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Mittwoch, 16. Oktober 2019

Bernie Shaw & Dale Collins "Too Much Information" + Phil Lanzon "48 Seconds"

CD Kritik Bernie Shaw & Dale Collins "Too Much Information", LT Production + Phil Lanzon "48 Seconds", PLD

Was kommt dabei heraus wenn fast gleichzeitig zwei Mitglieder einer Classic - Rock - Institution wie Uriah Heep ("Lady In Black", "Free Me") eine Soloplatte heraus bringen?


Genau, zwei tolle Rockplatten!! Im Fall von Bernie Shaw etwas näher an seiner Stammband, im Fall Phil Lanzon wesentlich bombastischer. Aber in beiden Fällen mit ganz eigenem Stil.
Traumhafte Balladen und Melodien. Mal Piano oder Akustikgitarrenklänge. Eine tolle, markante Gesangsstimme bei relaxten und gut abgehangenen Rocksongs, die manchmal auch an John Farnham und seine Little River Band erinnern, mit starken Gitarrensoli - schließlich ist Hauptsongschreiber und Partner bei dieser Platte Dale Collins Gitarrist! Stimmige Backgroundchöre und stets Biss bei den Balladen - so könnte man die Songs von "Too Much Information" zusammen fassen.
"So Many Times", Einstiegssong und einziges Stück bei dem Bernie Shaw mitgeschrieben hat, ist ein typischer, klassischer Rocksong mit Gitarrensolo. Mit "Alone", Gitarren und Schlagzeug Intro bevor die Akustikgitarre und der Gesang einsetzt, ist dann die erste, den Gesang betonende, ruhige Ballade. Beim Up - Tempo - Song "Here We Go" steht dann ebenfalls wieder die Gesangsstimme von Shaw im Vordergrund, wird aber von der Band sehr stark musikalisch begleitet. Der Titelsong "Too Much Information" erinnert dann mit seinem treibenden Beat und dem Einsatz von Piano und Keyboard an Uriah Heep. Mal ruhige Passagen, mal ein Gitarrensolo - stark!. "Sad Song" mit Piano - Keyboard - Gesang Beginn entwickelt sich zu einer tollen Rockballade. Die "vocal arrangements" stammen übrigens alle von Shaw/Collins. Das leicht "country" angehauchte "Hey Jimi" bietet dann mit Akustikgitarre inkl. Solo, Piano, starken Gesang und E - Gitarreneinsatz und Solo viel Abwechslung. "Just A Little Bit" mit reduzierten Instrumenten im Vers und betonter Gitarre im Refrain ist dann wieder ein starker Rocksong der Beiden die von Don Restall am Schlagzeug und Jason Gardenits am Piano unterstützt werden. "Rock On" mit Elektronik- und Soundeinsprengseln sowie einem interessanten Beat und fast keiner Gesangsmelodie, sondern eher einzelnen Sätzen, beschließt diese Classic - Rock - Platte nach  knapp 39 Minuten. 
Phil Lanzon, Keyboarder von Uriah Hepp seit 1986, veröffentlicht mit "48 Seconds" nach 2017 seine 2. Soloplatte auf der mit John Mitchell & Andy Makin zwei weitere Leadsänger dabei sind. Mit Orchester (Violine, Viola, Trompete, Saxophon und Posaune) kommen bei Lanzon zusätzliche Instrumente zum Einsatz und sorgen immer wieder für ein typisches Keyboarderalbum mit Affinität zur Rockmusik. Auf 10 Songs und einer Spielzeit von knapp 55 Minuten wird bombastisch gerockt und Abwechslung  groß geschrieben. Los geht es mit "Azura`s Theme", einem Filmmusik ähnlichen "Intro" welches übergangslos in "In The Rain" übergeht. Tolle Melodie mit Backgroundchorgesang. "Forty Line" beginnt dann sehr flott mit Streicherbegleitung, wird dann relaxter im Gesang und hat eine fantastische Melodie die mit Bläsern und Streichern unterstützt wird. Sehr cool!!! Der Swing - Teil ist eine echte Überraschung. "Rock N Roll Children" ist im Anschluss seinem Titel entsprechend ein Rocksong mit Bläsern, toller Sologitarre und Melodie, Keyboard, Tempowechsel, Gesang mit Piano und bombastischem Abschluss mit Kinderchor. Es folgt das Abwechslungsreiche "Blue Mountain" mit reduziertem Vers, einer Bridge mit Akustikgitarre, hartem Gitarren- und Keyboardsolo. Song Nummer 6 "Look At The Time" ist ein flotter Rocksong in klassischer Instrumentenbesetzung mit einem tollen Basslauf. "Road To London" startet mit Akustikgitarre, Piano und Gesang. Streicher kommen dazu und verleihen dem Song einen irisch/schottischen Flair. "You Can Make A Living" ist dann wieder ein harter Rocksong mit Deep Purple Keyboardsound und einem Keyboard- Gitarrensolo. "Face To Face" mit Pianobeginn entwickelt sich zu einem Gesangsduett mit Streichern an dessen Ende die gesamte Band einsteigt und für einen grandiosen Schluss sorgt. Was für ein Song! "48 Seconds", mit Filmmusikbeginn stellt schließlich den Schlusssong des Albums dar. Gesang, Piano - dann Streicher - Chor, Streicher, Keyboard - dann Gesang und Streicher - Becken werden geschlagen und der Bass kommt dazu - volle Band und Chor steigen ein - Beatveränderung mit Keyboardsolo (es wird jazzig) - ruhiges Zwischenstück mit Streichern - dann volle Kapelle - zum Schluss Kinderchor mit Band. Wow, was für ein bombastisches Ende!
Hier gibt es also zwei tolle, unterschiedliche Rockplatten zweier Uriah Heep Mitglieder zu entdecken. Eines (Shaw) klassischer und eins (Lanzon) bombastischer gehalten. Lohnen sich beide!!

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