Konzert-Kritik Victory + Even Flow + Why Amnesia 27.09.2024 , " REX " Bensheim
Freitag Abend im Musiktheater REX in Bensheim . Mit Victory hat sich an diesem Abend eine der Hard Rock und Metal - Urgesteine ( 1984 in Hannover gegründet ) der deutschen Szene angesagt , um ihr neues Album " The Circle Of Life " zu präsentieren und beste Laune zu verbreiten . Mit rund 180 Besucher*innen ist das Kulturdenkmal dabei angenehm gefüllt ( wobei es gerne noch viel mehr hätten sein können - gerade bei der gelieferten Qualität aller drei Bands ) , die Atmosphäre stimmt und die Rockmusikliebhaber*innen sind bei bester Laune und Vorfreude auf einen tollen Abend .
Los geht es bereits eine gute halbe Stunde früher als auf den Tickets angegeben um 19:30 Uhr mit der aus Herne stammenden Band " Why Amnesia " . Die Band um Sängerin Shirley Golightly , Gitarristin , Backgroundsängerin und Komponistin Sanni Wea , Leadgitarrist Theus Caster , Bassist Mathias Faber und Schlagzeuger Robin Mußmann liefern dabei in gut 35 Minuten Spielzeit kraftvolle Rockmusik mit treibendem Beat , tollen Melodien , filigranen Sologitarren und hervorragendem Gesang von Shirley Golightly , der zwischen rauchiger Röhre und gefühlvollem Gesang changiert und des Öfteren an Jutta Weinhold (Zed Yago / Velvet Viper ) erinnert , ab . Mit einer starke Mischung aus " straighten " , nach vorne gehenden und " dreckigen " Sleaze - Rockern bis zur Power - Ballade wird dabei alles was der geneigte Rockfan braucht geboten . Songs wie " Rise And Shine " , " Cosmic War " , " Rollercoaster " , " First Time " , " Pour Me A Whiskey " , " Sister Shea " , " Hey You " , " Angels` Share " und die neue Single " Breath " begeistern das Publikum , die Band macht gute Laune , " post und performt " und sorgt so für die richtige Betriebstemperatur für das was da noch folgen sollte . Toller , mitreißender Beginn .
Nach gut 20 Minuten Umbaupause betritt um 20:30 Uhr mit " Even Flow " aus Italien und deren aktueller CD " Rinascimento " im Gepäck dann eine jetzt mehr dem melodiösen und " progressiven " Rock zugewandte Band die in blaues Licht gehüllte Rex - Bühne . Die Ende der 90er Jahre gegründete Band um Gitarrist und Backgroundsänger Pietro Paolo Lunesu , Schlagzeuger Giogio Lunesu , Bassist Luca Negro und die den etatmäßigen Sänger Marco Pastorino ( gerade mit "Serenity " auf Tour ) ersetzende Sängerin Emma Elvaston liefert dabei in ebenfalls 35 Minuten neun Songs ab , die vor tollen Melodien , Klargesang ( teils in hohen Höhen aufgrund der weiblichen Stimme ) mit Backgroundgesang , den dazugehörigen " frickligen " Gitarren Soli und den von 5 - saitigem Bass plus Schlagzeug gelieferten Rhythmen bestehen . Da kommt auch mal eine sehr poppige Melodie zu Stande , die dann aber auch wieder von harten Gitarren - und eingespielten Keyboardklängen abgelöst wird . Sympathisch , weil eben live , wenn sich dann trotz aller gewünschten Perfektion zweimal das Mikrokabel aus Selbigem verabschiedet , der Gesang kurz weg bleibt , die Band das aber souverän auffängt . Das sind die besonderen Erlebnisse und Momente eines Livekonzerts . Mit Songs wie " Secret Prayer " , " Come To Life " , " Winter Sun " , " In The Night " , " Oblivion " , " Pieces Of A Picture " , " Back On The Streets " , "Flying Colors " und " Infinity " unterhält auch Even Flow wie zuvor Why Amnesia das Publikum hervorragend , sorgt für Szenenapplaus und stellt den zweiten, starken und weiteren musikalisch abwechslungsreichen Teil des Abends dar .
Nach einer erneut knapp 20 minütigen Umbaupause geht es dann um 21:30 Uhr , mit eingespieltem Intro , zum Headliner des Abends . Waren " Why Amnesia" und " Even Flow " schon klasse Bands , legen " Victory " von Beginn an noch eine Schippe drauf . Präsenz der Bandmitglieder , Power und Druck von der Bühne sind bis in die hinteren Reihen spürbar . Gefühlt stehen Sänger Gianni Pontillo ( ehemals " The Order " , " Pure Inc. " ) , Gitarrist Hermann Frank , Gitarrist Mike Pesin und Bassist Malte Frederik Burkert geschlossen an der Bühnenkante direkt im Gesicht des Publikums und werden vom Drumbeat von Schlagzeuger Michael Stein nach vorne gepeitscht . Die fantastische und einfach zum Sound von Victory passende Stimme von Gianni Pontillo , die Gitarrenmelodien und Breitseiten von Frank und Pesin sowie die Rhythmusabteilung geben Vollgas und mit Songs wie " Gods Of Tomorrow " , " Rock The Neighbours " , " Are You Ready " oder " Take The Pace " werden sprichwörtlich " keine Gefangenen " gemacht und vom Publikum dementsprechend abgefeiert. " Standing Like A Rock", " Feel The Fire " und " Love & Hate " folgen bevor " Hungry Hearts " und " Temples Of Gold " , nur unterbrochen von "Always The Same " , von den gleichnamigen Klassiker - LP`s folgen . Die Bandmitglieder bewegen sich auf der Bühne von links nach rechts , strahlen über´s ganze Gesicht oder schauen , wie sich das für " wahre Rocker " gehört , ganz cool und ernst - hier passt einfach alles . " Tonight We Rock " , " Moonlit Sky " , "Rock `N ` Roll Kids Forever " , "Count On Me " ( mit der vorherigen Abfrage wer die neue CD " The Circle Of Life " schon wie gekauft hat ) und " Virtual Sin " beschließen schließlich das reguläre Set . Mit " On The Loose " und " Check`s In The Mail " als Zugabe verabschieden sich dann Victory unter der Einspielung der Eröffnungsmelodie nach 75 Minuten vom begeisterten und äußerst zufriedenen Publikum im Musiktheater Rex . Gerne mehr von diesen abwechslungsreichen , großartigen Classic - ( Hard - ) Rock - Konzerten mit alten und neuen Haudegen in dieser tolle Musik - Location an der Bergstraße mit seinem äußerst sympathischen und freundlichen Team !!! So macht Livemusik - Genuss einfach Spaß !
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen