District 97 & Pyu 07.09.2023

Konzert-Kritik District 97 & Pyu  07.09.2023 ,  " Das Rind "  Rüsselsheim 

Donnerstag Abend ,  20:00 Uhr im  " Das Rind "  in Rüsselsheim .  Die aus Chicago stammende Prog Metal Band District 97 hat sich zu ihrem Pre - Release - Konzert zur in kürze erscheinenden neuen ,  fünften Studioproduktion  " Stay For The Ending "  angesagt und gut 50 Musikbegeisterte haben sich in dem ,  an diesem Abend sehr warmen Prog - Tempel im Rhein - Main - Gebiet ,  eingefunden .  Doch bevor die Band rund um die Finalistin der " American Idol " Staffel die Bühne betritt ,  steht die aus Mainz  stammenden Band  " PYU "  mit  " Vokaljazz "  rund um Sängerin Alexandra Pugh auf der ,  in warmes Licht gehüllten ,  Rind - Bühne .  " Einige Gefühle sind so überwältigend , dass man sie nicht in einen 4/4 - Takt pressen kann . Wir setzen der Polyrhythmik und Komplexität von Modern Jazz und Rock eingängige Melodien und Songstrukturen aus dem Pop entgegen " ,  so der Auszug aus einem Pressetext der Gruppe . Und genau das bringen Gitarrist Jens Mackenthun ,  Bassist Peter Crighton ,  Schlagzeuger Pit Marquardt und Pianist Lukas Moriz gemeinsam mit der in deutscher Sprache singenden Alex Pugh dann auch auf die Bühne und beweisen so mal wieder deutlich :  Jazz und Prog Rock / Metal sind nicht wirklich so weit voneinander entfernt .  Herrliche ,  geradlinige Melodien wechseln sich mit schrägen Klängen und Rhythmen ab ,  gepaart mit dem kunstvoll eingesetzten Gesang  -  eine Mischung die Atmosphäre erzeugt und dem Publikum reichlich Applaus entlockt .  Und das sogar die Angst vor Latein in  " Latin Fear "  verarbeitet wird ,  zeigt die heilende Wirkung von Musik .  45 Minuten tolle Musik und genau das richtige Vorprogramm zu dem ,  was da im Anschluss aus Chicago folgen sollte .

Nach einer zügigen Umbaupause von nur knapp 10 Minuten erlischt das Saallicht erneut und mit atmosphärischen und wohlklingenden Liveklängen des Gitarristen und Sängers Jim Tashjian betritt die Band um Sängerin Leslie Hunt ,  Bassist Tim Seisser ,  Keyboarder Andrew Lawrence und   Schlagzeuger Jonathan Schang die Bühne und werden mit viel Applaus in ihrem deutschen Zuhause  ( Zitat Sängerin Leslie Hunt )  vom Publikum begrüßt . 

Insgesamt 12 Songs stellt die Band an diesem Abend vor ,  davon allein 8 von ihrer neuen CD  -  unter Anderem der mit Industrial -  und Rap -  Einflüssen gespickte Song  " Divided We Fall "  mit gegenläufigen Rhythmen und zweistimmigen Gesang ,  das rhythmische und mit wenig Gitarre / Keyboardnoten ruhige sowie mit wunderschönem Gesang versehene  " Crossover "  als auch  " Mirror "  mit kontrastreichem Duettgesang ,  gepaart mit vertrackten Takten und ins Ohr laufendem melodischen Chorus .  Das balladeske  " Life Cycle " ,  " Deck Is Stacked "  mit teils Sprechgesang ,  zwischendurch ruhig und melodisch ,  Gangshouts und etwas an Funk - Metal mit kurzem Schlagzeugsolo erinnernd ,  das rhythmusbetonte und stets zwischen  " laut & leise " wechselnde  " X - Faded "  ,  das Titelstück  " Stay For The Ending "  und  " The Watcher " ,   mit seinem im Gehirn feststeckenden  " Tock - Tock - Rhythmus " .  Ergänzt wird die Setlist mit den beiden vom Album  " In Vault "  stammenden  " Snow Country "  und  " On Paper "  ( als Zugabe )  sowie von  " Screens "  die Songs   " Forest Fire "  und  " Bread & Yarn" .  90 Minuten Power - Rock mit toller Bühnenpräsenz und steten Tanzeinlagen von Sängerin Leslie Hunt ,  einem auf dem Keyboard wirbelnden Andrew Lawrence und Gitarrist Jim Tashjian ,  der neben Hunt ebenfalls immer mal wieder mit dem Publikum kommuniziert .  Die starke Rhytmusabteilung trägt ihr Übriges zum gelungenen Abend bei ,  geben sowohl Schlagzeuger Jonathan Schug als auch Bassist Tim Seisser ,  dieser eine Bierflasche als  " Bottleneck "  nutzend ,  eine kurze Soloeinlage zum Besten und das sich zwischendurch  " auflösende "  Schlagzeug ,  mit viel Aktivität auf der Bühne wieder zusammengebaut,  sorgt genau dafür ,  warum Livekonzerte einfach unersätzlich sind - inklusive den lustigen Grimassen von Sängerin Leslie Hunt aufgrund des Schlagzeugmissgeschickes .  So werden Liveauftritte unvergesslich und es bleibt einfach ein rundum gelungener Konzertabend !