Buch-Kritik Otfried Preußler " Bei Uns In Schilda ", Thienemann
Wer schon immer einmal wissen wollte was diese berühmten " Schildbürger ", die man gerne auch heute noch bei aktuellen, für unsinnig erscheinende Entscheidungen und Vorkommnisse immer als Beschreibung bzw. als Synonym heran zieht, tatsächlich angestellt haben, ist bei der Erzählung von Otfried Preußler aus dem Jahr 1958 genau an der richtigen Stelle. Auf 128 Seiten, mit zahlreichen Illustrationen ( die man bei Bedarf auch gut selbst ausmalen kann), erzählt er aus Sicht des Stadtschreibers Jeremias Punktum die zahlreichen, abstrusen Gedankengänge und Entscheidungen der einstmals sehr schlauen und auf der ganzen Welt verehrten Schildbürger. Wie sie zu denen geworden sind als die sie heute gelten, was sie bis zum bitteren Ende von Schilda angestellt haben und dem danach verbundenen Verteilen aller Schildbürger in alle Himmelsrichtungen ( womit auch heute überall Kinder und Enkel der Schildbürger unter uns leben) wird in kurzen Geschichten beschrieben. Natürlich spielt das alles im Mittelalter und die Erzählung von Otfried Preußler stammt aus einer ganz anderen Zeit, auch ist es eine Geschichte für Kinder geschrieben aber die vordergründig harmlosen Tollereien regen beim zweiten Hinsehen durchaus auch Erwachsene zum Nachdenken und Vergleiche ziehen in der heutigen Zeit an. So bleibt einem das Lachen über die Schildbürger doch das eine oder andere Mal im Halse stecken.
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