CD-Kritik Jethro Tull " RökFlöte " , Sony
Nachdem die aus Blackpool in England stammenden Jethro Tull im Jahr 2022 , nach über 20 Jahren Studioabstinenz , mit " The Zealot Gene " wieder ein neues , 21. Album veröffentlicht haben , hat wohl niemand damit gerechnet das bereits ein Jahr später ein weiteres Studioalbum präsentiert werden würde . Doch mit " RökFlöte " hat der inzwischen 75 jährige Sänger , Komponist und Querflötist Ian Anderson , gemeinsam mit seiner Band , ein weiteres hochklassiges Stück Musik im klassischen Stil der Band dem inzwischen über 20 Alben zählenden Katalog hinzu gefügt . Los geht es mit einem von Unna Birna in isländischer Sprache gesprochenen Text der im anschließenden , flötenbetonten Song " Voluspo " von Ian Anderson ebenfalls im Sprechgesang ins englische übertragen wird . Eine getragene Melodie im typischen Tull - Gewand . Das flotte " Ginnungagap " , mit Flöte und Gitarre zu Beginn , unterstützt vom Keyboard , bietet dann in Rhythmus und Gesang im Erzählstil Jethro Tull in Reinkultur . Hier zeigt sich bereits die im weiteren Verlauf der CD vorherrschende Mischung aus Folk und Progressive Rock mit Flöte , starker Gitarre und prägnantem Gesang - das Trademark der Band vieler Jahre . Zu Letzt etwas verschwunden , nimmt die Flöte jetzt wieder den Mittelpunkt der Musik ein - das " Alleinstellungsmerkmal " ist zurück . Insgesamt bildet die Band wieder eine starke Einheit und stellt den wichtigen Hintergrund für den Geschichtenerzähler mit Flöte und Gesang dar . So entsteht ein Album welches in seiner Gesamtheit gehört werden muß und so seine ganze Atmosphäre entfalten kann . Dabei setzen schöne Gitarren - Soli großartige Akzente . " Wolf Unchained " heult , groovt und erhöht ein wenig die Schlagzahl und somit auch ein wenig den " Rockanteil " der CD . Ein wahrer Hard Rock Song . " The Perfect One " mit Flöte und Akustikgitarre verlangsamt das Ganze dann wieder , wobei zum Ende mit starken Gitarrenklängen und Rhythmusfraktion die Intensität wieder zulegt . " Trickster " klingt dann wie ein mittelalterlicher , flotter Rocksong mit tanzbaren Elementen , gespickt mit langsamen Teilen und Sprechgesang , " Cornucopia " dann wie eine "Blumenwiese im Frühjahr / Frühsommer " bevor " The Navigators " rockig die schnellere Jethro Tull Seite zeigt . Da wird am Ende auch mal mit elektrischen Bass - und Keyboardklängen gespielt . Das zunächst " klassische " " Guardian`s Watch " , mit dann zunehmendem dramatischem Spirit und wieder zum Klassischen zurückkehrenden , als auch " Ithavoll " , erneut in isländischer Sprache , schließen dieses 45 Minuten lange Gesamtkunstwerk aus dem Hause Jethro Tull großartig ab .
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