Buchkritik Volker Kutscher "Der Stumme Tod", KiWi
Im zweiten Roman um Komissar Gereon Rath begibt sich dieser ins neu aufstrebende Tonfilmmilieu der frühen 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. Bei Dreharbeiten kommt es zu einem tödlichen Unglück. Oder war es doch vielleicht Absicht? Verschwundene Schauspielerinnen mit entfernten Stimmbändern. Erpressung rund um den geplanten Umzug der Ford - Werke nach Köln. Von Konkurrenten geschickte Saboteure, Eigenmächtigkeiten und Ärger mit Kollegen der Polizei, Filmproduzenten und Filmmagnaten, Eifersucht und private Beziehungen - für Komissar Rath gibt es im zweiten Roman von Volker Kutscher einiges zu ver- und bearbeiten. Dem Autor ist es auch in seinem zweiten Roman (der mit dem Burgdorfer Krimipreis und dem Berliner Krimifuchs ausgezeichnet wurde) erneut gelungen, die Krimihandlung mit den historischen Beschreibungen der Weimarer Republik zu verknüpfen uns so dem/der Leser*in ein Gefühl der damaligen Zeit zu vermitteln. Die Hauptperson wird dem Leser immer klarer und durch die Verbindung zum Privatleben kommt der Komissars diesem immer näher. Ob man den (Über-)Ehrgeiz und das zynische Verhalten Raths gutheißen mag sei dabei dahingestellt. Erneut ein spannender, gut geschriebener Kriminalroman aus einer spannenden Zeit mit dekadenten und vielen dunklen geschichtlichen Momenten. Lesenswert!
Im Übrigen diente dieser Roman als Vorlage für die aktuelle, dritte Staffel "Babylon Berlin" - aber Achtung - auch die ersten beiden Staffeln, die auf Volker Kutschers "Der Nasse Fisch" beruhten, haben "einiges" im Vergleich zum Originalroman verändert.
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Sonntag, 22. März 2020
Volker Kutscher "Der Stumme Tod"
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