Aktuelle Podcast Episode

"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Dienstag, 30. März 2021

Dobbs " H.G. Wells "

Comic-Kritik Dobbs  " H.G. Wells " ,  Splitter      























In der Comic - Serie " H.G. Wells " bringt uns Autor Dobbs mit Zeichnern wie Moreau,  Cifuentes,   Fiorentino und  Regnault in 6 Bänden,  davon 2  Zweiteiler,  vier klassische Science - Fiction - Geschichten des  1866 in Bromley,  London geborenen Schriftstellers H.G.  Wells näher.  Neben " Die Zeitmaschine ",   " Der Krieg Der Welten "  sind das  " Die Insel Des Dr. Moreau "   und  " Der Unsichtbare ".  Wem die Romane zunächst zu lang oder zu  schwierig sind oder wie die Verfilmung von " Der Krieg Der Welten "  mit Tom Cruise zu schlecht erscheint,  hat hier mit tollen Zeichnungen die Chance sich den über 100 Jahre alten,  spannenden Geschichten zu nähern und so doch vielleicht die Lust zu entwickeln die Romane komplett zu lesen. Das Radiohörspiel zu " Der Krieg Der Welten " besitzt  übrigens Kultcharakter,  mit samt der Geschichte um die Erstausstrahlung,  und stellt eine weitere schönen Möglichkeit dar,  der Fantasie H.G. Wells zu folgen. 

Sonntag, 28. März 2021

Whitesnake

Band  des ehemaligen Deep Purple Sängers David Coverdale     












Als David Coverdale im Jahr 1973 als Sänger zur Mark III Besetzung von Deep Purple stieß war schnell klar,  dass die Musik " Purples "  von nun an ( speziell auch in Kombination mit dem neuen Bassisten und Sänger Glenn Hughes der von der Band " Trapeze "  kam )  fortan mehr in Richtung Blues,  Funk und Soul tendieren sollte.  Insgesamt 3 Platten  folgten,  bevor Coverdale die Band wieder verließ und nach den beiden Soloplatten " White Snake "  und " Northwinds "  schließlich seine eigene Band  " Whitesnake ",  benannt nach seinem ersten Soloalbum,  gründete.












Fortan, bis zur  " Kurskorrektur "  im Jahr 1987 mit der gleichnamigen CD,  die musikalisch mehr in Richtung des amerikanischen Musikmarktes schielte ( zuvor wurde schon  " Slide It In "  für den amerikanischen Markt " neu "  gemixt ),  wurden 7 hochklassische Blues Rock Platten veröffentlicht.  Micky Moody und Bernie Marsden an den Gitarren,  Jon Lord an den Keyboards,  Neil Murray am Bass sowie David Dowle am Schlagzeug gehörten zur ersten Besetzung,  die das Debutalbum " Trouble "  1978  heraus brachte.  " Lovehunter " ( 1979 )   und  " Ready An` Willing "  ( 1980 ),  nun mit ex - Deep Purple Schlagzeuger Ian Paice,  folgten und bescherten Whitesnake  ( zum damaligen Zeitpunkt von der Presse als Nachfolgeband von Deep Purple - die sich erstmalig aufgelöst hatten - hoch gehandelt )  erste größere Erfolge.  












Mit der Liveplatte " Ain`t No Love In The Heart Of The City "  mit dem gleichnamigen Song  ( eine Coverversion von " Bobby Bland " ), " Come An Get It "  und              " Saints & Sinners " folgten 3 weitere erfolgreiche Alben,  von denen die beiden letztgenannten in den Deutschen Albumcharts mit den Plätzen 20 und 28 landeten.  Songs wie " Don`t Break My Heart Again ",  " Here I Go Again "   oder " Crying In The Rain "  waren darauf zu finden und sind auch noch heute Markenzeichen der Band.  Die 1984er Veröffentlichung  " Slide It In "  mit Songs wie " Love Ain`t No Stranger "  und  " Guilty Of Love ",  Umbesetzungen in der Band und ein Remix des Albums für den amerikanischen Markt stellte dann schließlich eine musikalische Zäsur für die Band dar.  Der Blues - Rock Anteil rückte vermehrt in den Hintergrund und die Kompositionen auf Alben wie  " 1987 ",  " Slip Of The Tongue ",  " Good To Be Bad " oder " Forevermore " gingen immer mehr in Richtung Hard Rock mit harten Rockgitarren wofür die auf die Blues - Rock - Gitarristen Moody,  Marsden,  Galley folgenden Rock - Gitarristen Sykes,  












Vandenberg oder Vai verantwortlich zeichneten.  Im Laufe der über 40jährigen Geschichte von Whitesnake haben sich viele, zum Teil  heute sehr bekannte Musiker die Klinke in die Hand gegeben und verleihen der Musik und dem Stellenwert der Band so eine große Bedeutung im " Hard " - Rock - Genre.  Von Schlagzeuglegenden wie Cozy Powell und Tommy Aldridge ( der auch heute wieder bei der Band trommelt )  über Keyboarder wie Don Airey ( " Deep Purple " ),  die Bassisten Marco Mendoza ( " Thin Lizzy ",  " The Dead Daisies " ),  Rudy Sarzo ( " Quiet Riot ",  " Dio ",  " Ozzy Osbourne " ) oder  Colin " The Bomber " Hodgkinson  ( " Alexis Korner " )  bis zu den Gitarristen John Sykes  ( " Tygers Of Pan Tang ",  " Thin Lizzy ",  " Blue Murder " ),  Steve Vai  ( " David Lee Roth ", " Alcatrazz ",  " Frank Zappa " ),  Doug Aldrich ( " Dio ",  " The Dead Daisies " ),  Vivian Campball  ( " Def Leppard",  " Dio " )  oder Adrian Vandenberg  ( " Vandenberg " ) -  all` diese und noch viele weitere Musiker vervollständig(t)en das Schaffen der Band,  die bis in die heutige Zeit aktiv ist.  Mit Joel Hoekstra ( " Night Ranger " ) und Reb Beach  ( " Winger ",  " Dokken " )  vereint Meister Coverdale das nächste starke Gitarren - Duo neben sich und lässt auf weitere Großtaten hoffen.  Mit  " The Purple Album " ( 2015 )  hat David Coverdale mit seiner Band Whitesnake im Übrigen seiner Zeit bei Deep Purple noch einmal Tribut gezollt.













Freitag, 26. März 2021

Jerry Lewis " Der Bürotrottel "

Film-Kritik Jerry Lewis  " Der Bürotrottel ",  Paramount   

Der amerikanische Komiker und Schauspieler Jerry Lewis als chaotischer  " Botenjunge "  im Filmstudio  " Paramutual ".  Film aus dem Jahr  1961 mit den weiteren Schauspieler*innen  Brian Donlevy,  Dick Wesson,  Kathleen Freeman,  Isobel Elsom,  Sig Ruman,  Doodles Weaver  und  Felicia Atkins.  88 Min.

Mittwoch, 24. März 2021

Kadri Voorand Quartet " Armupurjus "

 CD-Kritik Kadri Voorand Quartet  " Armupurjus ",  Avarus Records 

Ein großartiges Stück Jazz legt uns die estländische Sängerin Kadri Voorand auf dieser CD,  aus dem Jahr 2016,  mit ihrem Quartet vor.  Gemeinsam mit Gitarrist Virgo Sillamaa,  Schlagzeuger und Perkussionist Ahto Abner und Bassist Taavo Remmel sorgt die Sängerin,  Pianistin,  Kalimbaspielerin und Frau für die elektronischen Effekte neben der Musikalität und Eingängigkeit in den Songs durch die Sprache,  nur vier der insgesamt 17 Songs sind in englischer Sprache - der Rest in Estländisch,  für eine besondere Nuance in den Stücken.  Sind die ersten 10 Titel sehr eingängig,  mit starken Pianosegmenten,  wird es ab Song Nummer 11 " You Took A Girl Got A Woman "  sphärischer bzw. experimenteller und  " moderner ".  Erst mit dem letzten Stück  " Aa Mine Uhkele Mehele "  schließt  sich der Kreis dieser sehr abwechslungsreichen Veröffentlichung noch einmal mit ruhiger und klassischer Jazzmusik, wobei die Vokalarbeit von Kadri Voorand erneut an Al Jarreau oder Bobby McFerrin erinnert.  56 Minuten tolle Musik erwarten den/die Hörer*in.

Montag, 22. März 2021

Maria Knissel " Letzte Meile "

Buch-Kritik Maria Knissel  " Letzte Meile ",  Societäts Verlag 

Dass es bei dem Ausdruck „letzte Meile“ um den letztmöglichen Kontakt in der Telekommunikation oder Stromversorgung geht, erfahren wir gleich zu Beginn des Romans. Und um dieses letzte Stück Kontakt, um Abschied, um die Möglichkeit der Verständigung und Verbindung geht es in diesem neuen Roman von Maria Knissel. Erzählt wird die Geschichte des Paares Samuel und Marlene, die ihre Tochter Teresa kurz vor ihrem 18. Geburtstag verloren haben. Beide müssen Wege finden, mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer zu leben, Möglichkeiten, ihr Leben weiter zu gestalten, als Paar oder jeder für sich. Das Buch zieht einen gleich von der ersten Seite an in seinen Bann. Immer abwechselnd begleiten wir Samuel und Marlene in ihrer Lebenswelt, im Alltag, im Beruf, auf Reisen. Beide Personen sind derart plastisch und lebendig dargestellt, dass man die Geschichte am besten in einem Zug, ununterbrochen, durchlesen möchte, nicht gestört werden möchte bei der Lektüre. Der Roman hat eine ungeheure Bilderkraft, wie in einem 3-D-Kino meint man mitzuleben und sich mit den Personen im dreidimensionalen Raum zu bewegen. Kein Wort zu viel und kein Wort zu wenig. Maria Knissel beschreibt die jeweilige Verortung in feinen Details, den Gefühlszustand der Protagonisten, die Natur, die Farben, die Atmosphäre, die Gedanken. Man fühlt sich als Leser derart mit Marlene und Samuel verbunden, dass es einem den Atem nimmt. Und trotz des schweren Themas, der Verlust des eigenen Kindes, ist es kein Verlust- oder Trauerroman im herkömmlichen Sinne. Die Geschichte ist unglaublich lebendig, die beiden Eltern in ihrer Trauer auch. Sie bewegen sich an außergewöhnlichen und wechselnden Orten von großer Spannbreite. Das macht das Buch so besonders und faszinierend. Samuel ist Ornithologe und viel im Watt und in der Natur unterwegs. Es gibt wunderschöne Bildszenen, die ihn mit den Vögeln im Watt beschreiben. Marlene ist Windkraftingenieurin, - auch in ihre Welt tauchen wir ein. Und dann wandert sie als Mutter allein die Via Alpina über die Alpen, auf den Spuren des letzten Wunsches ihrer Tochter. So viele ungewöhnliche Schauplätze, die Maria Knissel minutiös recherchiert hat. „Letzte Meile“ ist wie ein großer 3-D-Kinofilm. Ein hervorragendes bildreiches psychologisch fein gezeichnetes Werk.

Samstag, 20. März 2021

Pendragon

" Neo - Prog "  aus England         











 

Die 1978 von Sänger und Gitarrist Nick Barrett in Stroud,  Gloucestershire als " Zeus Pendragon " gegründete Band " Pendragon "  wird dem  Musikstil des " Neo - Prog "  zugeordnet.  Hierzu zählen u.a  Bands wie " Marillion ",  " IQ ",  " Pallas ",  " Twelfth Night"  oder in späteren Jahren  " Jadis ",  " Enchant " oder die deutschen " Chandelier ".  Seit 1985,  mit  "The Jewel",  hat die Band,  die zu  Beginn ihrer Karriere des öfteren auch im Vorprogramm von Marillion aufgetreten ist,   in unregelmäßigen Abständen bis  heute 11. Studioalben veröffentlicht.












Neben Nick Barrett sind Keyboarder Clive Nolan ( seit 1986)  und Bassist Peter Gee ( seit 1978 ) langjährige Mitglieder der Gruppe - lediglich die Schlagzeuger wechseln häufiger - aktuell sitzt Jan - Vincent Velazco an diesem Instrument. War zu Beginn ihrer Laufbahn die Musik Pendragons in der Grundausrichtung der oben erwähnten Marillion,  zu Zeiten des ersten Sängers " Fish",  sehr ähnlich, entwickelte sich diese im Laufe der letzten  42 Jahre auch immer mal wieder,  entsprechend den persönlichen Erfahrungen,  Lebensumständen und Erlebnissen der einzelnen Musiker, weiter. " Härtere "  Klänge zogen in die Kompositionen ein und die verspielte, melodische Ausrichtung wurde durch rockigere Gitarrenklänge ergänzt.  Sehr schön ist diese Veränderung auch immer wieder an der jeweiligen grafischen Umsetzung der Covermotive der Veröffentlichungen abzusehen.












11 weitere Liveveröffentlichungen von " 9:15 Live " ( 1986 ) bis  " Masquerade 20 " ( 2017 )  zeugen von den großartigen Livequalitäten der Band.  Die Musiker ergänzen sich hierbei großartig wobei natürlich Sänger Nick Barrett als Frontmann im Vordergrund steht. Bei Liveauftritten wird die Band  gerne auch mal von einem mehrstimmigen weiblichen Backgroundchor begleitet. 












In der " Pendragon freien  Zeit " veröffentlichen Bassist Peter Gee ( Solo ) und Keyboarder/ Produzent/ Komponist Clive Nolan,  als Mitglied von  " Arena ",                  " Shadowland "  oder in anderen Projekten,  regelmäßig weitere großartige und zum Teil bombastische Musik.







Donnerstag, 18. März 2021

Baton Rouge " Shake Your Soul "

 CD-Kritik Baton Rouge "Shake Your Soul",  Rock Candy        

Die 1986 in Pearl River,  Louisiana gegründete Band Baton Rouge rund um Sänger Kelly Keeling ( MSG,  Trans-Siberian Orchestra ) und Gitarrist Lance Bullen veröffentlichte 1990 die hier vorliegende Debut - CD  " Shake Your Soul ".  Produziert von Jack Ponti ( u.a. Bon Jovi )  bietet uns die Band,  zu der auch Keyboarder und Gitarrist David Cremin,  Bassist Scott Bender und Schlagzeuger Corky McClellan gehörten,  13 Songs bei einer Spielzeit von 43 Minuten im Stil von

" Giant ",  " Winger ",  " Hurricane "  oder  " XYZ "  mit mehrstimmigen Backgroundchören,  dem rauen Gesang von Kelly Keeling,  der des öfteren an Paul Shortino  ( Rough Cutt,  Shortino ) erinnert und der starken Gitarrenarbeit,  die ebenso auf dem Keyboardunterbau als auch soliden Rhythmusfundament  von Bender und McClellan ruhen.  Großartiger US Hard Rock/ Melodic Rock der frühen 90er Jahre,  der leider später dem  " Grunge "  zum Opfer fiel.  Mit Songs wie    "Doctor ",  "  Walks Like A Woman ",  " Big Trouble ",  " It`s About Time ",  " Baby´s So Cool ",  " Young Hearts "  oder  " Spread Like Fire "  wird hier klassischer Hard Rock der frühen 90er Jahre mit viel Melodie/ Spaß und Gefühl geboten.

Mittwoch, 17. März 2021

Jerry Lewis & Dean Martin " Der Agentenschreck "

Film-Kritik Jerry Lewis + Dean Martin  " Der Agentenschreck ",  Paramount     

Der amerikanische Komiker Jerry Lewis gemeinsam mit Entertainer und Schauspielerkollege Dean Martin in einer wahnwitzigen " Agenten - Komödie "  aus dem Jahre  1955.  In weiteren Rollen Shirley MacLaine,  Eddie Mayehoff,  Dorothy Malone,  Eva Gabor,  George Winslow  und Anita Ekberg.  105 Minuten.

Dienstag, 16. März 2021

Jazzed:Up " Möglichkeiten "

 CD-Kritik Jazzed:Up  " Möglichkeiten ",  Stephan Völker  

Vielleicht liegt es am Cover-Foto, dem Blick auf einen endlos erscheinenden Horizont zwischen der türkis schillernden Wasseroberfläche und dem wunderbar wolkenlosen Zartblau des Himmels? Wie sanftes Wellenplätschern, mit soviel Leichtigkeit und Unbeschwertheit, nehme ich die ersten Klavierklänge wahr, mit denen der Anfangstitel „After the Dream“ beginnt. Ich muss unweigerlich ans Verreisen denken, fühle mich plötzlich herausgerissen aus der Lethargie, die sich nach einem Jahr Pandemie in mir breit gemacht hat.„Möglichkeiten“. Kurz denke ich über den Albumtitel nach. Möglichkeiten der Corona-Tristesse aus Lockdown, tagesaktuellen Fallzahlen, Maskenpflicht und Homeoffice zu entfliehen. Einfach ins Flugzeug steigen, eine neue Stadt, ihre Atmosphäre, ihre Menschen entdecken, das wäre so eine Möglichkeit. Es fehlt mir.Ich konzentriere mich wieder auf die Musik. Das Saxofon setzt ein, Sehnsucht packt mich und ich stelle mir vor, wie ich durch die Straßen von New York schlendere. Um mich herum pulsierendes Leben. Klaviersolo, meine Gedanken fließen weiter. Der Central Park, ein sonniger Nachmittag, im Vorbeigehen werfen die Blätter der Bäume flackernd ihre Schatten auf die Wege. Dann ein ruhiger Moment, Klavier und Schlagzeug verstummen, ich schließe die Augen und höre dem Kontrabass weiter zu. In Gedanken bin ich immer noch im Park, mache eine kurze Pause, setze mich auf eine Bank. Ich schaue den Passanten zu, eine Mutter und ihr Kind, ein Jogger, ein alter Mann mit Hut. Die Geräusche der Stadt verstummen, treten und in den Hintergrund. Der Ton des Kontrabass kommt mir plötzlich vor, wie das leise Rumpeln der U-Bahnen, das irgendwo in den Straßen weit weg durch die Luftschächte nach oben dringt.Dann wieder das Saxofon. Wieder Sehnsucht. Für einen letzten Augenblick versuche ich festzuhalten an der Melodie, dann endet der Song. Vor meinem inneren Auge stehe ich auf und mache mich auf den Rückweg zum Hotel. Der Traum ist zu Ende.                                                    Inhaltlich verweist der Albumtitel „Möglichkeiten“ natürlich auch auf die musikalische Ebene: Gemeinsam haben Stephan Völker (Saxofon), Ulrich Bareiss (Piano), Florian Schwappacher (Schlagzeug) und Christian Spahn (Kontrabass) die Corona-bedingte Auftrittspause im vergangenen Jahr zur Bandgründung genutzt. Unter dem Namen „jazzed:up“ loten sie - solo und im Zusammenspiel - musikalisch neue Möglichkeiten aus. Grundlage sind gemeinsame Klangvorstellungen und einfühlsame Interaktionen der Bandmitglieder.                                                                                                                                                                                        Die Begeisterung und den Spirit ihrer Konzertpremiere auf dem Schweizer Jazzfestival „Brienz meets Montreux“ im August 2020 nahmen sie für ihr Debütalbum mit ins Studio. Entstanden sind beeindruckende Aufnahmen voll überraschender musikalischer Momente. Im Mittelpunkt stehen eigene Kompositionen der Bandmitglieder. Daneben enthält „Möglichkeiten“ neu arrangierte Jazz-Klassiker von Herbie Hancock („Dolphin Dance“) und Horace Silver („Peace“). „Mi manchi tu“ ist die Neuinterpretation einer anrührenden Erinnerung des Bandleaders Stephan Völker an seinen verstorbenen Vater.                         Es gibt Musikalben, die einen vom ersten Ton an fesseln. Das Debütalbum von „jazzed:up“ gehört definitiv dazu. Es entführt in wunderbare Klangwelten und vertreibt die Lethargie trüber Homeoffice-Tage. Eindrucksvoll bewegen sich die vier Ausnahmemusiker dabei im Modern Jazz mit viel Raum für spannende Improvisationen.

Aufnahme: Klaus Endel, www.soundmore.de

Produzent: Stephan Völker, Jazzmusiker, Saxofonist, Komponist und Kulturpreisträger der Stadt Rüsselsheim, www.stephan-voelker.de

Vertrieb: mail@stephan-voelker.de

Format: CD

Tracks: 10

Laufzeit: 58:26 Minuten

Genre: Modern Jazz


Sonntag, 14. März 2021

Alan Parsons ( Project )

Solist, Bandmitglied, Tontechniker und Produzent   

Der 1948 in London geborene Alan Parsons ( Klavier, Gitarre, Flöte und Gesang ) arbeitete zunächst in den Londoner  " Abbey Road Studios "  und war dort als Assistenz - Toningenieur bei den Aufnahmen der Beatles zu deren Platten  " Abbey Road " ( 1969 )  und  " Let It Be " ( 1970 )  involviert um danach eigenverantwortlich als Toningenieur für die beiden Pink Floyd Alben  " Atom Heart Mother " ( 1970 ) und  " The Dark Side Of The Moon " ( 1973 )  verantwortlich zu zeichnen. 

1976 gründete Alan Parsons schließlich gemeinsam mit dem 1945 in Glasgow geborenen Pianisten, Komponisten und Sänger Eric Woolfson,  den er bei Arbeiten in den Abbey Road Studios kennengelernt hatte,  " The Alan Parsons Project ".  In ihrer ersten,  mit Gastmusikern eingespielten,  Veröffentlichung            " Tales of Mystery And Imagination "  verarbeiteten die Beiden diverse Geschichten des Schriftstellers Edgar Allan Poe mit musikalischen Stilmitteln des                 " Progressive Rock "  und  " Artrock ".  Musiker wie David Patton  ( Bass,  Gitarre,  Gesang ),  Ian Bairnson  (  Akustik - und E - Gitarre ),  Mel Collins  ( Saxophon ),  John Miles ( Gesang ) oder  Stuart Elliott ( Schlagzeug )  unterstützten die Beiden dabei langjährig und machten auch die Entwicklung hin zum AOR,  Pop - und 

Softrock mit.  Bis zur Auflösung des Alan Parsons Project im Jahr 1987 spielte die Band mit den Alben  " I Robot " ( 1977 ),  " Pyramid " ( 1978 ),  " Eve " ( 1979 ), " The Turn Of A Friendly Card " ( 1980 ),  " Eye In The Sky " ( 1982 ),  " Ammonia Avenue " ( 1984 ),  " Vulture Culture " ( 1985 ),  " Stereotomy " ( 1986 )  und  " Gaudi " ( 1987 )  neun weitere Veröffentlichungen ein.  Songs wie  " Lucifer "  vom Album  " Eve "  (als Erkennungsmelodie der ZDF Sendung Monitor bzw.  bei der Fußball - WM 1982 )  oder  " Sirius "  vom Album  " Eye In The Sky "  ( als Einlaufmelodie bei Sportveranstaltungen )  werden auch heute noch gerne,  auch aufgrund ihres hymnischen Charakters,  für andere Veranstaltungen oder  Sendungen genutzt. 

Mit der Veröffentlichung des Musicals " Freudiana " ( 1990 ),  an dem Parsons nur als Produzent beteiligt war und ansonsten in Verantwortung von Eric Woolfson stand,  endete deren Zusammenarbeit und Alan Parsons veröffentlichte ab 1993,  zum Teil mit alten Mitgliedern des  " Projects " , bis heute 5 weitere Alben. 2 klassische Rockalben wie  " Try Anything Once " ( 1993 )  und  " On Air " ( 1996 ),  welches sich mit dem Thema  " Fliegen "  beschäftigte,  folgten.                  Mit  " The Time Machine " ( 1999 )  und  " A Valid Path " ( 2004)  kamen 2 Alben mit  "electronica "  Einflüssen auf den Markt.  Nach weiteren 15 Jahren Veröffentlichungspause erschien schließlich im Jahr 2019 das neuste Album  " The Secret ",  mit dem der Musiker,  wie in den letzten Jahren regelmäßig,  auf Konzertreise  (auch durch Deutschland - siehe Blog - Konzertbericht )  ging. 


Freitag, 12. März 2021

Georgi/Benninghoff " Soundtrack Deutschland "

 Buch-Kritik Oliver Georgi / Martin Benninghoff  " Soundtrack Deutschland ",  echt EMF        

In " Soundtrack Deutschland "  begeben sich die beiden FAZ - Redakteure und Buch - Autoren Georgi und Benninghoff auf musikalische Reise durch  Deutschland.  23 bekannte deutsche Musiker*innen wie z.B.  Peter Maffay,  Heino,  Sebastian Krumbiegel (Prinzen),  Judith Holofernes ( Wir Sind Helden ),  Marius Müller-Westernhagen,  Klaus Meine ( Scorpions ) , Fynn Kliemann,  Adel Tawil,  Reinhard Mey,  Felix Jaehn,  Moses Pelham,  Silbermond,  Sven Väth,  Johannes Oerding,   Trettmann  oder  Hansi Kürsch ( Blind Guardian ),  Musiker*innen aus ganz unterschiedlichen Generationen und Musikrichtungen,  sprechen mit den Autoren über ihre Arbeit,  Motivation,  Heimat,  Herkunft,  Fremdenhass,  Wiedervereinigung,  Kitsch,  Emanzipation und wie ihre Musik ( vielleicht ein bisschen ) etwas in Deutschland verändert hat.  In diesem  ( nicht ganz preisgünstigen )  Buch findet man  23 Gespräche weit ab von den üblichen Promotion - Texten zur neusten Veröffentlichung des jeweiligen Künstlers,  sondern  auf knapp 240 Seiten vielmehr das,  was in diesen Kreativen vorgeht,  sie denken und fühlen.  Genau die richtige,  unaufgeregte Lektüre bei guter Hintergrundmusik und etwas leckerem zum Trinken/ Knabbern am Feierabend.