Konzertkritik Molly Hatchet 14.12.2019, "Rex" Bensheim
Samstag Abend im Musiktheater "REX" in Bensheim. Direkt in Bensheim, an einem heute typischen "Einkaufs - Park" mit vielen Geschäften und dementsprechend großem Parkplatz gelegen, liegt die "Konzert - Halle" (seit 2015 in einem denkmalgeschützten Güterbahnhof) auf einer leichten Anhöhe, die mit Treppen bzw. Aufzug gut zu erreichen ist. Die mit einer Kapazität von ca. 600 Personen ausgelegte Halle ist an diesem Abend fast ausverkauft und verspricht, auch mit ihrem Ambiente, ein tolles Konzerterlebnis.
Los geht es um ca. 20:15 Uhr mit der Karlsruher Band "King Savage". Nach eigenen Aussagen bereits zum zweiten Mal mit Molly Hatchet auf Tour und inzwischen gut befreundet mit der Band, bieten die 5 Musiker Hard Rock mit rauer Stimme, Slidegitarre und solider Rhythmusabteilung. Mal ein Johnny Cash oder AC/DC Cover, mal eigene Stücke mit viel Herzblut gespielt und vom Publikum gut aufgenommen. Jetzt noch mehr wiedererkennbare Melodien und alles wird gut. Nach 45 Minuten ist die sehr solide Show der Jungs aus Baden beendet und das Publikum für den Hauptact gut aufgewärmt.
Nach einer knapp halbstündigen "Umbaupause" geht es schließlich mit den ebenfalls 5 Jungs aus dem sonnigen Florida los. Die Band aus Jacksonville ist 2018 40 Jahre alt geworden und kann dementsprechend aus einem großen Songrepertoire schöpfen, was an Songs wie dem Opener "Whiskey Man", "Bounty Hunter", "Gator Country", "All Over Now", "Devil`s Canyon", "Beatin` The Odds" oder "Fall Of The Peacemaker" gut zu erkennen ist. Mittelpunkt der Band ist ganz klar "Chef" Bobby Ingram an der Gitarre. Mit seiner blonden Löwenmähne kommt er immer wieder in die Mitte der Bühne und zelebriert dort seine Gitarrenmelodien und Soli, gerne auch mal mit Gitarre über dem Kopf, bei stets grinsendem Gesicht und hochzufriedenem und energetischem Ausdruck.
Bassist Tim Lindsey, dem am Ende des Konzertes seine graue Mähne verschwitzt am Kopf klebt, gehört neben Molly Hatchet auch zur Tourband von Lynyrd Skynyrd und sorgt gemeinsam mit Schlagzeuger Shawn Beamer, dessen blonde Haare während des gesamten Konzerts von einem Ventilator in die Höhe geblasen werden, für den soliden Rhythmusteppisch auf dem sich die Songs entfalten können. Keyboarder John Galvin gehört seit nunmehr 30 Jahren zur Band und kann mit einem gekonnten Solo ebenso begeistern wie mit seiner "normalen" Arbeit am "Kurzweil - Piano". Schließlich sind die Songs in vergangenen Tagen mit 2 oder 3 Gitarristen eingespielt und live präsentiert worden - heute werden die entstehenden Soundlöcher von Galvin gekonnt gefüllt. Zu guter Letzt und nicht unerheblich für den gelungenen und enthusiastischen Abend verantwortlich ist Neu - Sänger John Elkin aus einem Ort in Florida den selbst Bobby Ingram so vorher nicht kannte.Völlig unaufgeregt aber mit rauher, kraftvoller Stimme verleiht er den Songs das gewisse etwas und steht seinen Vorgängern in der Band in nichts nach. Cowboyhut tief im Gesicht und das berühmte "Hell Yeah!" als Markenzeichen darf da natürlich auch nicht fehlen und wird dankbar vom Publikum zurück gegeben - inklusive Dauergrinsen in den Gesichtern der Band und des Publikums. Die Bandhymne "Flirtin` With Disaster" als Zugabe wird schließlich allen verstorbenen Bandmitgliedern gewidmet. Ingram zeigt sich dabei sehr ergriffen und er macht deutlich, dass für Molly Hatchet "Fans keine Fans, sondern Familie sind". Dies zeigt sich auch nach den fantastischen 95 Minuten Musik, als die Band im Anschluss noch am Merchstand für Treffen, Gespräche und Autogramme zur Verfügung steht. Top!
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Sonntag, 5. Januar 2020
Molly Hatchet 14.12.2019
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