bühne. "Sign Of The Cross" bildet dann den würdigen Abschluss, mit allen beteiligten Musiker*innen, auf der Bühne.
Einfach ein rundum gelungener Konzertabend.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle die heute sehr freundliche Security- und Hallencrew - bereits bei der Einlasskontrolle wird man freundlich begrüßt und ein schönes Konzert gewünscht - das war an dieser Stelle auch schon mal anders. Einzig die wieder große Hitze in der Stadthalle fällt auf ... auch der Band auf der Bühne ;-)

Sonntag, 14. April 2019

Arena 11.4.2019

Konzertkritik Arena 11.4.2019, "Das Rind" Rüsselsheim

Volles Haus am Donnerstag Abend im Rüsselsheimer "Das Rind". Die Neo-Prog Institution "Arena" aus England ist zu Gast. Die 1995 von Keyboarder Clive Nolan (Pendragon) und Schlagzeuger Mick Pointer (ex Marillion) gegründete Band wird heute von Gitarrist John Mitchell (Lonley Robot), Sänger Paul Manzi und Bassist Kylan Amos ergänzt und stellt im Rahmen ihrer Tour ihr neustes Album "Double Vision" vor.


Mit zwei Leinwänden im Bühnenhintergrund werden dabei die zum Teil stimmungsvollen, zum Teil hart rockenden Nummer immer wieder mit kleinen Filmen und Einspielungen wie Naturbildern, Comic-Strips, Plattencovern oder Personen unterstützt.
Los geht das Konzert mit einem längeren, klassischen Intro vom Band bevor die Musiker die Bühne betreten und dort sofort begeistert vom Publikum begrüsst werden. Mit Songs wie "Bedlam Fayre" vom Album "Peppers Ghost"`, dem rockigen "A Crack In The Ice" von "The Visitor", "Chosen" von "Immortal?" oder den beiden psychedelischen Stücke "Skin Game" und "Witch Hunt" von "Contagion" werden, ergänzt durch die Einspielungen auf den Leinwänden, wunderbare 


Stimmungen und faszinierende Atmosphären zum jeweiligen Song geschaffen. So wechselt Sänger Paul Manzi auch zweimal sein Bühnenoutfit um dem Song entsprechend gekleidet zu sein. Zum Stück "(Don`t Forget To) Breath" von "The Visitor" erscheint er dafür dämonisch mit Sonnenbrille, Mantel und Zylinder. Auch zwei Balladen schleichen sich in das Set ein, bei denen Manzi die Band auf der akustischen Gitarre unterstützt. Die gesamte Band spielt dabei präziese auf den Punkt, Pointer und Amos schaffen eine starke Beatgrundlage, alle strahlen Freude aus, brilliert wird mit tollen Soli an Keyboard und Gitarre bzw. mit einem reinen Bassintro. Sänger Paul Manzi ist in seinem Gesang wahnsinnig Ausdrucksstark und wird immer wieder mit wunderbaren Chorgesängen von Keyboarder Nolan und Gitarrist Mitchell unterstützt.
















Kleine, kurze Ansagen werden dabei immer wieder in die Songs eingestreut und so erfährt man zum Beispiel, das für den Fanwunsch "The Legend Of Elijah Shade" vom aktuellen "Double Vision" Album gefühlt mehr als 1 Million Noten zu lernen gewesen wären - bei einer Spielzeit von ca. 22 Minuten auch sehr gut vorstellbar. Nach einer Spielzeit von  115 Minuten beschließen Arena schließlich mit u.a. dem Stück "Welcome To The Cage" vom Album "Pride" ein großartiges Konzert. Das euphorische Publikum dankt es der Band mit lang anhaltendem Applaus und Sänger Manzi zollt dem "lautesten Publikum" auf der bisherigen Tour Respekt.

Mittwoch, 10. April 2019

Carptree "Nymf"

LP Kritik Carptree "Nymf", Ritual Echo


Keyboardsound mit Pianoklang, Geräusch einer Menschenmenge, dann kommt das Schlagzeug hinzu. Elektronische Klänge, harte Gitarren. Bei 1:40 Minuten wird es melodisch und die Stimme kommt hinzu, nur begleitet vom Piano. 2:30 Minuten, volle Begleitung. Stimme endet, Gitarre mit Sound, es wird härter, 3:20 Minuten, wieder Stimme und ruhiger. Wieder reduziert auf Stimme, Sound und ruhigem Gitarrenakkord. Rhythmuswechsel. Keyboard steht plötzlich im Vordergrund. Gesprochener Text. Mehrstimmiger Chor, dann wieder Einzelgesang. 7:05 Minuten pure Abwechslung im Eröffnungsstück "Kicking And Collecting". Hier wird Atmosphäre geschaffen.
So startet das 2010er Album "Nymf" der schwedischen Band Carptree um die beiden Musiker Niclas Flinck (Gesang) und Carl Westholm (Piano und Synthesizer). Unterstützt werden sie dabei vom "No Future Orchestra" um Ulf Edelönn (Gitarre), Stefan Fanden (Bass, Bouzouki, Gitarre), Cia Backman und Ölvin Tronstad (Backgroundgesang) sowie Jejo Perkovic (Schlagzeug).
Mit "Land Of Plenty" folgt Song Nummer 2.  Wieder beginnt das Keyboard. Gesang kommt hinzu, mit leichtem Rhythmusanteil des Schlagzeugs auf der Hihat. Der Bass setzt mit ein. Erinnert etwas an Fish oder Peter Gabriel. Engelsstimmen im Hintergrund. Härtere Gitarren im Refrain als Kontrast zur ruhigen Gesamtstimmung des Songs. Zum Ende scheint das Stück schließlich zu explodieren. Spannende 7:35 Minuten.
"The Weight Of The Knowledge" mit elektronischem Start, Akustikgitarre und gesprochenem Text    startet mystisch. Erst nach ca. 1.45 Minuten kommen Schlagzeug und Bass hinzu, der Sprech- wechselt in den Normalgesang. Leicht doomige 6:52 Minuten "Dragonfly", Song Nummer 4, startet mit Pianoklängen und im Hintergrund eingespielten Texten zum Song, ähnlich Funksprüchen aus dem All. Plötzlich setzt dramatischer Rhythmus, wie bei einem Science Fiction Film, ein. Dann nur Pianomelodie mit Gesang. Hier wird viel mit dem Schlagzeugsound und Rhythmus gearbeitet. Das Keyboard klingt spacig und das gesamte 8:21 Minuten lange Stück erinnert an die Vertonung eines Perry Rhodan Romans. Gedämpfter Sound zum Beginn des Preludes "Between Extremes", dann klarer Klang, hier führt etwas zu Song Nummer 6 Namens "Sunrays" der sehr ruhig mit Akustikgitarre beginnt und sich dann in Tempo und Intensität steigert bevor das Klavier mit Gesang und Schlagzeug die Führung im langsamen Rhythmus übernimmt. Der Bass wummert leise im Hintergrund. Toller Gesang mit Engelschor.  Zum Ende hin bombastischer Klang mit kräftigem Chorgesang und dem reduzierten Engelsgesang mit Leadstimme zum Schluss. "The Water" beschließt letztendlich die 44:25 Minuten lange CD mit Gesang, Akustikgitarre und Keyboard. Der leicht melancholische Gesang und die verzerrte Gitarre in Kombination mit dem wieder sehr spacigen Keyboard, in Kontrast zum Chorgesang, verleiht dem Stück noch einmal den für die CD typischen "entrückten" Klang. Ein Gesamtkunstwerk zum Ein- und mehrmals Hören.

Montag, 8. April 2019

Polaroid 4.4.2019

Konzertkritik Polaroid 4.4.2019, StRiedKULT-Klub Wolfskehlen

19:15 Uhr an einem regnerischen Wochentag im hessischen Ried. Knapp 20 Musikinteressierte verfolgen am Donnerstag Abend das Konzert der Pop/Rock Band „Polaroid“ aus Seligenstadt im gemütlichen und familiären StRiedKULT-Klub in der ehemaligen Dusche des Wolfskehler Bürgerhauses. Wieder einmal präsentiert das Klubteam eine "Newcomerband" in dem wohl kleinsten, nicht kommerziellen "Unplugged-Klub" des Kreises Groß-Gerau.

 
Die 2016 im Kreis Offenbach gegründete Band stellt hierbei unter anderem die Songs ihrer ersten, im Januar 2018 erschienen EP vor. Neben dem Thema Liebe in den Songs  „Dein Bann“ oder „Wie sehr?“ werden in „Narben der Welt“ aktuelle Probleme ebenso angesprochen wie der Wunsch und die Sehnsucht Neues zu entdecken in „Wohin`s mich zieht“. Dabei steht stets die prägnante Stimme von Sänger und Gitarrist  Frederick Nay, unterstützt von Gitarrist Kevin Disser und Schlagzeuger Robin Millitzer, im Mittelpunkt der Stücke. Der Sänger führt auch mit kurzen Ansagen und Erklärungen durch den Abend und betont dabei die familiäre und intime  Atmosphäre im Klub. Die Band ist heute ohne ihren Bassisten im Klub, der sich zu diesem Zeitpunkt im Ausland aufhält. So springen gelegentlich bei einigen Stücken entweder der Schlagzeuger als auch der zweite Gitarrist ein. Angereichert wird die Setlist von Polaroid mit Coverversionen von Songs von Bands wie Revolverheld, Tom Petty, Kings Of Leon oder Foo Fighters. Hier wird, anders als bei den eigenen Stücken, auch mal in englisch gesungen. Ein Medley aus bekannten deutschen und internationalen Hits, die alle mit 4 Akkorden zu spielen sind, bereichert zusätzlich den stimmungsvollen Abend und dient als Hinführung zur eigenen Singleauskopplung der EP. Viele Mitsingteilen für`s Publikum sollen diese zum Mitmachen animieren und trotz Zurückhaltung in der Lautstärke sind doch immer wieder zusätzliche Stimmen zu vernehmen. Insgesamt, mit einer kleinen Pause und tollen Gesprächen dazwischen, 90 Minuten deutsch- und englischsprachige Titel – mal bekannte, mal unbekannte - einfach ein gelungener musikalischer Abend "live, hautnah und (fast) unplugged" getreu dem Motto des StRiedKULT - Klubs seit 9 Jahren.