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"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Mittwoch, 10. April 2019

Carptree "Nymf"

LP Kritik Carptree "Nymf", Ritual Echo


Keyboardsound mit Pianoklang, Geräusch einer Menschenmenge, dann kommt das Schlagzeug hinzu. Elektronische Klänge, harte Gitarren. Bei 1:40 Minuten wird es melodisch und die Stimme kommt hinzu, nur begleitet vom Piano. 2:30 Minuten, volle Begleitung. Stimme endet, Gitarre mit Sound, es wird härter, 3:20 Minuten, wieder Stimme und ruhiger. Wieder reduziert auf Stimme, Sound und ruhigem Gitarrenakkord. Rhythmuswechsel. Keyboard steht plötzlich im Vordergrund. Gesprochener Text. Mehrstimmiger Chor, dann wieder Einzelgesang. 7:05 Minuten pure Abwechslung im Eröffnungsstück "Kicking And Collecting". Hier wird Atmosphäre geschaffen.
So startet das 2010er Album "Nymf" der schwedischen Band Carptree um die beiden Musiker Niclas Flinck (Gesang) und Carl Westholm (Piano und Synthesizer). Unterstützt werden sie dabei vom "No Future Orchestra" um Ulf Edelönn (Gitarre), Stefan Fanden (Bass, Bouzouki, Gitarre), Cia Backman und Ölvin Tronstad (Backgroundgesang) sowie Jejo Perkovic (Schlagzeug).
Mit "Land Of Plenty" folgt Song Nummer 2.  Wieder beginnt das Keyboard. Gesang kommt hinzu, mit leichtem Rhythmusanteil des Schlagzeugs auf der Hihat. Der Bass setzt mit ein. Erinnert etwas an Fish oder Peter Gabriel. Engelsstimmen im Hintergrund. Härtere Gitarren im Refrain als Kontrast zur ruhigen Gesamtstimmung des Songs. Zum Ende scheint das Stück schließlich zu explodieren. Spannende 7:35 Minuten.
"The Weight Of The Knowledge" mit elektronischem Start, Akustikgitarre und gesprochenem Text    startet mystisch. Erst nach ca. 1.45 Minuten kommen Schlagzeug und Bass hinzu, der Sprech- wechselt in den Normalgesang. Leicht doomige 6:52 Minuten "Dragonfly", Song Nummer 4, startet mit Pianoklängen und im Hintergrund eingespielten Texten zum Song, ähnlich Funksprüchen aus dem All. Plötzlich setzt dramatischer Rhythmus, wie bei einem Science Fiction Film, ein. Dann nur Pianomelodie mit Gesang. Hier wird viel mit dem Schlagzeugsound und Rhythmus gearbeitet. Das Keyboard klingt spacig und das gesamte 8:21 Minuten lange Stück erinnert an die Vertonung eines Perry Rhodan Romans. Gedämpfter Sound zum Beginn des Preludes "Between Extremes", dann klarer Klang, hier führt etwas zu Song Nummer 6 Namens "Sunrays" der sehr ruhig mit Akustikgitarre beginnt und sich dann in Tempo und Intensität steigert bevor das Klavier mit Gesang und Schlagzeug die Führung im langsamen Rhythmus übernimmt. Der Bass wummert leise im Hintergrund. Toller Gesang mit Engelschor.  Zum Ende hin bombastischer Klang mit kräftigem Chorgesang und dem reduzierten Engelsgesang mit Leadstimme zum Schluss. "The Water" beschließt letztendlich die 44:25 Minuten lange CD mit Gesang, Akustikgitarre und Keyboard. Der leicht melancholische Gesang und die verzerrte Gitarre in Kombination mit dem wieder sehr spacigen Keyboard, in Kontrast zum Chorgesang, verleiht dem Stück noch einmal den für die CD typischen "entrückten" Klang. Ein Gesamtkunstwerk zum Ein- und mehrmals Hören.

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