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- Johann Nepomuk Nestroy -

Dienstag, 20. November 2018

Venice 18.11.2018

Konzertkritik Venice 18.11.2018, "halbNeun Theater" Darmstadt

Was braucht es für einen wundervollen Konzertabend und ein Erlebnis, welches es so noch nicht in Darmstadt gegeben hat? Genau, zwei Akustikgitarren, einen Bass (Mark Harris) und vier wahnsinnig harmonische Stimmen mit dazugehörigen tollen, eingängigen Songs. So erlebt am Sonntag Abend im ausverkauften "halbNeun Theater" in der Darmstädter Innenstadt, mit seinem mit Bistrotischen und Stühlen ausgestatteten Veranstaltungsraum, Teppischboden und Bar, sowie eine dem Publikum sehr nahe Bühne mit Samtvorhängen. Der Chef des Hauses hat sich mit der heutigen Band einen Wunsch erfüllt und ist mächtig Stolz auf den Besuch der Band "Venice" aus Venice Beach, California.
Die beiden Brüderpaare Pat, Mark, Kipp und Michael Lennon machen seit über 40 Jahren, die Band
wurde 1977 gegründet, gemeinsam Musik und begeistern seit dieser Zeit ihr Publikum mit an
Crosby, Stills & Nash oder Simon & Garfunkel erinnernden Folk-Gesang, kombiniert mit dem
Rock`n`Roll von Aerosmith, Eagles, Beach Boys und Fleetwood Mac und Funkelementen der Jackson Five oder Earth, Wind And Fire (so die Beschreibung auf ihrer Wikipedia-Seite).


Doch bevor Venice die Bühne des halbNeun Theaters betreten, aggiert zunächst die Singer/ Songwriterin Leonie Meijer aus Amsterdam, erstmals auf deutschen Bühnen und deshalb wie sie zugab etwas nervös, 30 Minuten souverän als "Vorgruppe". Ihre eigenen Stücke,
nur begleitet von ihr selbst auf der Akustikgitarre, können dabei sowohl musikalisch als auch textlich voll überzeugen - gerne mehr davon.


Gegen 21:15 Uhr betreten dann die 5 Herren aus Kalifornien die in buntes Licht gehüllte Bühne. Mit eigenen Stücken aus der gesamten Schaffensperiode und den weit über 15 CD`s, aber auch Coversongs von u.a. Billy Joel oder Stevie Nicks, mit der sie auch schon zusammen auf der Bühne gestanden haben, begeistern in den nächsten fast 2 Stunden das Publikum. Immer wieder werden kleine Geschichten zu den Eltern, Familie oder auch andere Zusammenhänge zu den Songs erzählt.


An diesem Abend werden auch zum ersten Mal Songs aus dem in ca. 1 Woche erscheinenden neuen Album "Jacaranda Street", welches noch schnell vor dem Abflug nach Europa fertig gestellt wurde, gespielt und die Band ist sich nicht sicher ob das alles schon so gut klappt ... aber bei Profis wie den Jungs von Venice funktioniert es natürlich (wenn auch immer ein kleines bißchen Erleichterung nach dem Gelingen zu spüren ist). Zur Musik kamen die jeweiligen Brüder der 11 bzw. 13 köpfigen Lennon - Familien übrigens über ihre Väter (Brüder) die ebenfalls gemeinsam Musik gemacht und bei Familienfeiern die ganzen Angehörigen mit Songs versorgt hatten - 2 Lieder der in den 50er und 60er Jahren aufgewachsenen Brüderpaare geben sie dann auch zum Besten bzw. sind dieser Zeit nachempfunden (der 2. Song swingt schon ganz gewaltig). Nach einer Zugabe mit "Standig-Ovations" seitens des Publikums und strahlenden Musikergesichtern endet ein wirklich denkwürdiger Abend.
Nach dem Konzert bleibt die Band noch lange für Gespräche und Autogramme im Theater und verrät, dass sie bei diesem ersten Termin ihrer Deutschlandtournee nicht so wirklich wussten was sie erwarten würde. Aufgrund des Jetlags waren sie tagsüber noch müde im Hotel - nach der Nachricht "sold out" - waren sie dann aber extrem überrascht und voller Vorfreude und Energie. 
Die Band ist auch nach über 40 Jahren im Geschäft super nett und bodenständig - beim Gespräch wird man per Handschlag begrüßt und nach dem eigenen Namen gefragt - und wenn man dann noch erzählt, dass man die Band zum einzigen Mal 2000 als Vorgruppe von Styx in der Offenbacher Stadthalle gesehen hat, kann man selbst solche Profis noch zum Staunen bekommen und große Augen sehen - diese Band ist einfach toll. Unbedingt anschauen und anhören wenn sie in Eurer Nähe sind. Im Sommer 2019 werden sie uns wohl noch einmal "Open Air" besuchen.
Mehr Infos unter www.venicetheband.com 


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