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- Johann Nepomuk Nestroy -

Montag, 10. Februar 2020

Dream Theater 06.02.2020

Konzertkritik Dream Theater 06.02.2020, "Jahrhunderthalle" Frankfurt/Höchst



Jahrhunderthall Frankfurt, Donnerstag Abend. In der an diesem Abend leider nicht ganz gefüllten Halle (gleichzeitig spielen "Five Fingers Death Punch" und "Megadeth" in der Frankfurter Festhalle und die Eintrittspreise sind schon ganz schön gepfeffert) spielen heute die Ur-Väter des Progmetall Dream Theater im Kuppelsaal in Frankfurt/Höchst. Neben ihrer neusten Veröffentlichung "Distance Over Time" aus 2019 wird heute zum 20. Geburtstag das bei vielen Fans als bestes Platte Dream Theaters angesehene "Metropolis Part II: Scenes From A Memory" komplett aufgeführt.
Schon beim Eintreten in die Halle ist die Bühne mit Drumriser, Podesten und Umlauf zu sehen. Im Hintergrund ist eine große Leinwand angebracht auf der animierte Roboter der neuen Platte zu sehen und Songs der Band Kraftwerk zu hören sind. Insgesamt wird uns in dem zweigeteilten Set von insgesamt ca. 165 Minuten dauerhaft Animationen und Filmsequencen passend zu allen Stücken begleiten - wow!
Los geht es schließlich pünktlich um 20:00 Uhr mit "Untethered Angel"   neben den 3 weiteren Stücken "Barstool Warrior", "Fall Into The Light" und "Pale Blue Dot" vom neuen Album "Distance Over Time" werden noch "A Nightmare To Remember" von "Black Clouds And Silver Linings" und "In The Presence Of The Enemy" von "Systematic Chaos" gespielt. Nach knapp einer Stunde geht die Band dann erst mal für eine 15 Minütige Pause von der Bühne.
Auf der Leinwand ist nun ein Bild typisch für die 20er/30er Jahre zu sehen und dementsprechende Hintergrundmusik, "Charlston", wird eingespielt. Als das Hallenlicht an diesem Abend zum zweiten Mal erlischt und die ersten Takte einer tickenden Uhr zu hören sind ist der Applaus groß, denn alle Anwesenden wissen: "jetzt ist die Zeit für "Scenes From A Memory" angebrochen". "Overture 1928", "Strange Deja Vu", "Through My Words", "Fatal Tragedy", "Home" und alle weiteren Songs des 1999 erschienenen Albums werden aufgeführt. Als Zugabe wird zuletzt mit "At Wit`s End" noch einmal ein Song des neuen Album gespielt und die 2 3/4 Stunden sind wie im Flug vergangen.
Was die Band an diesem Abend musikalisch bietet ist absolut atemberaubend. John Myung an den dicken Saiten des Bass mit Läufen die einem Gitarrist nicht leicht fallen würden, Mike Mangini an den Drums mit fliegenden Armen und Handgelenken neben einem satten Punch, Jordan Rudess zum Teil mit umgehängtem Keyboard und flitzenden Fingern im Duell mit Gitarrist John Petrucci. Satte Metalsalven in Abwechslung mit traumhaften Melodien, Tempowechsel - eingebettet in eine nicht aufdringliche aber stets betonende Lichtshow - perfekt. Und auch Sänger James Labrie, an dem viele stets etwas auszusetzen haben, ist mit seiner für Dream Theater prägenden Stimme in den tiefen und mittleren Bereichen eine Bank - warum er aber immer wieder auch in höchsten Tönen singen/schreien muss verstehe ich nicht. Ja, im Original ist das so aber im Alter lässt die Stimme hier einfach zwangsläufig nach und es ist nicht nötig den Jugendwahn mit zu gehen. Ansonsten: ein wirklich ausgesprochen tolles Konzert das unterstreicht, warum Dream Theater zur Spitze des Progmetal gehören!




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