CD-Kritik Smalltape " Tangram " , MidJune Records
Wie nah Prog - Rock , Jazz und Elektronik miteinander verbunden sind und wie abwechslungsreich sowohl in der Instrumentierung als auch den Stimmungen großartige Musik erschaffen werden kann zeigt uns auf seinem neusten Album " Tangram " der Berliner Multiinstrumentalist Phillip Nespital . 9 Songs bei einer Spielzeit von 51 Minuten zeigen dabei die Vielfalt der Möglichkeiten in den Kompositionen von " Smalltape " - so der Name der Band um Nespital ( der neben dem Gesang auch Schlagzeug und Keyboard einspielte sowie Gitarren - und Bassspuren beitrug ) , den Bassist:innen Alexandra Praet , Leonhard Eisenach und Valgeir Daoi Einarsson sowie den Gitarristen Flavio De Giusti und Bruce Soord . Desweiteren waren noch Saxophonist Omri Abramov , Violonist Mark Kagan und Cellist Anton Peisakhov am gelingen dieses tollen Werkes beteiligt . Los geht es mit dem kurzen Intro " No Time (I) " . Ein zunächst ruhiger , sphärischer Start mit fließendem Übergang zu " Goodbye " und plötzlicher , härterer Gangart mit Dub - Step - Breaks , elektronischen Elementen , " bösem " Klang und Schwerpunkt auf dem Schlagzeug gefolgt von einer sich in den Ohren festsetzenden wunderschönen Melodie inklusive Akustikgitarre und Saxophon . Das darauf folgende " Second Chance " mit Keyboard - Gesang Beginn startet wieder recht ruhig , bevor weitere Instrumente hinzu stoßen und dem " typischen " Art - Rock - Klang ( ähnlich " Sammary " ) folgen . " No Time (II) " mit Piano - Keyboard Beginn , Percussion und dazukommendem , relaxtem Gesang beschließt schließlich das erste Gespann an Songs die in Verbindung zueinander stehen . " Phoenix " fließt nahtlos ruhig in das Stück ein und entwickelt mit seinem zurückgenommenen Gesang eine leicht hypnotische Wirkung , die durch das einsetzende Saxophon und die Pianomelodie noch zunimmt bevor der Beat zulegt und sich das Ganze leicht auflöst - hier steckt Jazz drin ! " Selene " mit Akustikgitarre und Gesang sowie stimmungsvollem Hintergrund spielt verträumt mit Klängen und Effekten und sorgt somit für Entspannung beim Zuhörer , wenn der Song auch zum Ende hin an Intensität zulegt und sehr flott endet bevor mit Gitarre und Gesang ausgeblendet wird . " No Time (III) " schafft dann zunächst wieder sehr ruhig mit Piano und Bass sowie Synthesizer im Jazz - Fusion - Funk - Stil aber anschließend steigender Intensität , speziell das Saxophon improvisiert hier wie die Hölle , sowie Geschwindigkeit die Verbindung zum Abschluss - Doppel von " Gold Digger " und "Tesselate " . Während " Gold Digger " mit tollem , intensiven Gesang , Chören und Gitarre ein wenig an " Sting " erinnert treibt " Tesselate " im Jazz - Stil mit treibendem Beat , Streicherhintergrund , Klangeffekten und hypnotischem Gesang kräftig nach vorne . Nach Keyboard , Saxophon und Streicher Intermezzo endet der Song mit starker Gitarrenarbeit , Synthi , Schlagzeug und Gesang sehr bombastisch und beendet mit schönen Harmonium - Klängen ein großartiges Stück Musik eines Künstlers aus Berlin , der bisher mit keiner Veröffentlichung enttäuscht hat .
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