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- Johann Nepomuk Nestroy -

Dienstag, 3. Oktober 2023

Red Sand 29.09.2023

Konzert-Kritik Red Sand + Retrospective 29.09.2023 ,  " Das Rind "  Rüsselsheim   

                                                                                              


Freitag der 29. 09. 2023 .  Nach 3 1/2 Jahren  " Verspätung "  war es endlich soweit .  Die kanadische Neo - Prog - Band Red Sand aus Quebec besuchte den Prog - Rock - Liveclub im Rhein - Main - Gebiet ,  nach dem ursprünglich für März 2020 geplanten Gig  der bekanntlich aufgrund einer  " kleinen "  Pandemie dann doch nicht stattfinden konnte .  Waren 2020 ursprünglich die polnischen Progger von Moonrise vorgesehen ,  übernahmen als Co - Headliner jetzt die ebenfalls aus Polen stammenden Retrospective um Sänger Jakup Roszak ,  den beiden Gitarristen Maciej Klimek und Darek Kazmierczak ,  Bassist Lukasz Marszalek , Keyboarderin und Sängerin Beata Lagoda , Backgroundsängerin Magda Perszewska sowie Schlagzeuger Robert Kusik den Eröffnungs - Slot vor  knapp 80 erwartungsvollen und gut gelaunten Musikbegeisterten aus unterschiedlichen Nationen . 




Als pünktlich um 20:00 Uhr zum ersten Mal das Licht im Rind erlischt stehen eben diese Retrospective , gute alte Bekannte im Rind ,  auf der in stimmungsvolles Licht getauchten Bühne und der Schwerpunkt der Musik der Band aus Leszno liegt an diesem Abend auf den insgesamt sieben neuen Stücken ihres 2022 erschienenen Konzeptalbums  " iNtrovErt " .  Neu dabei die zweite Sängerin Magda Perszewska die für zwei -  bzw. dreistimmigen Gesang sorgt ,  der verstärkte Gesangseinsatz von Keyboarderin Beata Lagoda , oft auch im Duett mit Jakub Roszak wodurch eine noch atmosphärischere Musik und Stimmung erzeugt und dem Klangkosmos von Retrospective eine weitere , starke  Komponente hinzufügt .  Sänger Jakub Roszak singt ausdrucksstark und tanzt dabei immer wieder in seiner bekannten ,  sehr beweglichen und in sich gekehrten Art und lebt dabei die Musik ,  Gitarrist Maciej Klimek zaubert traumhafte Soli und die Rhythmusfraktion funktioniert als starke Einheit . " Log Out " ,  " New Perspective " ,  " Invincible Man " ,  " Intoxicated Generation " ,  " Away " ,  " Self Control " ,  " Right Way " ,  " The Seed Has Been Sown " ,  " Programmed Fear " ,  " What Will Be Next "  und als Zugabe  " Loneliness "  beschließen einen großartigen 80 minütigen ersten Konzertteil ,  der vom Publikum begeistert und mit großem Applaus gewürdigt wird .




Nach einer kurzen 15minütigen Umbaupause betreten schließlich die Kanadier von Red Sand die Bühne .  Die drei Instrumetalisten Simon Caron an der Gitarre  ( Gründer und Komponist der Band ) , André Godbout am Bass und Perry Angelillo am Schlagzeug starten sofort mit einem stimmigen Instrumentalstück bis Sänger Steff  ( Stephane Dorval ) ,  in einen Umhang mit Kaputze gekleidet , ebenfalls die Bühne betritt und beim herunterziehen der Kaputze eine Maske zum Song  " Were They Born Like That "  mit Teufelshörnern entblößt .  In den insgesamt 105 Minuten stimmungsvoller aber auch mitreißender Musik mit textlicher Aussage ,  wird das nicht die letzte Maske und Verkleidung an diesem Abend von Sänger Steff gewesen sein  -  zeigt dieser doch auch immer wieder seine schauspielerischen Fähigkeiten und verkörpert die Figuren ,  Inhalte und Situationen der einzelnen Songs .  Die musikalische Mischung aus Pink Floyd ähnlichen Sounds ,  den Klängen der Peter Gabriel Ära von Genesis und seinem Solowerk ,  gepaart mit der besonderen und ausdrucksstarken Stimme ,  die an Dennis DeYoung  ( Styx )  und Geddy Lee  ( Rush )  erinnert ,  reißt das Publikum immer wieder zu Beifallsstürmen hin und lässt ein Grinsen über die Gesichter der vier Musiker huschen.  Wunderbare Soloeinlagen von Simon Caron an der Gitarre  -  immer songdienlich  -  coole Basseinlagen auf dem fünfseitigen Bass von André Godbout und die dazugehörigen vertrackten Schlagzeug - Beats von Perry Angelillo lassen die 105 Minuten mit Songs wie  " Hello To The Last Goodbye " ,  "Forsaken Part 2 " ,  " Fight For Us "  ( mit niedergelegten Blumen ) ,  " Woman "  ( mit Frauenverkleidung die tägliche Gewalt gegen Frauen thematisierend ) ,  "Blame " ,  " Very Strange "  ( in Gefängniskleidung )  sowie die beiden Zugaben  " The Sound Of Seventh Bell Part 1 "  und der neue Song vom 2024 erscheinenden Album  " Breaking Wings "  ( in Eishockeytrikot die Aktivitäten der jungen Menschen heute an Handy und Konsole im Gegensatz zu früher mit Freunden Eishockey spielend thematisieren )  wie im Flug vergehen .  Eine tolle ,  großartige , sympathische und über den Tellerrand blickende Neo - Prog - Band aus dem Land der Ahorn - Blätter .  Gerne mehr und öfter davon !!!












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