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- Johann Nepomuk Nestroy -

Dienstag, 20. Februar 2024

Bodo Wartke 16.02.2024

 Konzert-Kritik Bodo Wartke  ,  " Darmstadtium "  Darmstadt   

Wenn man sich gut 2,5 Stunden musikalisch Problemen widmet ,  die man so eigentlich vorher noch nicht hatte ,  kann daraus doch ein überaus erfolgreicher ,  vergnüglicher und witziger Abend mit  " STANDING OVATIONS "  zum Ende des Konzertes entstehen !  So geschehen am Freitag Abend im mit gut 1500 Besucher*innen jeden Alters ausverkauften  " Darmstadtium "  in der Wissenschaftsstadt Darmstadt . 




Doch bevor Bodo Wartke mit seinem Bühnenprogramm  " Klaviersdelikte "  in dem architektonisch spannenden Darmstadtium loslegen kann ,  gilt es erst einmal die Besucher*innen pünktlich auf ihre Sitzplätze zu bekommen und das ist anscheinend nicht ganz so einfach .  So trudeln die letzten Gäste trotz Theatergongs doch erst um 20:00 Uhr ,  zum eigentlich geplanten Start ,  in den ausverkauften Saal ein und es braucht dann doch noch knapp 5 Minuten ,  bis das Programm unter lautem Applaus losgehen kann  .  Bodo Wartke betritt in Anzug gekleidet die nur spärlich mit einem großen schwarzen Flügel und vier Bodenstrahlern bestückte Bühne und startet sogleich mit seiner  " Stillen Ouvertüre ",  gefolgt von  " Probleme Die Ich Früher Noch Nicht Hatte " ,  dem Leitmotiv des heutigen Abends ,  wie der Klavier - Kabarettist aus Bad Schwartau bei der anschließenden Begrüßung dem Publikum auch erklärt .  Diese Mischung zwischen Moderation ,  Erklärungen ,  Geschichten und Musik zieht sich dann auch durch das gesamte Programm und lässt die Zeit wie im Flug vergehen .  Unterstützt wird Bodo Wartke dabei immer wieder von seiner Kollegin Melanie Haupt  ( Bielefeld ) ,  die neben einer tollen Stimme durch ihre schauspielerischen Fähigkeiten das Publikum mehr als einmal zum Lachen bringt .  Auch die für Bodo Wartke typische Wortakrobatik kommt nicht zu kurz ,  begeistert er mit der Fortführung von einigen typischen Zungenbrechern  -  nur der  " Mercedes und sein Bremslicht "  will ihm partout nicht einfallen .  Ansonsten geht es ironisch um die  " Architektur In Deutschland " ,  Dinge die in einer Frühlingsnacht geschehen  ( FSK 6 - 18 plus Zombieattake )  oder einen Tanzkurs am Bodensee inklusive Tanzeinlage Bodo Wartkes am Klavier .  70 großartige Minuten ... Pause !




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im den zweiten Set des heutigen Abends ,  nach einer ca. 25 minütigen Pause ,  startet Wartke dann auch mit dem Zungenbrecher ,  der ihm im ersten Teil entfallen war und beschreibt uns nun den  " Mercedes und sein Bremslicht "  sowie dessen Funktion .  Mit  " Die WG Des Herrn " ,  dem Unterschied von E -  und  U  -  Musik  ( GEMA )  inklusive  " Der Vogelfänger Bin Ich Ja "  mit Mundharmonika  und  " Eye Of The Tiger "  mit Boxhandschuhen und Mundschutz ,  die Geschichte vom  " Dicken Dachdecker " ,  über das traurige  " Christine " ,  dem Lied über  " Stille "  ( als Rap und mit Hilfe eines Cajons )  und dem  " Duft Der Frauen "  wird reichlich Abwechslung geboten und begeistert das Publikum hörbar .  " Papageno "  und  " Papagena "  sind dabei ebenso in witziger Version zu hören wie der Chanson der verliebten ,  französischen Freundin inklusive Übersetzung und gewollt lasziv - ungelenkem Räkeln von Melanie Haupt auf dem Flügel .  Bodo Wartke blickt auch in seinen weiteren Liedern und Texten immer wieder amüsiert und ironisch auf die Gegebenheiten des Alltags und ist mit der Parodie von  " Wildberry Lillet ( FDP ) "  ganz nah am Puls der Zeit ,  beschreibt er hier doch Egoismus und Konsumwahn vorzüglich .  Die mit Werbung vollgestopfte  " Hirnkapazität "  und dem  " Vogelpark Walsrode "  widmet er hier ganz speziell große Beachtung .  Nach 85 Minuten inklusive dreier Zugaben ist dann leider auch der zweite Teil des Abends zu Ende ,  hinterlässt aber ein wunschlos glückliches Publikum ,  welches beim nächsten Mal sicherlich wieder gerne zu Bodo Wartke  ( und Melanie Haupt )  ins Darmstadtium pilgern wird .



 




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