Konzert-Kritik H.E.A.T. & Eclipse 14.09.2023 , " Rex " Bensheim
Donnerstag Abend im " Musiktheater Rex " in Bensheim . Vor der höhergelegenen ehemaligen und denkmalgeschützten Güterhalle bildet sich eine lange Schlange beim Einlass und lässt erahnen , dass an diesem Abend dort etwas besonderes passieren wird . Die beiden schwedischen Hard Rock Bands H.E.A.T. (gegründet 2007 in Upplands Väsby ) und Eclipse ( gegründet 1999 in Stockholm ) sind zum ersten Mal mit ihrer Double - Headliner - Tour zu Gast an der Bergstrasse . Als um kurz nach 20:30 Uhr das Saallicht erstmals im sehr gut gefüllten Rex ( mit einer Kapazität von max. 600 Besucher*innen ) erlicht und "The Heat Is On " (Glenn Frey - " Beverly Hills Cop " ) über die Boxen eingespielt wird ist klar , wer gleich die mit einem " Force Majeure " - Backdrop gestaltete Bühne betreten wird . H.E.A.T. um den zurückgekehrten Ur - Sänger Kenny Leckremo , Gitarrist Eric Rivers , Bassist Jimmy Jay , Keyboarder Jona Tee und
Schlagzeuger Eric Modin ( der den eigentlichen Schlagzeuger Don Crash vertritt ) legen gleich mit " Demon Eyes " kraftvoll los und werden von der ersten Minuten an vom Publikum gefeiert . Ohne Pause werden gleich darauf mit "Rock Your Body " , " Hollywood " und " Downtown " die nächsten Kracher abgefeuert und Wirbelwind Leckremo strahlt ob der Reaktionen über`s ganze Gesicht . Kurze Gitarrensoli von Gitarrist Rivers werden immer wieder eingestreut und die ganze Band strotzt nur so vor Energie . Mit Backgroundgesang unterstützt schraubt sich Leckremo immer wieder in höchste Höhen und die Rhythmusfraktion um Jay und Modin legen das Fundament für die , von Keyboarder Tee am Keyboard unterstützten , großartigen Songs , die vom textsicheren Publikum enthusiastisch mitgesungen und beklatscht werden . " One On One " , " Keep On Dreaming " , " Come Clean " , " Break The Silence " oder " Cry " , " Point Of No Return " , " Beg Beg " - die Band kann aus einem reichhaltigen Repertoire schöpfen . Bevor es dann in die Abschlussrunde geht darf Schlagzeuger Eric Modin , unterlegt von der " Back To The Future " Melodie , in einem kurzweiligen Schlagzeugsolo sein Können präsentieren . " Back To The Rhythm " , " Dangerous Ground " , " Living On The Run " und " A Shot At The Redemption " bilden dann noch einmal den krönenden Abschluss eines 85 minütigen , schweißtreibenden und enthusiastischen Auftritts einer großartigen und extrem sympathischen Live - Band .
Nach einer knapp 1/2 stündigen Umbaupause erlischt dann gegen 22:30 Uhr erneut das Saallicht und die Klänge eines Radios , welches durchforstet wird und unterschiedliche Songs , u.a. von den Scorpions , kurz angespielt werden sind zu hören . Mit neuem Eclipse - Backdrop hinter dem Drumriser und zusätzlichen Lichtern versehen , betreten dann Sänger und Gitarrist Eric Martensson , Gitarrist und Backgroundsänger Magnus Henriksson , Bassist und Backgroundsänger Victor Crusner sowie dessen Bruder Philip Crusner am Schlagzeug mit " The Hardest Part Is Losing You " die jetzt aufgeräumter wirkende Bühne . Nicht ganz so bunt wie bei H.E.A.T. und irgendwie seriöser wirkend geht es aber auch bei Eclipse gleich voll zur Sache . Einfach ein anderes Erscheinungsbild , vom Äußeren könnte Sänger Eric Martensson auch Mitglied bei Depeche Mode sein , aber ebenso kraftvoll und melodiös wie zuvor bei den schwedischen Landsleuten . Allein die besondere Klangfarbe der Stimme hebt die folgenden Songs wie " Got It " oder " Saturday Night ( Hallelujah " ) schon von anderen Bands des Genres poitiv ab . Das weiß auch das Publikum erneut mit viel Applaus und Begeisterung zu würdigen , was Eric Martensson dazu verleitet auch gerne zuzugeben , dass er vor diesem Auftritt mit Bensheim nichts anzufangen wusste aber jetzt , nach einem leckeren Bier nachmittags in der Bensheimer Innenstadt und den jetzt gezeigten Reaktionen , sehr gut weiß wo Bensheim liegt . Die nun folgende , emotionale Halbballade " Anthem " vom neuen Album " Megalomanium " erzeugt dann Gänsehautstimmung bevor es mit " Runaways " , " Hurt " und " Children Of The Night " sowie " Dying Breed " wieder voller Power weiter geht . Da wird das Publikum auf den Monitorboxen stehend von den Musikern angefeuert , kleine Mitsingspiele gestartet und zum Mitklatschen animiert . Auch der Dank des Sängers an alle Anwesenden , denn ohne Publikum wären alle Cover - oder Profibands bis AC/DC nichts , kommt da von Herzen und zeigt die Bodenständigkeit und Herzlichkeit auch dieser Band . Auch Schlagzeuger Philip Crusner darf sich dann mit eingespielter Hintergrundmusik bei einem tollen Schlagzeugsolo mit Lichteffekten gesondert dem Publikum präsentieren . " Rose On Your Grave " , " Battlegrounds " , " The Downfall Of Eden " , ein kleiner Einsprengsel von Gitarre und Gesang mit dem Black Sabbath Song " Heaven And Hell " plus Publikumschor , " Black Rain " , "Never Look Back " und " Twilight " sind dann die vom Publikum auch hier meist mitgesungenen Vorboten zum abschließenden Hit der Band " Viva La Victoria", der ein auch hier großartiges , emotionales und heißes Konzert nach 80 Minuten beendet und die Hoffnung schürt , beide Bands in Zukunft wieder hier im Musiktheater , mit seinen überaus freundlichen Mitarbeiter*innen , erleben zu dürfen . So macht Livemusik einfach unheimlich viel Spaß und zeigt den Mehrwert solcher Veranstaltungen !
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