Aktuelle Podcast Episode

"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Donnerstag, 28. Februar 2019

The Windmill "Tribus"

CD Kritik The Windmill "Tribus", Apollon Records


Mit der CD "Tribus" veröffentlicht die norwegische Band "The Windmill" im Jahr 2018 ein tolles, neues Stück NeoProg. Bassist Arnfinn Isaksen (Bass), Erik Borgen (Gitarre und Gesang), Jean Robert Viita (Keyboards und Backgroundgesang), Morten Loken Clason (Flöte, Saxophon, Backgroundgesang), Sam-Arne Noland (Schlagzeug) und Stig Andre Clason (Gitarre) spielen dabei die typischen Merkmale des NeoProg gekonnt aus. Los geht es mit dem 23:53 Minuten langen Epos "The Tree". Nach ruhigem Intro nur mit Gitarre, setzt die Band ebenfalls, mit Querflöte, ruhig in das Stück ein. Nach ca. 3 1/2 Minuten beginnt das Stück dann stärker zu pulsieren und wird mit Synthesizerklängen versetzt. Schließlich folgt nach 6 1/2 Minuten der Gesang und ab diesem Zeitpunkt wechseln ruhige mit rockigeren Teilen. Toller Chorgesang, herrliche, verträumte
Melodien.  Leicht bombastisch aber nicht überladen. Windgeräusche, Meeresrauschen,
der erste Song fließt in das zweite Stück "Storm" über. Wieder bezaubernde Querflöte mit Akustikgitarre und starkem Bass- und Drumrhythmus. Die Flöte setzt in diesem Stück ganz starke Akzente. Nach ca. 3 Minuten wird die Gitarre "härter" - ein toller Kontrast zu der weiterhin prägenden Querflöte. Nach einem kurzen "Break" wird es kurz, gemäß dem Titel, musikalisch stürmischer um dann wieder ab zu flauen. 10 rein instrumentale Minuten die nie langweilig werden. Im 3 Stück "Dendrophenia" mit "nur" 4:35 Minuten Spielzeit erinnert die Band an Uriah Heep der 70er Jahre. Mit "Make Me Feel", beginnend wieder mit Querflöte, bekommen wir erneut ein typisches Stück NeoProg geliefert.Toller Gesang, akzentuierter Bass und Schlagzeug. Chorgesang, einsetzende, rocklastige Gitarre mit tollem Solopart - fast 10 Minuten Spielzeit an dem die Band  zum Schluss noch einmal Vollgas gibt und stark endet. Abgeschlossen wird die CD mit dem "kürzesten" Stück "Play With Fire". Schöner Akustikgitarrenbeginn, Klavier, Flöte, gegen den Takt laufender Gesang, Synthieklänge. Ein bißchen erinnert das Stück an Jethro Tull, ohne diese kopieren zu wollen. Tolle CD - kaufen!
Wer mehr von der 2001 gegründeten Band wissen will findet Informationen und weitere CD`s auf ihrer Facebook Seite. Die Band wird im Übrigen in diesem Jahr bei dem "Night Of The Prog" Festival auf der Loreley auftreten.


Montag, 25. Februar 2019

Inglorious "Ride To Nowhere"

CD Kritik Inglorious "Ride To Nowhere", Frontiers Records

Ein nahezu perfektes Hard Rock Album bieten uns die Engländer "Inglorious" auf ihrem neusten, dem 3. Werk "Ride To Nowhere". In der Besetzung Nathan James (Gesang), Andreas Z Eriksson (Gitarre), Andrew Lowe (Gitarre), Colin Parkinson (Bass), Phil Beaver (Schlagzeug) und Tony Draper als Gast (Hammond und Klavier) haben die Engländer auf der 44 Minuten langen CD


11 Stücke in bester Tradition solcher Bands wie Whitesnake, Bad Company, Aerosmith oder Deep Purple eingespielt.
Los geht es mit dem stampfenden Rocker "Where Are You Now?" gefolgt von "Freak Show", einem ebenso vorwärts treibenden Stück, welches im Refrain ein bißchen Tempo heraus nimmt.
"Never Alone" beginnt kurz mit einem Akustikintro, wird dann von einer verzerrten Gitarre übertönt und endet in einer gesangsbetonten Power - Rock - Ballade. Stark. "Tomorrow" ist dann wieder ein starkes Stück Midtempo Rock mit toller Sologitarre und Betonung auf dem ausdrucksstarken Gesang von Nathan James. "Queen" ist ein treibender Hard Rock Song mit ganz leichtem Blueseinschlag.
In eine ganz ähnliche Richtung schlägt auch das etwas langsamere "Liar". "Time To Go" bildet dann in seiner etwas bluesigeren Grundausrichtung die Verbindung zu den zwei vorhergehenden CD`s der Band. "I Don`t Know You", mit seinem an Paul Rodgers erinnernden Gesang, den immer wieder kehrenden harten Gitarren, bildet "Ballade" Nummer zwei des Albums. "While She Sleeps" - harte Whitesnake lassen grüßen - aber doch ganz eigenständig. "Ride To Nowhere", das titelgebende Stück, bietet noch einmal viel Abwechslung. Der Anfang des Gesangsteils erinnert dabei an Free´s "Wishing Well". Abgeschlossen wird das Album von der reinrassigen Ballade "Glory Days", die mit Akustikgitarre und Gesang ganz reduziert daher kommt und somit die richtige Balladenstimmung erzeugt. Hier sollten die "Feuerzeuge" bei Livekonzerten zum verstärkten Einsatz kommen.

Im Oktober 2018 verließen Eriksson, Parkinson und Lowe die 2014 von Sänger Nathan James, dem damaligen Gitarristen Wil Taylor, Parkinson und Beaver gegründete Band. Neu hinzu gekommen sind die beiden Gitarristen Danny Dela Cruz und Dan Stevens sowie Bassist Vinnie Colla.

Donnerstag, 21. Februar 2019

Gold Meister "Alles Gold"

CD Kritik Gold Meister "Alles Gold", Universal


Aktuelle deutsche "Pop-Songs" in "Swing -Versionen" bescheren uns die beiden Musiker Phil Ohleyer und Chris Dunker von der "Band" Gold Meister. Die 2016 in Hamburg gegründete Band widmet sich dabei Peter Fox, Udo Lindenberg, Seeed, Fanta 4 oder Jan Delay - alle Songs werden in ein "Swingkleid" verpackt, mit Orchester (Hamburger Ragtime Bandits) vertont und neu arrangiert. So swingt die erste Singleauskopplung "Sie Ist Weg" (Fantastische 4)  mit tollen Bläsersätzen und abwechselndem Gesang von Ohleyer und Dunker. Toll anzuschauen auch im dazugehörenden Musikvideo. "Hamma" von (Culcha Candela) erfährt eine ganz neue Version. "Mit Dir" (Max Herre) swingt cool, während "Dickes B" (Seeed) von den Bläsern vorangetrieben wird und mit einem tollen Schlagzeugbeat daher kommt. "Und Wenn Ein Lied" (Xavier Naidoo) wieder ganz relaxt um anschließend von "Jein" (Fettes Brot) rappend-swingend abgelöst zu werden. Altmeister Lindenberg`s "Cello", Peter Fox`s "Haus Am See" und "Lila Wolken" (Marteria) werden weiterhin in mit Bläsern versetzte Swingstücke umgewandelt. Alles sehr stimmig. Selbst ein Schlager von Udo Jürgens ("Ich war noch niemals in New York") bekommt durch die neue Version von Gold Meister richtig "drive". Wenn man die Originalversionen nicht kennen würde, könnte man wirklich meinen die Stücke wären alle zum "Swingen" geschrieben worden.
Wer also Lust auf  manchmal relaxte, manchmal beschwingte, "moderne" Swingmusik hat und auch mit Roger Cicero etwas anfangen kann, sollte hier unbedingt zuschlagen.

Montag, 18. Februar 2019

Avantasia "Moonglow"

CD Kritik Avantasia "Moonglow", Nuclear Blast

Da ist sie, die zunächst als Soloprojekt begonnene und dann doch als Avantasia CD veröffentlichte neue CD von Tobias Sammets "Metal/Rock - Oper" Projekt.


In 12  neuen Songs (inkl. Bonus - Track) erzählt Herr Sammet auf der nun 7 .Veröffentlichung "Moonglow" gemeinsam mit seinen Gastsängern Geoff Tate, Hansi Kürsch, Mille Petrozza, Bob Catley, Candice Night, Ronnie Atkins, Michael Kiske, Eric Martin und Jorn Lande die Geschichte(n) von Erwartungen und dem überfordert Sein von Begebenheiten im Umfeld. Entstanden aus der Selbstreflexion nach der letzten Avantasia Tournee, als "Alle wussten was Tobias Sammet als nächstes tun würde ... nur er selbst nicht". Und Herr Sammet möchte sich nicht fremd steuern lassen - Recht hat er. Eingespielt wurden die Songs vom bewerten Team um Sascha Paeth (Gitarre/Bass), Michael Rodenberg (Orchestrierung/Keyboards), Oliver Hartmann (Gitarre/Backgroundgesang) und Felix Bohnke (Schlagzeug) sowie den BackgroundsängerInnen Langhans, King, Fogle, Sebele, Le-Bass und Van Daal.
Los geht es mit dem 9:51 Minuten langen, an Meat Loaf erinnernden, Stück "Ghost In The Moon" - bombastische Chöre, große Melodien und dezentes Piano - gleich GROßES Kino. Weiter geht es dann mit dem metallastigsten Stück des Albums "Book Of Shallows". Hier sind gleich 4 Gastsänger zu hören: Hansi Kürsch (Blind Guardian), Ronnie Atkins (Pretty Maids), Jorn Lande (Masterplan) und Mille Petrozza (Kreator). Ein bisschen Trashmetal man hier schon finden und tut dem Song sehr gut. Der volle Kontrast in Form des nächsten Stückes "Moonglow" folgt prompt. Eine wunderschöne Rockballade gesungen von Tobias Sammet im Duett mit Candice Night (Blackmore`s Night). Sammet, Kürsch und Lande sind dann im Anschluss bei dem Song "The Raven Child" zu hören. Ein Mix aus Ballade und Metal - Song. Der Powermetalsong "Starlight" mit Ronnie Atkins wird  von der Ballade "Invincible", ein Duett mit Ex-Queensryche Sänger Geoff Tate, abgelöst. "Alchemy", ebenfalls mit Geoff Tate und "The Piper At The Gates Of Dawn" (Sammet, Tate, Atkins, Lande) zusammen mit Bob Catley (Magnum) und Eric Martin (Mr. Big) - ein 7:18 Minuten langes Epos -  folgen. Dem von Bob Catley gesungenen und an Magnum erinnernden "Lavender" folgt Michael Kiske (Helloween) mit dem Stück "Requiem For A Dream". So will man Kiske einfach hören. Das Cover des Flashdance - Soundtrack -Hits "Maniac" im Duett von Sammet und Eric Martin beschließt die "normale" CD. Der Bonus Track "Heart", gesungen von Tobi Sammet alleine, beschließt schließlich nach ca. 70 Minuten die Digi-Pack Version. Tolles Album, tolles Cover - ich bin jetzt schon auf die Liveumsetzung im April gespannt.

Freitag, 15. Februar 2019

"Babylon Berlin" - Soundtrack

CD Kritik Soundtrack "Babylon Berlin", BMG

Wer Lust auf einen sehr atmosphärischen Seriensoundtrack hat, ist bei dem hier vorliegenden "Babylon Berlin" genau richtig. Die zunächst auf Sky und später in der ARD gezeigte Kriminalserie spielt im Berlin der 1920er Jahre und basiert frei auf dem Roman von Volker Kutscher "Der nasse Fisch". Der hier vorliegende Soundtrack beinhaltet auf CD 1 den Score


sowie auf CD 2 die Songs der zunächst auf zwei Staffeln mit 16 Folgen angelegten Serie. Geschrieben von Johnny Klimek und Regisseur Tom Tykwer wurden die Stücke vom MDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Kristjan Järvi im Juli 2016 eingespielt.
Während sich auf CD 1 die reine Orchestermusik befindet, mit der einzelne Filmsequenzen atmosphärisch unterlegt werden - in einer für Filmscores aktuellen,


modernen Version, befinden sich auf CD 2 die Songs aus dem Film, zum Teil mit Gesang und an die Zeit des swingenden Berlins der 20er Jahre angepasst. Besonders Bryan Ferry, einigen vielleicht von der Band Roxy Music bekannt, tut sich hier hervor. Für viele der Lieder zeichnet er als Komponist und Texter der Lieder verantwortlich. Piano, Banjo, Saxophon, Klarinette, Posaune, Cello, Geige, Tuba ... alle samt auf der 2. CD zu finden,


versetzen den Zuhörer in die 20er Jahre zurück ( manchmal wie bei Max Raabe) und vermitteln ein schönes Bild wie es vielleicht in den Klubs der damaligen Zeit zugegangen sein könnte. Insgesamt ein sehr stimmiger Soundtrack zu einer spannenden Krimiserie die wohl mit 2 weiteren Staffeln fortgesetzt werden soll und hoffentlich auch wieder tolle, atmosphärische und beschwingende Musik mitbringen wird.


Mittwoch, 13. Februar 2019

Bert Gerecht "Mr.Bassman Geht Tief Runter"

Buchkritik Bert Gerecht "Mr.Bassman Geht Tief Runter", BookOnDemand


Auf ca. 400 Seiten beschreibt der Frankfurter Bassist Bert Gerecht, Jahrgang 1951, in seinem Buch "Mr.Bassman Geht Tief Runter", in kleinen Kapiteln, sein Leben von frühster Kindheit in Frankfurt bis zum Jahr 2000 - heute wohnhaft im 400 Seelendorf Desloch in der Pfalz.
Als Kind eines Deutschen Vaters (Tapezierer) und einer Holländischen Mutter (Krankenschwester) war er schon früh immer wieder unterwegs zwischen seiner Heimatstadt Frankfurt und den Großeltern in Scheveningen (Niederlande). Einschulung 1957, Wohnungswechsel nach Eschersheim und damit verbundener Schulwechsel, Unfall auf dem Nachhauseweg von der Schule, aufgrund einer Sehschwäche Wechsel in eine Sehbehindertenschule - also wieder Schulwechsel (das verfolgte ihn  noch eine ganze Zeit). Das Interesse an Musik kam über die Plattensammlung seines holländischen Opas zustande. Zusätzlich AFN (American Forces Network) und 1963 der erste Kontakt mit dem Piratensender "Radio Veronika", der vor der holländischen Küste sendete. Ab 1964, in dieser Zeit zog er nach Kelkheim um,  kam das Lesen von Musikzeitschriften (auch holländische wie z.B. "Muziek Express") dazu. Die erste Beatles Platte, Kontakt mit Beat, Jazz und Blues. 1965 die erste "Beat-Club" Sendung im Fernsehen.1966 dann der erste Kontakt mit Alkohol. Ab 1967 eine Lehre bei "Fresenius" in Kelkheim mit gutem Zugang zu Medikamenten. Von da an spielen viele Kapitel des Buches mit Drogenerfahrungen und jeder Menge Frauenbekanntschaften. Spannend wird es dann wieder mit der Eröffnung des ersten eigenen Bassladens "Mr. Bassman" 1980 in Frankfurt und der Gründung des ersten Bass-Magazins "Rasender Bass - Bote" 1985. Später folgte die Gründung des Plattenlabels "Hot Wire Records" sowie von "Hot Wire Bass" - dem Bau und Vertrieb eigener Bässe. Neben der Mitarbeit bei weiteren Musikmagazinen - Tests von Instrumenten und Interviews mit Künstlern - Messebesuchen (im In- und Ausland), Durchführung der "German Bass Weekends" und vielem mehr, spielen kreative Prozesse und die sich verändernde Musiklandschaft (Midi, CD statt LP, schwindender Plattenabsatz, Homerecording, Tauschportale usw.) eine immer größere Rolle.
Nebenbei ist Bert Gerecht auch noch bekannter Bassist in der Frankfurter Szene, hat in vielen Kombos mit unterschiedlichen Besetzungen  gespielt, viele namhafte Künstler persönlich getroffen und beste Kontakte zu Firmen im Instrumenten- und Verstärker-/Boxenbereich.
Wer also Lust hat in das persönliche Leben eines bekannten Frankfurter Musikers ein zu tauchen und etwas über die Zeit von 1950 bis 2000 im Bereich Musik erfahren möchte ist bei diesem Buch genau richtig. Die Kapitel über Drogen und Frauen hätten zwar etwas kürzer und weniger gehalten sein können aber der Rest verschafft einen schönen Einblick in die damalige Musikwelt. Wer mehr von Bert Gerecht lesen möchte solle ihm das doch schreiben - er hätte noch einiges zu erzählen - und vielleicht gibt es ja dann sogar eine Fortsetzung dieses Buches. Da Bert Gerecht 2021 70 Jahre alt wird, wäre das doch ein schönes "Geschenk" für seine Leser*innen.

                                                                                                                                                             

Montag, 11. Februar 2019

Slash Feat. Myles Kennedy And The Conspirators 7.2.2019

Konzertkritik Slash feat. Myles Kennedy And The Conspirators, Special Guest Phil Campbell And The Bastard Sons 7.2.2019, Offenbach Stadthalle

20:00 Uhr Stadthalle Offenbach. Der ehemalige Motörhead Gitarrist "Phil Campbell And His Bastard Sons" betritt die Bühne der ausverkauften Offenbacher Stadthalle. Da im Vorfeld nichts darüber zu lesen war bin ich doch positiv überrascht und sehr gespannt was diese Truppe, in der drei Söhne von Phil Campbell (Tyla, Dane und Todd) Bass, Schlagzeug und Gitarre bedienen, zu bieten haben.
Lediglich Sänger Neil Starr gehört nicht dem Familienclan an. Jeanshosen und Jeanswesten mit Bastard Sons Patches bilden die Banduniform (lediglich Phil kleidet sich etwas anders) - und warum schreibe ich das - weil diese Kleidung genau die Musik der Band beschreibt. Erdiger, klassischer Rock (`n`Roll) mit nur einem ganz kleinen Teil Motörhead, wobei die Coverversionen  von "Ace Of Spades", in toller Version, nicht fehlen darf. Nicht spektakulär, macht aber Spaß und heizt das Publikum für den Hauptact gebührend an.


Nach einer knappen halben Stunde betreten um ca. 21:10 Uhr der Guns`N Roses Gitarrist Slash sowie Alter Bridge Sänger Myles Kennedy mit den Conspirators Frank Sidoris (Gitarre), Todd Kerns (Bass und Backgroundgesang) sowie Brent Fitz (Schlagzeug) die Bühne. Großes Banner hinter dem Schlagzeug, buntes Spots, Boxen...und los geht das Ganze. "Call Of The Wild", "Sugar Cane", Wicked Stone", "Halo","Back From Cali","We`re All Gonna Die","Standing In The Sun","Starlight",


"The Great Pretender" oder der Guns`N Roses Song "Nighttrain" - es wird gerockt was das zeug hält. Immer wieder lange Soloteile von Slash die, entgegen anderer Gitarristen, aber nie eine "Angeberei" sondern vielmehr das virtuose Können des Gitarristen zeigen und eben auch nie langweilen. Bassist Todd Kerns darf dann den Song "Doctor Alibi" zu Ehren Lemmy Kilmisters singen. Leicht punkig und rotzig - gut so - schließlich im original von Herrn Kilmister selbst gesungen. Als toller Gegenpol zu Slash sei an dieser Stelle auch Myles Kennedy erwähnt, der mit seiner außergewöhnlichen Stimme die restlichen Songs des Abends veredelt. Unaufgeregt und souverän führt er durch das Set das nach einer Zugabe und 125 Minuten toller Musik endet. TOP!
Leider kann man das von den Rahmenbedingungen nur bedingt behaupten. Bereits beim Einlass wird man von der Security schon böse angeguckt, der einzige Crowdsurfer wird rüde von den Händen des Publikums herunter geholt. Zuschauer die vor der Bühne heraus gezogen worden werden unfreundlich zur Seite geschoben und zu guter Letzt darf man 10 Minuten nach Konzertende nicht mehr die Halle betreten um zum Merchstand zu gelangen (Zitat: "es ist jetzt Schluss, es gibt nichts mehr zu kaufen, sie kommen hier nicht mehr rein" - Danke auch - leider nicht das erste Mal in der Offenbacher Stadthalle). Während des Konzerts herrschen zum Teil tropische Temperaturen in der Halle - erst als eine Frau zusammen bricht und von der Security aus der Halle getragen wird (hier haben sie mal toll gearbeitet) wird kurz darauf das Gebläse in der Halle angestellt und es wird merklich kühler und angenehmer. Das Alles aber erst als Slash sich schon auf der Bühne von einem Roadie 2 Ventilatoren hat bringen lassen - den Schweiß der ihm von den Armen geflossen ist konnte man gut sehen.


Mittwoch, 6. Februar 2019

Lars M. Lunova "Rock`N`Roll - Niemandsland"

Buch Kritik Lars M. Lunova "Rock`N`Roll - Niemandsland", BookOnDemand

Wer wie ich Mitte/Ende der 60er Jahre geboren und im Laufe seiner Sozialisation mit dem Rock-/Hardrock Virus infiziert wurde, findet in der Autobiografie des AC/DC Tribut-Band "Sin City" Schlagzeugers Lars M. Lunova eine so nachvollziehbare Schilderungen der Zeit bis 1996, dass es am Ende eigentlich kein Wunder ist, diese knapp 220 Seiten innerhalb eines Tages, mit viel Vergnügen, durchgelesen zu haben. Man(n) könnte es fast selbst gewesen sein.


Los geht es mit den Kindertagen im verschlafenen "Rock`N`Roll Niemandsland" Zweibrücken mit der Beschreibung der Eltern und des Bruders (Vater Berufssoldat und im Privatleben dauerhaft spielender Gitarrist - später "Berufspädagoge", Mutter Hausfrau und der drei Jahre jüngere "Rabaukenbruder").Später das Erleben der ersten Rockschallplatte (Kiss "Destroyer"), Poster an der Kinderzimmerwand, Presseberichte sammeln (aus Rocky, Pop/Rocky, Bravo oder Popcorn); Kiss Starschnitt, das Entdecken von AC/DC und "Highway To Hell" und die daraus lebenslange Bewunderung der Band. Das erste eigene Schlagzeug und der Ehrgeiz dieses zu beherrschen, mit dem Wunsch selbst einmal auf den Bühnen dieser Welt als Superstar auf zu treten, prägten den musikalischen Werdegang. Mitgliedschaft in der ersten Band, Auftritte, Szenetreffen, Jobs, Ausbildung - alles ganz ähnlich wie das eigene Leben. Später Erzieherausbildung, Arbeit im Jugendhaus mit Jugendlichen. Dort Musikangebote. Und die eigene AC/DC Tribute - Band "Sin City". Wechselnde Mitstreiter, unterschiedliche Motivationen und Erlebnisse. Das Buch schafft es ohne gekünstelte Sprache den Leser auf die Reise des Autors mit zu nehmen und hält immer wieder kleine Überraschungen bereit (siehe AC/DC Fantreffen). Mit der Veröffentlichung der ersten eigenen CD von Sin City im Jahr 1996 endet dieses Buch - verspricht aber eine Fortsetzung, auf die ich heute schon sehr gespannt bin und hoffentlich nicht zu lange warten muss.
Auf Nachfrage auf der Facebook - Seite der Band bestätigte der aktuelle Sänger (Achtung Überraschung - man muss das Buch gelesen haben), dass der zweite Teil in Arbeit ist.

Samstag, 2. Februar 2019

Art Blakey And The Jazz Messengers "Moanin`"

CD Kritik Art Blakey And The Jazz Messengers "Moanin`", Blue Note Records 4003

Beginnend mit Gesprächen und dem "Warm Up"/Stimmen der Instrumente im Aufnahmestudio startet diese CD der "Jazzmessengers" rund um Schlagzeuger und Bandleader Art Blakey. Aufgenommen im Oktober 1958 im Studio von Rudy van Gelder und Produziert von Alfred Lion für Blue Note Records geht es gleich mit dem bekanntesten und eingängigsten Stück "Moanin`" von Komponist Bobby Timmons los. Lee Morgan an der Trompete steht hier zunächst im Vordergrund bevor Benny Golson mit seinem Tenorsaxophon die Führung übernimmt. Typisch für die Jazzaufnahmen auf Blue Note



in den Ende 50er/ Anfang 60er Jahren kommen dann Pianoparts von Bobby Timmons und Bassist Jymie Myrritt dazu und beenden nach 9:30 Minuten den ersten Song. Schwungvoll geht es  mit "Are You Real?", komponiert von Benny Golson weiter. Wieder dürfen alle Bandmitglieder ihren Soloteil zum Song hinzu fügen, so auch Schlagzeuger Art Blakey und nach 4:47 Minuten ist das kurzweilige Stück bereits zu Ende. "Along Came Betty" (Golson) ist dann wieder etwas ruhiger. Trompete, Piano mit dem stets gegenwärtigen Bass und Schlagzeug im Hintergrund, tollem zweistimmigen Spiel von Saxophon und Trompete - 6:08 Minuten entspannter Jazz. "The Drum Thunder Suite" startet dann so wie man es vom Titel erwartet.Das Schlagzeug steht im Vordergrund und wird von den Bläsern unterstützt. Erst nach einigen Minuten treten die Mitstreiter von Art Blakey wieder in den Vordergrund - das Schlagzeug bleibt aber stets prägend. Mit dem "Blues March" geht es dann im Marschtempo, vom Schlagzeug angestimmt, los und Trompete sowie Saxophon, später auch Piano, lassen es nach altem Alfred Lion Wunsch kräftig schwingen (immer mit einem dezenten Marscheinschlag durch das Schlagzeug)."Come Rain Or Come Shine" (von Arlen/Mercer) schließt schließlich die reguläre CD ab. Hier sind noch einmal Pianoklänge im Vordergrund bevor das Saxophon und zuletzt Trompete wieder Akzente setzen.
In der hier vorliegenden remasterten Version gehört zum Schluss noch ein "Alternate Take" von "Moanin`" dazu.