Aktuelle Podcast Episode

"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Montag, 2. Dezember 2019

Vegetarische Ernährung

Leichter als die Vorurteile vermuten lassen

Fleisch ist in der europäischen, vor Allem der deutschen Kukltur mittlerweile eine normale Lebensmittelgrundlage für viele Menschen. Fast schon standard ist es für viele Leute, täglich Fleisch oder Wurst- oder sogar beides - zu sich zu nehmen.
Besonders in Familienhaushalten machen sich die einzelnen Familienmitglieder wahrscheinlich kaum Gedanken darüber, was denn da grade auf dem Teller liegt - und wo es seinen Ursprung hat. Oder auch die allein lebende Person, die einfach nur fix was zu Essen haben möchte. Wie viele denken da tatsächlich darüber nach, was es für Auswirkungen macht, sechs mal die Woche Fleisch zu essen? Ob als Hackfleisch in der Sauce, als Schnitzel, Frikadelle oder Bratwurst oder auch einfach als Wurstbrot nebenbei.
Wenn es dann um vegetarische Ernährung geht, kommen schnell sehr viele Vorurteile zum Vorschein. Oft wird vermutet, es sei einfach zu schwierig, seine Ernährung so umzustellen. Andere behaupten, es sei zu teuer. Und dann gibt es noch die, die behaupten als Vegetarier fände man nichts mehr zu essen und müsse sich nur noch von Salat und trockenen Kartoffeln ernähren. Glaubt mir, definitiv nicht wahr.
Allein, sich einfach die normalen Gerichte ohne Fleisch zu kochen, ist sehr vielfältig. Denn, warum soll es auch nur mit dem Fleisch gut schmecken? Die Bolognese Sauce wird zur frischen Napoli Sauce oder mit angebratenem Gemüse ein abwechslungsreiches Gericht. Doch auch wer hier sagt, das sei ihm nicht genug, hat mittlerweile überhaupt kein Problem mehr, wenn es um Fleischersatz geht. Hier gibt es eine riesige Auswahl an vegetarischen oder sogar veganen Ersatzprodukten für die, die zwar den Geschmack bevorzugen, jedoch kein Tier für ihren Genuss sterben lassen wollen.

Wieso?

Ich selbst kenne viele Vegetarier und auch Veganer, die die verschiedensten Beweggründe dafür haben. Am häufigsten ist (für mich ebenfalls) die Grundeinstellung, die Moral. Man möchte einfach nicht, dass unschuldige Tiere sterben- und in den Standardumständen dieser Gesellschaft leiden müssen (Massentierhaltung etc). Und das nur, damit man sein Steak essen kann, das man eigentlich überhaupt nicht zum Sattwerden oder Überleben benötigt. Auch die Umwelt ist für mich ein sehr großer Aspekt. Es ist bewiesen, dass ein Drittel des Treibhauseffektes allein durch die Massentierhaltung entsteht (Stand: 2016). Besonders die Rinderhaltung produziert solche Unmengen an Methan, dass sie unglaublich drastisch zur Umweltverschmutzung und Belastung durch Gase beiträgt. Davon abgesehen, werden für die Haltung der Tiere Hektarweise Regenwaldflächen gerodet, um Futter wie Soja für die Tiere anzupflanzen, ganz zu schweigen vom Transport dieser Unmengen an Futter über die Ozeane. Dass die Abholzung der Regenwälder unglaubliches Ausmaß auf die Umwelt hat und dringend gestoppt werden muss, wird für jeden bekannt sein. BTW: die Nachrichten von den Bränden im Amazonas wird wohl jeder mitbekommen haben. Besonders schockierend ist, dass der Hauptgrund durch Menschenhand geschieht, da Farmer ihn Hektarweise abholzen, um Farmflächen für Tierfutter zu bekommen. Das Schlimmste: Präsident Bolsonaro unternimmt nichts dagegen.
Durchaus gibt es auch die, die einfach nicht gerne Fleisch essen, es sogar ekelhaft finden oder beim alleinigen Gedanken, ein totes Tier zwischen den Zähnen zu haben, durchdrehen.  Manchen schmeckt es auch einfach nicht und andere vertragen es nicht.
Eines meiner Argumente ist auch, dass der Mensch simpel kein Fleischfresser ist. Wir können problemlos ohne Fleisch überleben und sind in keinster Weise darauf angewiesen, also warum Tiere töten, wenn ich es nicht brauche? Bin ja kein Tiger.

Eigene Gesundheitsauswirkungen

Ein sehr wichtiger Aspekt, dessen sich die Konsumenten definitiv bewusst sein sollten, ist wie ungesund und sogar schädlich Fleisch für den eigenen Körper ist. Natürlich wäre der selbstgeschlachtete Hase, den man selbst mit eigenangebautem Gemüse gefüttert hat, hier eine Ausnahme. Doch das Fleisch, das wir in Supermärkten kaufen, in Restaurants oder Fast-Food Ketten (don`t get me started on Mc Donalds) zu uns nehmen ist sehr stark vorbelastet. Bei der Schweinehaltung ist der Antibiotika-Skandal ja durchaus bekannt. Das sieht bei Hühnern und Rindern halt kaum anders aus. Doch selbst Fische bekommen in der Zucht unmengen an Antibiotika zugefügt. Diese Antibiotika und weitere Medikamente oder auch Chemikalien nimmt der Mensch bei Konsum zu sich. Dazu kommen bei der Fischhaltung noch eine Menge Mikroplastik, das am Ende im Menschen landet. Dass Plastik, ein Rohstoff der Millionen Jahre braucht um überhaupt abgebaut zu werden und die Umwelt zerstört, auch nicht super für den eigenen Körper und die Organe ist, sollte jetzt niemanden überraschen. #noshitsherlock

Bekannter Mythos, den jeder Vegetarier zu hören bekommt

Für Alle, die jetzt mit dem Mythos kommen, ohne Fleisch würden dem Körper soooo wichtige Nährstoffe fehlen und man wäre ja voll ungesund: falsch.
Zum Einen, kann ich aus eigener Erfahrubng mit über 6 Jahren ohne Fleisch sagen: I'm still alive lol. Auch aus ärztlicher Sicht sind meine Blutwerte keineswegs beeinflusst und meinem Körper geht es sehr gut damit. Generell ist das einzige Vitamin, an dem es dem Körper ohne Fleisch eventuell mangeln könnte, B12, welches man für 2 Euro nach Bedarf in jeder Apotheke bekommt. "Ja aber das sind unnötige Tabletten die ich nich brauch wenn ich meinen Burger ess". Wichtig ist hier: dieses Vitamin bekommt man nicht durch das Fleisch an sich, wie viele so steif und fest behaupten. Ganz so natürlich kommt das da nämlich auch nicht rein. Die Tiere produzieren es nicht, sondern bekommen es von Menschenhand durch Futter etc zugeführt. Also: ob ich jetzt das Fleisch esse, das die selbe Tablette quasi auch genommen hat, oder mir ab und zu selbst das Vitamin einnehme, macht vom Prinzip her kaum einen Unterschied. Und das Fleisch ist hier kein Wundermittel. Auch Eisen ist zum Beispiel in vielen Gemüsesorten wie Broccoli und Spinat oder Hülsenfgrüchten sogar höher dosiert als in Fleisch. Daran fehlt`s einem also auch nicht bei ausgewogener Ernährung.

Tipps

Zum Einen, bin ich schnell auf die Liebe zu allen Möglichen Gemüsesorten und deren Vielfalt gestoßen. Allein für sich schmecken viele einfach lecker, wenn man sie kombiniert umso besser. Meine Gemüsefavoriten sind definitiv Aubergine, Broccoli(tolle Eisenquelle), Zucchini, Paprika (rote, enthalten btw das meiste Vitamin C), frische Pilze, Zwiebeln und so weiter. Eine tolle Grundlage (besonders sattmachend und lecker), sind (neben Reis und Nudeln) Kartoffeln und Süßkarrtoffeln, übrigens auch in Kombination toll.
 Und hier haben wir auch schon eines meiner absoluten Lieblingsrezepte zusammen. Man kann das verschiedenste Gemüse einfach in die Pfanne hauen, Reis dazu machen und hat ein tolles, gesundes und abwechslungsreiches Essen. Auch lecker schmeckt das ganze mit etwas Creme Fraiche und frischem Salat im Wrap.  Oder man wählt seine Favoriten aus und schnibbelt alles zusammen mit einer halben Süßkartoffel in Würfel, fügt Olivenöl und seine Gewürze hinzu und haut einfach alles auf dem Backblech in den Ofen. Als i-Tüpfelchen schmeckt kleingewürfelter Feta, den man für die letzten Minuten hinzufügt super. So schnell und einfach hat man also schon drei ausgewogene, leckere, sattmachende und auch noch super gesunde Gerichte, für die man definitiv kein Fleisch benötigt.
Ein kleines Wunderlebensmittel, das ich vor einer Weile für mich entdeckt habe, ist Feta aus Ziegen und Schafsmilch. (Schmeckt am Besten, hat die perfekte Konsistenz wenn man ihn am Ende in die Pfanne oder den Ofen hinzugibt- und ist nicht von der Kuhmassentierhaltung belastet).
Mein bester Tipp ist eigentlich, sich einfach mal auszuprobieren. Etwas Neues auszuprobieren schadet nie und keiner sagt, dass man es für immer machen muss, schließlich unterschreibst du als Vegetarier keinen lebenslangen Vertrag. Auch wenn man merken sollte, dass komplett auf Fleisch zu verzichten zu viel ist, ist allein den Fleischkonsum runterzufahren schon ein großer Fortschritt. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass allein weniger Fleisch zu konsumieren schon einen Unterschied macht. Gut wäre es, ein bis zwei Mal die Woche Fleisch zu essen, so wertschätzt man es viel mehr- und man kann sich gutes Fleisch vom Bauern holen, denn dann ist selbst der höhere Preis kein Problem mehr. Also: mit gutem Gewissen- und ohne sich Sorgen um die eigene Gesundheit zu machen- Fleisch essen.
 Ich denke es ist auch sehr wichtig, bescheid zu wissen, was man da isst, sofern man nicht auf Fleisch verzichten möchte. Man sollte sich definitiv im Klaren darüber sein, wo das Fleisch das man konsumiert herkommt und wie es möglich ist, dass es so günstig ist. Und dann sollte man sich überlegen, ob es wirklich nötig ist, häufig Fleisch aus Massentierhaltungen oder von Konzernen wie McDonalds zu kaufen, anstatt den Konsum zu reduzieren und vielleicht zum Bauern zu gehen. Das selbe gilt übrigens nicht nur dafür, sondern auch für Eier. Gerade wenn man in ländlicheren Regionen lebt, ist es echt leicht, sich die paar Eier die man so verbraucht, von einem guten Bauer zu kaufen. Und man schmeckt und sieht den Unterschied definitiv.

Mein schwierigster Feind ist leider immernoch die Milch, zumindest in Milchprodukten wie Käse. Doch auch hier habe ich tolle Milchersatzprodukte für mich entdeckt. Hafer-, Soja- oder Reismilch ist zum Beispiel toll im Müsli. Auch im Kaffee oder auch Kakao schlägt sich Hafermilch super. Meiner Meinung nach ist das sogar leckerer als Kuhmilch. BTW bemerkt man erst den starken Eigengeschmack von Kuhmilch, wenn man mal eine Weile darauf verzichtet hat. Bei den Produkten muss man sich allerdings echt ausprobieren, um die Marke zu finden, die einem am Besten schmeckt.

also bon appetit,
Shari

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen