Buch-Kritik Simon Reynolds " RetroMania " , Ventil
In " RetroMania " aus dem Jahr 2011 versucht uns der englische Autor Simon Reynolds in einer " Analyse des popmusikalischen Ist - Zustandes " zu erklären , wie die aktuelle Popkultur , besonders die Popmusik , verstärkt auf die Vergangenheit zurück greift und nicht , wie sie sollte , Neues zu erschaffen versucht . Der Musikjournalist , mitten drin im Geschäft , hegt dabei den Anspruch , dass Popmusik das Größte seit der Erfindung der Glühbirne sei aber durch die "Retromania " / " Retroscape " die Zukunft der Popmusik angegriffen wird . Band - Reunions , Revivals , Retro - Moden und Tribut - Bands stehen hierfür stellvertretend . Das mit zahlreichen " Fachbegriffen " gespickte Buch lässt dabei nicht aus , dass bereits in den 60er Jahren ein Retro - und Revival - Kult bestand , wir heute aber ( auch aufgrund der weltweiten und einfachen Möglichkeit an alles zuvor entstandene Kulturelle heran zu kommen - Streaming / Internet usw. ) an einer Stelle sind , an der sich die westliche Popmusik " an ihr Ende erneuert " hat . Fortschritt und Innovationen kommen daher laut Reynolds eher noch aus sogenannten " dritte Welt Ländern " mit emanzipatorischen Bestrebungen gegen autoritäre Regime . Jugend - und Gegenkulturen noch als politische Bewegung und nicht wie im Westen zur Gewinnmaximierung . Retroindustrie versus Originalität , Innovation und Subversion - ein spannendes Gedankenspiel bzw. Realität . In dieser deutschen Ausgabe reflektiert Reynolds des weiteren exklusiv im letzten Kapitel über die weltweite Rezeption von " RetroMania " . Tolles , 424 Seiten starkes Sachbuch zu einem Thema welches uns alle umgibt .
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen