Aktuelle Podcast Episode

"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Volker Kutscher "Märzgefallene"

 Buch-Kritik Volker Kutscher "Märzgefallene", KiWi


Mit "Märzgefallene" legt Autor Volker Kutscher hier seinen fünften "Gereon Rath" Krimi vor. Dieser ermittelt weiter im Berlin der 30er Jahre, genauer gesagt im Jahr 1933. Der Reichstag brennt, die NSDAP wird im März stärkste Partei bei der Reichstagswahl und die SA terrorisiert Juden und politische Gegner. Die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen sind gravierend und Gereon Rath muss gleichzeitig in einer Mordserie ermitteln, deren Motiv bis in den 1. Weltkrieg zurück reicht - denn hier ist ein Verbrechen geschehen das nun aufgedeckt zu werden droht. Die politischen Veränderungen haben auch eine Auswirkung auf die Polizeiarbeit - so wird Raths jüdischer Vorgesetzter durch einen Nazis ersetzt und die Kripo muss plötzlich der politischen Polizei bei der Hatz auf die Kommunisten Amtshilfe leisten. Trotzdem gelingt es Rath mit Hilfe seiner zukünftigen Braut Charlie Ritter den Fall zu lösen. - wenn auch nicht immer auf ganz legale Weise. Während Charlie dabei kritisch und bewusst die politischen Veränderungen wahrnimmt muss auch der unpolitische Rath diese erkennen, will aber wie die unpolitische Masse keine Stellung beziehen und glaubt neutral bleiben zu können. Opportunisten, die schnell Karriere machen wollen, treten schnell der NSDAP bei, es gibt Mitläufer und Opfer und plötzlich bekennen sich Nachbarn, Kollegen, Freunde oder Familienangehörige zum Nationalsozialismus - ein tiefer Riss geht durch die Gesellschaft. Mit diesem fünften Rath tritt die politische Veränderung, die in den ersten vier Teilen immer etwas im Hintergrund zu erkennen war und mitspielte, nun bewusst in den Vordergrund. Spannende Unterhaltung in Verbindung mit etwas "Geschichtsunterricht",  der die Atmosphäre nachvollziehen lässt und unweigerlich Fragen des eigenen fiktiven Verhaltens aufwirft. Zwiespalt, Ängste, Ignoranz? Wie wäre es mir ergangen? 

Montag, 28. Dezember 2020

Marius Neset & Danish Radio Big Band "Tributes"

 CD-Kritik Marius Neset & Danish Radio Big Band "Tributes", ACT

Der norwegische Saxophonist Marius Neset hat gemeinsam mit der "Danish Radio Big Band" auf "Tribute" unter der Leitung von Miho Hazama musikalisch seinen Abschied aus seiner Wahlheimat Dänemark, genauer gesagt Kopenhagen, in knapp 49 Minuten verarbeitet. So beschreiben die ersten beiden Stücke das nordische "Bicycle Town" (Fahrradstadt) Kopenhagen. Die insgesamt 8 Songs auf "Tributes", mit vier grundsätzlichen thematischen Ideen, beziehen sich dabei aufeinander. Mit dem Song "Tributes" verarbeitet Neset in knapp 5 Minuten seine musikalischen Einflüsse von Grieg über Gustav Mahler, Wayne Shorter bis zur Band Queen. "Farewell", "Leaving The Dog" und das dreiteilige "Children`s Day" bilden schließlich das Ende dieser tollen Platte. Rhythmische Vielfalt und technische Virtuosität treffen auf melodische Musikalität und diese wird mit Hilfe der großartigen Radio-Jazzer der "Danish Radio Big Band" unter der Leitung der Japanerin Miho Hamaza kongenial unterstützt. Hoch emotionales, zu kostbarer Klangkunst veredeltes Kopfkino.

Samstag, 26. Dezember 2020

Boldewin & Damerius "Die EUROPA - Chronik"

 Buch-Kritik Boldewin & Damerius "Die EUROPA - Chronik", Pop.de

Die beiden Autoren Frank Boldewin und Wolfram Damerius haben es sich in diesem Buch zur Aufgabe gemacht, die legendäre Geschichte des Hörspiel - Labels "EUROPA" umfänglich zu erzählen. Auf mehr als 400 Seiten, mit zahlreichen Bildern, wird die Entstehung des Labels bis zum heutigen Tag chronologisch abgehandelt und die wichtigsten Serien beschrieben. Hierfür erhielten die beiden Autoren Zugang zum Archiv von "EUROPA" und der Öffentlichkeit unbekanntem Material. Für "Kassetten - Schallplatten - Kinder" die mit den Geschichten von "Hui Buh", Märchen, Karl Mays "Winnetou", "Der Schut", "Kara Ben Halef" oder "Kapitän Hornblower", "Der Graf Von Monte Christo" groß geworden sind bietet dieses umfangreiche Buch eine Reise zurück in die Vergangenheit.    Zum stundenlangen Stöbern und Schwelgen in Erinnerungen hervorragend geeignet.


Donnerstag, 24. Dezember 2020

Venice

Harmoniegesang im Stil der Eagles,  Crosby ,  Stills ,  Nash & Young oder Simon & Garfunkel














Die aus Kalifornien stammende Band Venice wurde im Jahr 1977 von den beiden Cousins Michael und Kipp Lennon gegründet. 1978 stieß Michaels Bruder Mark zur Band und 1980 folgte schließlich Kipps Bruder Pat. In dieser Besetzung haben die Brüder/Cousins bis heute 21 Studio bzw. Liveplatten veröffentlicht und feiern speziell in den Niederlanden große Erfolge. Dort gewannen sie u.a. 2003 den "Edison Award" (die niederländische Version des Grammy) und setzten sich dabei gegen Bands wie U2 und Coldplay durch.














Zum ersten mal bewusst live in Deutschland zu erleben war die Band im Vorprogramm von Styx bei deren Tour im Jahr 2000. Dabei konnten sich die deutschen Musikfans von der Mischung aus Rockmusik der Beach Boys,  Eagles,  Fleetwood Mac oder Aerosmith mit dem Satzgesang der Eagles aber auch Crosby,  Stills &  Nash oder Simon & Garfunkel überzeugen lassen.






















Die vier Musiker, immer ergänzt von weiteren Kollegen auf der Bühne, zeigen gerade bei ihren Liveauftritten ihr hohes musikalisches Können. Nicht umsonst sind sie bereits mit Rockgrößen wie Bruce Springsteen,  Don Henley,  Elton John,  Heart,  Phil Collins,  Cher,  Jackson Brown oder Stevie Nicks aufgetreten bzw. haben gemeinsam mit ihnen aufgenommen. Pat,  Mark und Kipp waren so auch von 2010 - 2013 bei 219 Konzerten für die Backgroundvocals der Roger Waters "The Wall Live Tour" verantwortlich. 














Neben ihrem großartigen Gesang und wahnsinniger Musikalität,  ihrem Gespür für eingängige Melodien,  ist die Band für ihr professionelles und sympathisches Auftreten und ihre große Fannähe bekannt. In unserem Nachbarland Niederlande besitzt die Band, wie bereits erwähnt, einen gewissen Kultstatus und tourt dort seit Jahren regelmäßig. So tritt die Band auch seit Mitte der 2010er Jahre wieder  in Deutschland auf - im November 2018 mit einem großartigen Akustikkonzert im "Halb Neun Theater" in Darmstadt und anschließender verstärkten Tour u.a. im Colos - Saal in Aschaffenburg.












Wer die Band also einmal live erleben kann sollte dies dringend tun -  nach den Konzerten steht die gesamte Band den Fans zum Gespräch und für Autogramme bereit und verdeutlicht dabei einmal mehr ihre Bodenständig- und Dankbarkeit gegenüber jedem einzelnen Musikliebhaber, der sich für ihre tolle Musik begeistert.



Dienstag, 22. Dezember 2020

Achim Reichel "Ich Hab Das Paradies Gesehen"

 Buch-Kritik Achim Reichel "Ich Hab Das Paradies Gesehen", Rowohlt

Der ehemalige Rattles Sänger und Gitarrist Achim Reichel veröffentlicht mit "Ich Hab Das Paradies Gesehen", nach langjähriger Arbeit an diesem Projekt, die Biographie seines Lebens. Über 50 Jahre im Musikgeschäft, mit den Rattles auf Tour, gemeinsam mit den Rolling Stones und den Beatles unterwegs, seit vielen Jahren als Solokünstler "on the road", war es jetzt an der Zeit die vielen Anekdoten, Erfahrungen und Erlebnisse mit bekannten Künstlern auf Papier zu bringen. Der ursprüngliche Gedanke,  das Ganze "nebenher" zu machen zerschlug sich allerdings und so begab sich der Sproß einer Hamburger Seefahrer - Familie "inkognito" auf ein Frachtschiff von Hamburg nach Namibia, um dort in Ruhe sein Buch zu schreiben. Neben Kindheits - kommen ebenso Erinnerungen an Abba oder Jimi Hendrix zu Papier wie die Erkenntnis, dass diese "auch nur alle mit Wasser" kochen. Kuriositäten wie eine Hochzeitstorte für Achim Reichel von Überlebenskünstler und Menschenrechtsaktivist Rüdiger Nehberg (der ursprünglich Konditor gelernt hatte) inklusive. Hardcore - Fans wird das Buch nicht tief genug  in das Leben von Achim Reichel,eintauchen,  der "normale" Musikfan erfährt aber einiges über den Menschen, die Zeit(en) und das Musikgeschäft der letzten 50 Jahre!

Sonntag, 20. Dezember 2020

Mulo Francel "Crossing Life Lines"

 LP-Kritik Mulo Francel "Crossing Life Lines", Edel

Der 53 jährige, in München geborene Saxophonist Mulo Francel hat mit seinem neuen Album "Crossing Life Lines", gemeinsam mit Musiker*innen aus Ost- und Zentraleuropa, eine politische und gesellschaftliche Anliegen versucht musikalisch um zu setzen und ein Statement zu setzen . Es geht um den Frieden zwischen den Völkern und deren Gemeinsamkeiten.  Diesen Frieden unbedingt beibehalten zu müssen und zu bewahren steckt als Symbolik hinter den 8 Songs auf der LP, bei einer Spielzeit von knapp 42 Minuten bzw. sogar 14 Songs auf der CD, bei einer Spielzeit von 75 Minuten. Im Grenzbereich von Weltmusik, Klassik und Jazz werden hier einfühlsame, kraftvolle aber auch besinnliche Songs unterschiedlichster Klangfärbung geboten. Tolle Idee, tolle Songs, tolle Umsetzung.

Freitag, 18. Dezember 2020

"Die Ballade Von Jethro Tull"

 Buch-Kritik "Die Ballade Von Jethro Tull", hannibal

Mit diesem liebevoll gestalteten und auf edlem Papier, mit vielen Bildern und Illustrationen, gedruckten Buch der 1967 gegründeten Band Jethro Tull erscheint endlich eine ausführliche Publikation in deutscher Sprache. "Locomotiv Breath", "Too Old To Rock`n`Roll", "Aqualung" oder "Buree" -  Songs die heute Jede/r kennt oder kennen sollte, von der Band rund um Sänger und Querflötenderwisch Ian Anderson sowie Gitarrist Martin Barre. Blues, Folk -, Jazz -, Hard - oder Progressive Rock - alles Spielarten in der über 50jährigen Geschichte der Band, die in vielen Interviews in diesem Buch nach zu vollziehen ist. Zwar liegt der Schwerpunkt hier stark auf Aushängeschild Ian Anderson (Barre wurde z.B. gar nicht direkt interviewt und John Evan musste erst in Australien ausfindig gemacht werden) was den Streitigkeiten zwischen den Musikern entspricht - trotzdem für Interessierte ein toller Einblick in die Entstehung von Songs und Geschichte der Band.

Mittwoch, 16. Dezember 2020

Post - Rock

Post - Rock ist keineswegs, wie der Name vielleicht vermuten lassen würde, Rockmusik des örtlichen Briefzustellers, sondern bezeichnet eine Stilrichtung der Rockmusik, die sich in den 80er bzw. 90er Jahren entwickelt hat. Unter Post-Rock wird heute eine enorme Menge von Bands zusammen gefasst, die oft wenig miteinander gemein haben, allerdings in ihrer Herangehensweise an Musik versuchen über die konventionellen Formen der Rockmusik hinaus zu gehen.

Bands wie Caspian, Sounds Like The End Of The World, Talk Talk, God Is An Astronaut, Long Distance Calling, Mogwai oder Sigur Ros (um nur Einige zu nennen) finden sich hier unter dem Sammelbegriff einer Spielart des Rocks, die zum Einen stark mit dem Indie- und Alternative - Rock verwandt ist aber zum Anderen Progressive Rock und Space - Rock Elemente der 70er Jahre enthält sowie sich auf den Krautrock bezieht. Typische Strophe - Refrain Strukturen werden vermieden und meist gibt es nur wenig Gesang (wenn überhaupt). Die Songs sind oft überlang, Samples und elektronische Klänge werden ebenso verwendet wie klassische, akustische Instrumente wie Cello, Klavier, Xylophon, Violine oder Pauke. Mit der Konzentration auf die Musik, ungewöhnlichen Rhythmen und ungeraden Takten aber oft auch sich wiederholenden Klangmustern bietet sich Post - Rock gut als Filmmusik an. Gemäß seiner "progressiven" Ausrichtung bieten sich hier für die Zukunft und Weiterentwicklung sicherlich noch andere musikalische Spielarten in Kombination an. 

Montag, 14. Dezember 2020

William Shaw "Abbey Road Murder Song"

Buch-Kritik William Shaw "Abbey Road Murder Song", Suhrkamp


Mit "Abbey Road Murder Song" nimmt Autor William Shaw beim ersten Teil seiner Trilogie den/die Leser*in mit ins "Swinging London". Während die Beatles schon kurz vor ihrer Auflösung stehen und "die freie Liebe" propagiert wird, herrschen bei der Londoner Polizei Diskriminierungen und Geschlechtervorurteile vor. So hat das ungleiche Ermittlerpaar, ein Ire und eine Frau, nicht nur mit der Aufklärung eines Mord an einer jungen Frau (ebenfalls Beatles - Fan wie Ermittlerin Tozer) sondern auch mit den Gegebenheiten des Polizeidienstes zu kämpfen. Korruption und Dienstvergehen treffen auf eine sich verändernde Außenwelt - für einen redlichen Beamten wie Sergeant Breen und die unorthodoxe Constable Tozer nicht einfach und oftmals einem Spießrutenlauf für die Beiden gleichkommend. Ihr Fall und die Gründe dieses und weiterer Morde liegt aber wo ganz anders.


Neben dem Kriminalfall ist speziell die Entwicklung der Geschichte zwischen den beiden Ermittler*innen als auch deren individueller, persönlicher Geschichte, mit einigen Geheimnissen die nicht alle aufgelöst werden, interessant. Der Rest ist Atmosphäre mit ein bisschen Zeitgeschehen, für den Einen gerade richtig dosiert, für den Anderen nicht ausführlich genug. Geschmacksache!

Samstag, 12. Dezember 2020

Thunder

Blues und Soul verpackt in großartige Hard Rock - Songs





 









Die englische Rockband Thunder um Sänger Danny Bowes, Ben Matthews an Gitarre, Gesang und Keyboards, Gitarrist Luke Morley, Schlagzeuger Harry James und Bassist Mark Luckhurst (der 1996 von Chris Childs ersetzt wurde)  gründete sich im Jahr 1989 in London. Bereits im darauffolgenden Jahr veröffentlichte die Band ihre Debut - CD "Backstreet Symphonie", mit der gleichnamigen Single, um anschließend als Vorgruppe von Aerosmith auf Tour zu gehen und das Monsters Of Rock Festival in Castle Donington zu eröffnen. Schnell folgte 1992 mit "Laughing On Judgement Day" und der Singleauskopplung "Low Life In High Places" das Folgealbum welches Platz zwei in den britischen Albumcharts erreichte.













Touren mit Iron Maiden in Südamerika und Extreme in Europa sowie 1993 mit Def Leppard und Ugly Kid Joe folgten und machten die Gruppe, mit ihren von Soul und Blues getränkten Hard Rock - Songs und der besonderen Stimme von Sänger Danny Bowes, weiter bekannt. "Behind Closed Doors" (1995) und "The Thrill Of It All" (1996) sowie Liveauftritte mit Bon Jovi und Van Halen folgten. Nach einer Liveveröffentlichung 1998 und dem kommerziell nicht erfolgreichen 1999er Album "Giving The Game Away" sowie Liveauftritten mit Status Quo löste die Band sich schließlich auf.















Aufgrund einer Einladung zum Monsters Of Rock Festival im Jahr 2002 kam es zu einer "Reunion" und der 2003 erschienenen Einspielung "Shooting At The Sun". Mit einem deutlichen Aufschwung folgten 2005 "The Magnificent Seventh", "Robert Johnson`s Tombstone" (2006) und "Bang!" aus dem Jahr 2008. Die Band löste sich allerdings nach einem letzten Konzert 2009 in London erneut auf, trat aber in den folgenden Jahren immer mal wieder (wie 2013 in Wacken) live auf (nachdem sie sich 2011 "wieder gegründet" hatte). Mit "Wonder Days" (2015) gab es schließlich ein neues Lebenszeichen auf CD.













Der 2017er Aufnahme "Rip It Up", mit dem die Band auch als Vorgruppe von Alice Cooper in Deutschland auf Tour war, folgte schließlich im folgenden Jahr die Liveaufnahme "Stage". Mit "Please Remain Seated" widmete sich die Band 2019 Neuinterpretationen eigener Songs, der zum "Record Store Day" die EP (nur auf Schallplatte) "Please Remain Seated: The Others" mit 7 Titel die nicht auf der vorherigen CD enthalten waren, angehängt wurde.















Für den 12. März 2021 haben Thunder eine neue Platte mit dem Titel "All The Right Noises" angekündigt. Zu ergänzen ist, das unter dem Banner "Bowes & Morley"  Gitarrist Luke Morley und Sänger Danny Bowes 2002 mit "Moving Swiftly Alone" sowie 2004 mit "Mo´s Barbecue" zwei etwas ruhigere aber soulige, gefühlvolle mit Bläsern versehene und äußerst hörenswerte Platten veröffentlicht haben.




Donnerstag, 10. Dezember 2020

Malerei

Maler*innen und deren Kunst aus vielen Jahrhunderten

Malerei (Kunst) begleitet die Menschheit bereits seit ihrer Existenz.  Sich über und mit Bildern auszudrücken, Geschichten zu erzählen oder Eindrücke festzuhalten - schon immer gab es Menschen die sich dieser Kunstform verpflichtet sahen. Wenn wir uns heute,  nach vielen Jahrhunderten,  damit beschäftigen und einen Überblick erhalten wollen, bieten uns eine Unzahl von "Kunstbüchern" und Ausstellungen eine gute Möglichkeit dazu - nur welche auswählen und wie das Ganze bezahlen ? Ein günstige Möglichkeit und schönen Einstieg in die Materie bieten hier die Veröffentlichungen im Kölner "Taschen" bzw. "Koenemann" - Verlag.  In unterschiedlichen Formaten gibt es hier "alles"  zu Künstlern wie Monet,  Gauguin,  Dali,  Giger,  Rembrandt,  Escher uvm. ,  Künstlergruppen wie "Die Brücke" ,  "Der Blaue Reiter"  aber auch ganzen Stilrichtungen wie Impressionismus,  Expressionismus,  Pop-Art,  Abstrakte Kunst,  Barock und mehr zu erfahren.  Bei oftmals um die 10.- € eine bezahlbare und trotzdem anspruchsvolle Auseinandersetzungsmöglichkeit mit einem großartigen und faszinierenden Teil menschlicher Kultur!


Dienstag, 8. Dezember 2020

Nagelbild

Handwerk trifft auf Kreativität und Geschick

Wer selbst oder gemeinsam mit seinen Kindern kreativ tätig werden und ein kleines bisschen handwerkliches Geschick vermitteln will, ist bei "Nagelbildern" genau richtig. Ein dickeres Holzbrett in das man Nägel  mit Hilfe eines Hammers einschlagen kann, ein wenig Farbe und Wolle und schon kann es los gehen.

Mit einem Bleistift die Außenlinien eines Symbols,  Bildes,  Musters,  Wappens oder Ähnlichem auf das Holzbrett vorzeichnen. In engem oder weiterem Abstand Nägel (nicht zu lang und nicht zu dick) je nach Vorliebe einschlagen (je enger die Nägel um so genauer sind die Konturen später mit der Wolle nach zu formen - es wird aber auch schwieriger die Wolle um die Nagelköpfe herum zu bekommen).

Anschließend das Holz je nach Laune gestalten (anmalen, bekleben...). Die Nägel anschließend mit bunter Wolle miteinander entlang der Konturen, aber auch kreuz und queer, verbinden bis sich das Vorgezeichnete gut erkennen lässt. Fertig ist das Nagel - (Wolle) - Bild. Toller, selbst gemachter Schmuck für die Wand oder das Regal - perfekt als Weihnachtsgeschenk!

Sonntag, 6. Dezember 2020

Nils Landgren/Jan Lundgren "Kristallen"

LP-Kritik Nils Landgren/Jan Lundgren "Kristallen", ACT

    
Der warme Klang der Posaune von Nils Landgren trifft auf das Piano von Jan Lundgren. Mal melancholische, mal swingende Stücke, gepaart mit dem Gesang von Nils Landgren - irgendwie strahlt das gesamte Album die nordische Herkunft der beiden Ausnahmekünstler aus. 13 Songs, darunter "Traditionals", Eigenkompositionen oder Stücke von Lennon/McCartney, Jim Webb, Keith Jarrett oder Abdullah Ibrahim. Knapp 55 Minuten äußerst angenehmer, abwechslungsreicher Jazz der einfach Spaß beim Hören macht - und auf Platte nochmal mehr!

Freitag, 4. Dezember 2020

Hörspiel(e) Oscar Wilde & Mycroft Holmes

 Hörspiel - Kritik "Oscar Wilde & Mycroft Holmes",  Maritim

Mit "Oscar Wilde & Mycroft Holmes" bietet uns  das Maritim - Label (Lübbe Audio) eine in Großbritannien angesiedelte "Mystery - Kriminal - Abenteuerserie" in der Tradition der neueren "Sherlock" - Verfilmungen an. Schriftsteller Oscar Wilde droht 1895 eine Gefängnisstrafe, der er nur entgehen kann, wenn er sich als Sonderermittler der Krone auf die Jagd nach einem mysteriösen Geheimbund und deren Machenschaften macht. Angeleitet wird er dabei von Mycroft Holmes, dem Bruder des berühmten Bruders Sherlock. Dramatisch vertonte Geschichte(n) mit starken Stimmen von Sascha Rotermund und Reent Reins in den Hauptrollen. In weiteren Rollen finden sich viele bekannte deutsche Synchronstimmen bekannter Hollywoodgrößen. Keine zimperliche und sehr actionreiche Serie, mit vielen Soundeffekten, welche die Szenen eindrucksvoll vertonen und mitempfinden lassen. Spannung ist hier garantiert. Aktuell ist mit "Die Stimme Des Verräters" gerade Folge 30 der Serie erschienen.

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Cay Rademacher "Der Trümmermörder"

 Buch-Kritik Cay Rademacher "Der Trümmermörder", Dumont

Mit "Der Trümmermörder" entführt uns Autor Cay Rademacher ins Hamburg des Jahres 1947, also zwei Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Es ist einer der kältesten Winter des Jahrhunderts, bei dem Temperaturen von -10 Grad den Menschen fast noch angenehm erscheinen.  Oberinspektor Stave und sein Team müssen den Mord an einer jungen Frau aufklären. Hinweise: Fehlanzeige! Und es werden im Laufe der Geschichte noch wesentlich mehr Tote folgen. Gleichzeitig blüht der Schwarzmarkt, Jede/r versucht für sich zu überleben und da verwundert es nicht, dass sich auf Opferplakatfotos keinerlei Zeugen melden. Wer ein Gefühl für die Zeit nach dem 2. Weltkrieg in einer deutschen Großstadt entwickeln möchte, ist bei diesem ersten Roman des Autors Cay Rademacher genau richtig. Zeitgeschichte verpackt in einen spannenden Krimi in äußerst entbehrungsreichen Zeiten wird hier ausführlich geschildert und holt so den/die Leser*in ab und entführt ihn/sie ins Jahr 1947. Perfekte Spannungsliteratur für lange Winterabende, nach einem wahren Fall (der nie aufgeklärt wurde), im Roman aber eine Lösung erfährt.