Buch-Kritik Thorsten Schleif " Richter Morden Besser " , Heyne
Wie amusant , erhellend und bestätigend ( im positiven wie aber auch negativen Sinn samt " eigener " Klischees und Vorurteile ) es sein kann einen Krimi eines Insiders zu lesen , zeigt uns Autor Thorsten Schleif bei seinem Debutroman " Richter Morden Besser " . Schleif , studierter Rechtswissenschaftler und seit 2007 Richter in Nordrhein - Westfalen , schildert uns die Welt seines Hauptprotagonisten Richter Siggi Buckmann . Einst als Jurastudent mit der Idee gestartet , die Welt ein bisschen besser zu machen , ist er heute in den Mühlen der Justizbehörden mit Vorschriften , Hierarchien , Karrierist*innen und Seilschaften gefangen . Urteile werden aufgehoben , zur wiederholten Bewährung ausgesetzt oder Straftaten , zwecks geschönter Statistiken , erst garnicht verfolgt . Als schließlich ein " Bekannter " des Richters , mit dem er eine persönliche Verbindung hat , der Obdachlose Fredi Diepenberg ermordet wird , will Buckmann den Täter finden und zur Rechenschaft ziehen . Als dies mit allen Mitteln versucht wird zu verhindern ersinnt der erfahrene Richter mit seinen Mitteln einen Weg den Mörder zur Strecke zu bringen . Eine von Thorsten Schleif spannende , temporeiche und für den / die Leser*in gut nach zu vollziehende Geschichte in allen Bereichen , mit Skrupeln , Verzweiflung , Hilflosigkeit aber auch der versteckten Frage an den / die Leser*in : " was würdest Du tun " ? Die Buchseiten fliegen nur so weil man wissen möchte wie es weiter geht und was passiert . Die Andeutung am Ende des Romans lässt zusätzlich hoffen ( und tatsächlich soll im Mai 2023 der zweite Fall folgen ) , dass die eigentliche und nie wirklich gestellte offene Frage der Geschichte noch geklärt wird und man mehr über Siggi Buckmann und seine Erlebnisse bei Gericht erfährt .
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen