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- Johann Nepomuk Nestroy -

Freitag, 19. Oktober 2018

Shania Twain 13.10.2018

Konzertkritik Shania Twain, Special Guest Bastian Baker, 13.10.2018 Barclaycard Arena Hamburg


Los geht der Abend, in der sehr gut gefüllten Barclaycard Arena, um kurz nach 19:30 Uhr mit dem schweizer Musiker Bastian Baker. Lediglich ausgerüstet mit einer Akustikgitarre steht der Songwriter vor dem riesigen Bühnenvorhang und unterhält die KonzertbesucherInnen mit eigenen Songs und dem Cover "Halleluja" sowie einigen witzigen Ansagen. Eine solche Halle ist nach meinem Geschmack einfach zu groß für einen Solokünstler (wenn er nicht gerade Ed Sheeran heißt und mit Loops arbeitet) aber sei es drum, Unterhaltungswert hatte es.
Nach einer ca. 20 Minütigen Pause (warum auch immer, es musste ja nichts umgebaut werden aber es mussten wohl Getränke verkauft werden ;-) ging es dann gegen 20:40 Uhr mit dem Hauptact los.
Bereits im Vorfeld konnte man am Mischpult, am hinteren Ende der Halle, ein kleines Podest erkennen auf dem eine Snaredrum und Tom aufgestellt waren. Schlagzeugbeat ("We will rock you") wird über Lautsprecher eingespielt, das Hallenlicht erlischt, ein zierlich wirkende Frau betritt das Podest und übernimmt den Beat (wie sich später herausstellt die Schlagzeugerin der Begleitband). Gleichzeitig betritt Shania Twain über einen seitlichen Eingang den Innenraum der Halle und läuft in Begleitung von Bodyguards, durch das Publikum, zur Bühne - was für ein Auftritt.
Begrüssung des Publikums mit der Nachricht, dass sie ganz viel Liebe und Begeisterung spürt und los geht die Show. 5 seitlich und in der Höhe verschiebbare Würfel (Schätzungsweise 4 x 4 Meter) mit Projektionsflächen und als Podest dienende Elemente beherrschen die Bühne. Zum Teil in schwindelerregender Höhe wird ab sofort gesungen, getanzt, Schlagzeug, Gitarre, Bass, Violine oder Akordeon gespielt. Sanft und nachdenkliche Songs, speziell aus der späteren Phase wechseln sich mit den alten und rockigen Stücken ab. Mal schimmert Hard Rock der Richtung Def Leppard durch (Shanias ex Ehemann Robert "Mutt" Lange war schließlich deren Produzent und schrieb Stücke für sie, wie eben auch für seine Frau Shania), dann wieder Country und immer postive Messages an das Publikum. Es wird typisch amerikanisch (wobei Shania Kanadierin ist) getanzt, gespielt - Jede/r weiß wann er wo zu sein hat, die Bühnencrew immer zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle - nur so kann eine solch atemberaubende Show so perfekt funktionieren. Bastian Baker wird dann gegen Ende auch noch einmal für zwei Songs auf die Bühne gebeten wobei er einen Song im Duett mit Shania Twain singt. Nach ca 100 Minuten, inklusive Einspielungen alter Musikvideos während der Show, einer Akustikeinlage von Shania Twain auf dem zum Anfang erwähnten Podest am Hallenende, Selfytime mit zwei Fans (aus Saarbrücken und Frankfurt) auf eben diesem Podest und zwei Fans auf der Bühne, zur goßen Überraschung von Frau Twain tatsächlich ohne eigenes Handy bewaffnet (und für mich extrem symphatisch) - da musste doch tatsächlich ein Fotograf ein Bild machen - Fannähe gehört eben auch zu einer solchen Show. Typisch amerikanisch war dann der Schluss: kurzes "Danke" während des letzten Liedes, verschwinden nach unten unter die Bühne, das Lied ist fertig. Punkt. Das Hallenlicht geht an. Schon speziell und für Europäer gewöhnungsbedürftig. Alles in allem eine sehr spektakuläre und tolle Show - wirklich sehr zu empfehlen.

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