Buch-Kritik Cay Rademacher " Der Schieber ", DuMont
Nachdem uns Cay Rademacher im ersten Teil seiner Inspektor Stave Reihe in die Nachkriegstrümmer des eiskalten Hamburgs nach dem 2. Weltkrieg 1946/47 geschickt hat, entführt er uns in " Der Schieber " gleich darauf ins Frühjahr 1947, als Hamburg nach dem eiskalten Winter bereits früh unter quälender Hitze stöhnt. Die Leiche eines Jungen wird in den Ruinen einer Werft gefunden und Stave muss gemeinsam mit dem englischen Leutnant MacDonald sowie Doktor Czrisini den Mörder suchen. Ihre Ermittlungen führen sie dabei zu jenen elternlosen Kindern , die als " Wolfskinder " bezeichnet werden. Diese aus den Ostgebieten geflohenen Kinder haben sich zu Banden zusammen geschlossen um Kohle zu stehlen , als Prostituierte anzuschaffen oder sich mit Schmuggel durch zu schlagen. Als eine weitere Leiche entdeckt wird gerät Stave und sein Team unter Druck und in einer dramatischen Nacht im Hafen entscheidet sich schließlich , ob der Täter gefasst werden kann. Das Auftauchen Staves Sohn mitten in den Untersuchungen - er kommt aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück und die Annäherung fällt beiden sehr schwer - erschwert die Aufklärungsarbeit ebenso , wie der persönliche Kampf Staves um den Erhalt der Beziehung zu seiner geliebten Anna . Cay Rademacher schafft es auch in seinem zweiten " Stave - Roman " wieder eine spannende Nachkriegskriminalhandlung mit den persönlichen Schwierigkeiten der Hauptperson(en) zu verknüpfen und so eine mehrdimensionale Geschichte mit Spannung , Dramatik und Unsicherheit(en) zu erzählen . Tolles Buch - spannender , atmosphärischer und gut zu lesender Krimi mit Geschichtshintergrund.
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