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- Johann Nepomuk Nestroy -

Montag, 9. Dezember 2019

Queensryche 04.12.2019

Konzertkritik Queensryche + Firewind + Dark Sky Choir 04.12.2019, "MS Connexion Complex" Mannheim


Mittwoch Abend im Mannheimer "MS Connexion Complex". Pünktlich um 20:00 Uhr betritt die amerikanische Band Dark Sky Choir aus New Jersey die sehr gut gefüllte "Alte Seilerei" im Stadtteil Neckarau und macht von Beginn an keine Gefangenen. Mit der kraftvollen Stimme von Sänger Brian Allen (Vicious Rumors) und Schlagzeuger Mike James Sakowski (Exxplorer), der mich verdächtig an "Das Tier" aus der Muppetsshow erinnert, ist Vollgas angesagt und nur selten wird vom Gaspedal gegangen und es wird etwas "ruhiger". Manchmal erinnert die Melodieführung an härtere Mercyful Fate aber das ist wohl eher subjektiv. Mit Gitarrist Ira Black (ex - Vicious Rumors/ ex - Lizzy Borden) und Bassist Percy Trayanov (Madame Mayhem) der auch den Backgroundgesang übernimmt sind Dark Sky Choir heute die härteste Band des Billings.  Nach ca. 30 Minuten ist dann mit dem Abriss aber schon wieder Schluss und die Bühne wird für die griechisch/deutsch/belgische Band "Firewind" mit ex - Dream Evil und ex - Ozzy Osbourne Gitarrist Gus G. vorbereitet. Das vorhandene Keyboard, welches von Bob Katsionis , der auch die Rhythmusgitarre spielt, macht bereits im Vorfeld schon deutlich, dass es jetzt etwas "melodischer" zu Werke gehen wird. Der rauhe Gesang von Sänger Henning Basse und die tollen Sologitarren von Flitzefinger Gus G. sowie die Melodien machen den Wiedererkennungswert von Firewind aus. Ansagen auf deutsch von Henning Basse und auf englisch von Gus G. führen durch den Abend und die solide Rhythmusabteilung aus Bassist Petros Christo und Schlagzeuger Jo Nune schaffen die Grundlage für die 45 Minuten "Melodic Metal". Der Tontechniker hat kräftig zu tun bis der Sound für den Gitarristen (inkl. seines Backgroundgesang) stimmt - wirkt ein bißchen unkoordiniert  - macht das Ganze aber auch sympathisch. Die Band und das Publikum haben sichtlich Spaß - so muss das sein!
Queensryche haben ihren eigenen Soundmann dabei und dieser zaubert an seinem Standort einen perfekten Klang in die Halle. Überhaupt habe ich Queensryche in den letzten 15 Jahren nicht mehr so stark erlebt wie heute. Wahnsinnig abwechslungsreiches Programm mit Stück bis "Promised Land"  und Stücken der aktuellen Besetzung (letzte 3 Alben). An den Drums spielt weiterhin ex - Kamelot - Schlagzeuger Casey Grillo. Ur - Queensrycher Michael Wilton (Gitarre) und Eddie Jackson (Bass und Backgroundgesang) wirken heute sehr entspannt, was man ihrem Spiel eben anmerkt - als hätten sie mit der neuen CD "The Verdict" Ballast der Streitigkeiten mit ex - Sänger Geoff Tate abgeworfen und auch das Fehlen von Ur - Schlagzeuger Scott Rockenfield
akzeptiert - ob er jemals zur Band zurück kommen wird scheint aktuell wohl sehr fraglich. Mit Songs wie Empire, Silent Lucidity, NM 156, Queen Of The Reich, En Force, Take Hold Of The Flame, The Mission, Eyes Of A Stranger, Operation Mindcrime, Condition Human, I Am I, Blood Of The Levant, Man The Machine, The Needle Lies, Light Years, Jet City Woman, Screaming In Digital, Walk In The Shadow - die Band kann einfach aus dem Vollen schöpfen und tut dies auch... und die Fans danken es ihnen. Mit einem fantastischen Sänger Todd La Torre, Michael Wilson mit tollen Soli, Chorgesang von Eddie Jackson und Parker Lundgren, einer starke Rhythmussektion mit Jackson und Grillo - ein Abend der nach 90 Minuten Queensryche "at its best" viel zu früh zu Ende geht und Lust auf wesentlich mehr macht.

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