Konzert-Kritik Kissin Dynamite + Dynazty + Formosa + League Of Distortion , " Schlachthof " Wiesbaden
6. Januar 2023 im Wiesbadener Schlachthof - das neue Jahr startet schon früh mit einem großartigen , abwechslungsreichen und stimmungsvollen Rock - Paket . 4 Bands haben sich an diesem Freitag Abend angesagt und los geht es mit dem 20 minütigen Auftritt der Modern Metal Formation " League Of Distortion " um die ehemalige " Exit Eden " - Sängerin Anna Bauer und den Kissin Dynamite Gitarristen Jim Müller denen , nach kurzer Umbaupause , die Essener Band " Formosa " mit ihrem Hard - Glam Rock folgt und diesen knapp 30 Minuten auf der großen Schlachthof - Bühne präsentiert .
Als nach einer weiteren kurzen Umbaupause das Saallicht zum dritten Mal erlischt spürt man schon eine freudige Erwartung im Publikum . Die aus Schweden stammenden " Dynazty " stürmen die Bühne und liefern in knapp 60 Minuten inklusive beeindruckendem Schlagzeug - Solo ein Show die einem Headliner würdig wäre . Mit Sänger Nils Molin steht der Band ein stimmgewaltiger Sänger vor , der immer wieder von Bassist Jonathan Ollson im Backgroundgesang unterstütz wird . Schlagzeuger Georg Härnsten Egg treibt die Band voran und die beiden Gitarristen Love Magnusson und Mike Laver sparen nicht mit beeindruckenden Solodarbietungen . Ein bisschen Europe , ein wenig Hammerfall und Sabaton und ganz viel Dynazty - Schweden hat einfach tolle Rockbands, was mit Stücken wie " In The Arms Of A Devil " , " Firesign " , " Natural Born Killer " , " Waterfall " oder der Zugabe " The Human Paradox " eindrucksvolle bewiesen wird . Viel zu schnell ist die Stunde verstrichen und man würde sich noch einige Stücke mehr der Band wünschen .
Als schließlich nach einer weiteren Umbaupause das Saallicht um 21:30 Uhr erneut erlischt scheint die Luft im mit 1500 Besucher*innen nahezu ausverkauften Schlachthof förmlich zu vibrieren . Nach einem eingespielten Intro und abgedunkelter Bühne mit dem Covermotiv der letzten Veröffentlichung " Not The End Of The Road " , nachempfundener Überland - Stromleitungen und Gitarrenhals , steht die gesamte Band plötzlich oberhalb des Drumrisers und startet mit "No One Dies A Virgin " in ein fulminantes Konzert . Sänger Hannes Braun führt dabei mit kraftvoller stimme und Ansagen durch die Show und kann sich ein Dauergrinsen und Kopfschütteln ob der enthusiastischen Reaktionen des Publikums nicht erwehren . Selbst in ernsten Momenten , der Geschichte seiner persönlichen Krise 2019 , bleibt er stets authentisch und verweist auf die Wichtigkeit seine Bandkollegen , die Kraft der Musik und Momente wie diese am heutigen Abend . Showtechnisch wird auch einiges geboten . Neben tollem Lichtdesign und Nebelfontänen wird eine Kissin Dynamite Fahne über die Köpfe des Publikums geschwenkt , ein Klavier wird auf die Bühne geschoben und für eine Ballade genutzt , ein Königsthron inkl. Robe und Zepter für den Sänger kommen zum Einsatz und auch die "Scorpions - Pyramide " mit Gitarristen und Sänger auf den Oberschenkeln deren stehend wird zelebriert . Bei all dem liefern die Gitarristen Ande Braun und Jim Müller , Bassist Steffen Haile und Schlagzeuger Sebastian Berg musikalisch , inklusive Soli , hochklassig ab und lassen die Zuschauer*innen ihren Spaß auch optisch mit erleben . Da wird gelacht , gebangt und über die Bühne getobt - so macht Livemusik Spaß und der Funke springt zwischen Band und Publikum ständig hin und her . Schwenkende Arme , Lichtermeer mit Handys , hüpfen , klatschen , mitsingen und das gefühlt bei allen 16 gebotenen Songs spricht schon Bände . " Sex Is War " , " Love Me , Hate me " , "Only The Dead " , " Living In The Fast Lane " , " What Goes Up", " Scars " , " Yoko Ono " , " Ecstasy " im Duett mit Anna Brunner von LOD , " I Will Be King " , "DNA" , " Six Feet Under " , " You`re Not Alone " , " Not The End Of The Road " und die Zugaben " Coming Home " und " Flying Colours " reißen das Publikum dauerhaft mit . So ist es auch nicht verwunderlich , dass nach dem Ende der Show sowohl das Publikum nicht die Halle und die Band nicht die Bühne verlassen wollen . So singen eben Alle vergnügt beim über die Anlage eingespielten Song " Turn Up The Radio " der Band Autograph noch einmal kräftig mit und jubeln sich gegenseitig zu ! Wiederholung erwünscht !!!
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