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- Johann Nepomuk Nestroy -

Sonntag, 15. Juni 2025

Martin Suter " Allmen Und Die Libellen "

Buch-Kritik Martin Suter  " Allmen Und Die Libellen " ,  Diogenes              

In seinem 1. Roman der  " Allmen " - Reihe  ( für`s Fernsehen verfilmt mit Heino Ferch und Samuel Finzi )  rund um den Lebemann und  " gelegentlichen Kunstdieb "  Johann Friedrich von Allmen nimmt uns Autor Martin Suter mit in die Welt der Züricher High - Society .  Allmens ausschweifender Lebensstil hat diesem sein reiches Erbe ( sein Vater Hans hat mit Grundstücksspekulationen Millionen verdient )  aufgezehrt und um dieses Leben trotzdem aufrecht zu erhalten und den Schein nach Außen zu wahren verdingt sich der Schuldenmacher und Müßiggänger eben immer wieder als Kunstdieb  ( und gründet zum Abschluss dieses ersten Falls eine Agentur zur Wiederbeschaffung von gestohlenen Kunstgegenständen ) .  Das Diebesgut ,  aktuell eine wertvolle Schale die er bei einem Stelldichein mit der durchtriebenen Tochter der Familie Hirt entwendet hat ,  verkauft er zunächst aber noch bei einem Antiquitätenhändler namens Tanner ,  um bei dessen Konkurrent und Kreditgeber Döring u.a. seine Schulden tilgen zu können .  Doch dieser Döring sitzt Allmen  erbarmungslos im Nacken und fordert seine ausstehenden 12.500 Franken zurück .  Da kommt es Allmen ganz recht ,  dass Tanner an weiteren Schalen aus dem Hause Hirt interessiert ist.  Nur zu Dumm das Tanner umgebracht wird und Allmen ihm eben diese weiteren Schalen nicht beschaffen und verkaufen kann .   Mit seinem guatemaltekischen Butler Carlos  ( den er schon lange nicht mehr bezahlen kann )  muss Allmen nach dem Tod des Antiquitätenhändlers Tanner also das Rätsel um die weiteren Schalen ,  einen alten Freund und den Mord an Tanner aufklären .  Das ihn dabei immer wieder glückliche Umstände retten sei mal dahin gestellt .   Ein ruhig  und präzise beschriebener Roman im typischen Martin Suter Stil ,  der mit viel Ambiente aus der höheren Gesellschaft ,  dem  " Gehabe "  und dem  " Schein "  spielt und nicht von Actionszenen profitiert sondern in seiner entspannten Art an der Lösung des Falls teilhaben lässt .  Eigentlich ist Allmen ein Taugenichts und Snob ,  peinlich und dekadent aber vielleicht gerade deshalb in seiner Gesamtperson dem / der Leser:in sympathisch .  Wer weiß das schon ?  Aktuell ist Band 7  "  Allmen Und Herr Weynfeldt "  erschienen . 


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