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"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Samstag, 10. Juni 2023

Jethro Tull " RökFlöte "

CD-Kritik Jethro Tull  " RökFlöte " ,  Sony          

Nachdem die aus Blackpool in England stammenden Jethro Tull im Jahr 2022 ,  nach über 20 Jahren Studioabstinenz ,  mit  " The Zealot Gene "  wieder ein neues ,  21.  Album veröffentlicht haben ,  hat wohl niemand damit gerechnet das bereits ein Jahr später ein weiteres Studioalbum präsentiert werden würde .  Doch mit  " RökFlöte "  hat der inzwischen 75 jährige Sänger ,  Komponist und Querflötist Ian Anderson , gemeinsam mit seiner Band ,  ein weiteres hochklassiges Stück Musik im klassischen Stil der Band dem inzwischen über 20 Alben zählenden Katalog hinzu gefügt .  Los geht es mit einem von Unna Birna in isländischer Sprache gesprochenen Text der im anschließenden ,  flötenbetonten Song  " Voluspo "  von Ian Anderson ebenfalls im Sprechgesang ins englische übertragen wird .  Eine getragene Melodie im typischen Tull - Gewand .  Das flotte  " Ginnungagap " ,  mit Flöte und Gitarre zu Beginn ,  unterstützt vom Keyboard ,  bietet dann in Rhythmus und Gesang im Erzählstil Jethro Tull in Reinkultur .  Hier zeigt sich bereits die im weiteren Verlauf der CD vorherrschende Mischung aus Folk und Progressive Rock mit Flöte ,  starker Gitarre und prägnantem Gesang  - das Trademark der Band vieler Jahre .  Zu Letzt etwas verschwunden ,  nimmt die Flöte jetzt wieder den Mittelpunkt der Musik ein  -  das  " Alleinstellungsmerkmal "  ist zurück .  Insgesamt bildet die Band wieder eine starke Einheit und stellt den wichtigen Hintergrund für den Geschichtenerzähler mit Flöte und Gesang dar .  So entsteht ein Album welches in seiner Gesamtheit gehört werden muß und so seine ganze Atmosphäre entfalten kann .  Dabei setzen schöne Gitarren - Soli großartige Akzente .  " Wolf Unchained "  heult ,  groovt und erhöht ein wenig die Schlagzahl und somit auch ein wenig den  " Rockanteil "  der CD .  Ein wahrer Hard Rock Song .  " The Perfect One "  mit Flöte und Akustikgitarre verlangsamt das Ganze dann wieder ,  wobei zum Ende mit starken Gitarrenklängen und Rhythmusfraktion die Intensität wieder zulegt .  " Trickster "  klingt dann wie ein mittelalterlicher ,  flotter Rocksong mit tanzbaren Elementen ,  gespickt mit langsamen Teilen und Sprechgesang ,  " Cornucopia "  dann wie eine  "Blumenwiese im Frühjahr / Frühsommer "  bevor  " The Navigators "  rockig die schnellere Jethro Tull Seite zeigt .  Da wird am Ende auch mal mit elektrischen Bass -  und Keyboardklängen gespielt .  Das zunächst  " klassische "  " Guardian`s Watch " ,  mit dann zunehmendem dramatischem Spirit und wieder zum Klassischen zurückkehrenden ,  als auch  " Ithavoll " ,  erneut in isländischer Sprache ,  schließen dieses 45 Minuten lange Gesamtkunstwerk aus dem Hause Jethro Tull großartig ab . 

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