Aktuelle Podcast Episode

"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Samstag, 5. Oktober 2024

Andreas Storm " Das Neunte Gemälde "

Buch-Kritik Andreas Storm  " Das Neunte Gemälde " ,  KiWi               


Autor Andreas Storm entführt uns in seinem ersten Roman ,  rund um den Kunstexperten Lennard Lomberg ,  ins Bonn des Jahres 2016 .  Der Dozent an der Uni Bonn und Fachmann für Kunst erhält eines Tages den  Anruf des ihm unbekannten Dupret ,  der ihn um eine Unterredung bezüglich eines unbekannten Gemäldes bittet und Andeutungen zur Verwicklung des Vaters von Lennard Lomberg ,  den ehemaligen Generalbundesanwalt Ernst Lomberg , ins Verschwinden dieses Bildes macht .  Als Dupret allerdings nicht zum verabredeten Treffen erscheint und kurze Zeit später das BKA Lomberg von dessen Tod unterrichtet ,  beginnt sich das Rad rund um Raubkunst im 2. Weltkrieg ,  Lügen ,  Intrigen ,  Geschäfte und Rache zu drehen .  Kunsthändler ,  Experten ,  Industrielle ,  unterwanderte Staatsbehörden nach dem 2. Weltkrieg ,  politische Interessen und das Geschehen im  " Jeu de Paume "  im Paris des Jahres 1943 machen den Fall um das eventuelle von Picasso gemalte Bild nicht nur für Lomberg extrem gefährlich .  Wem kann er trauen ,  wie war sein Vater darin verwickelt und was haben  Eylmann ,  Feldwebel Ruscher ,  " Kanonen Ruetschli " ,  der 66er BKA - Chef Bärlach oder die aktuell ermittelnde BKA Kriminalrätin Sina Böhm damit zu tun ?  In diesem wahnsinnig spannenden Kunst - und Geschichtskrimi werden erst nach und nach die Geschehnisse der Kriegsjahre ,  der Nachkriegszeit und den aktuellen Geschehnisse klar .  Wer hatte mit wem Kontakt ?  Wer kennt wen ?  Wer hat oder hatte welche Interessen und warum kommt das Ganze jetzt ans Tageslicht ?  Lomberg muss sich der eigenen Familiengeschichte und der Geschichte von Raubkunst und Enteignungen im 2. Weltkrieg stellen und gleichzeitig seine  " Unschuld "  und  " Nichtverwicklung "  beweisen .  Sehr spannend und flüssig von Autor Andreas Storm  beschrieben ,  zum Miträtseln und Kombinieren anregend und Geschichtsunterricht im spannenden Kontext vermittelnd .  Tolles Buch um die geheimen Machenschaften des Kunstgewerbes ,  welches Lust auf das bereits erschienene zweite Buch von Andreas Storm :  " Die Akte Madrid "  macht !

Donnerstag, 3. Oktober 2024

Nils Landgren Funk Unit " Funk For Life "

 CD-Kritik Nils Landgren  " Funk For Life " ,  A.C.T.          

Der aus dem Jazz bekannte schwedische Posaunist Nils Landgren beschäftigt sich mit seiner  " Funk Unit "  auch seit vielen Jahren ,  wie der Name schon sagt ,  mit Funkmusik .  Diese aus dem Jahr 2010 stammende CD  " Funk For Life "  ( zu Gunsten von  " Ärzte Ohne Grenzen " )  beinhaltet dabei 12 Songs bei einer Gesamtspielzeit von 61 Minuten und bietet zum Tanzen animierende Songs zwischen  5 - 8 Minuten .  Nach dem getragenen und ruhigen kurzen Intro  " Kibera Sunrise "  startet das Album mit dem Titelgebenden  " Funk For Life "  mit zu Beginn reinem Gesang .  Mit einsetzendem starken Rhythmus und funky Bläsern macht das Ganze sofort gute Laune und spielt zusätzlich mit  " Radio - Sound - Effekten " .  Bläserbeginn mit einsetzender Rhythmusfraktion und mehrstimmigem Gesang bildet dann den Schwerpunkt bei  " Mag Runs The Voodoo Down " .  Elektroeffekte und Trompeten - Soli inklusive .  " Suguta Road "  stellt dann ein ruhiges Stück mit Posaune ,  Flöte ,  Klarinette sowie  Schlagzeug und Bass ,  mit einem durchgängigen Beat dar ,  auf dem die Bläser ihre Melodien variieren .  Keyboard ,  Beat und Gesang in der Strophe mit dazukommenden Bläsern im Refrain gibt es anschließend bei  " Finish What You Started "  zu hören .  Wechselnder Leadgesang und Gitarrensolo schaffen auch hier wieder viel Abwechslung .  " Danger Zone "  enthält dann ,  neben verstärktem Gitarren ,  Keyboard ,  Schlagzeug und Bass Beginn sowie einsetzendem Gesang und Bläsern ein tolles ,  rein von der Rhythmusabteilung begleitetes ruhiges Flötensolo .  Das mit tiefem ,  " langsamen "  Bass - Beat und 70er Funk - Elektro - Klängen ausgestattete  " Matutu " ,  bei dem das Saxophon die Führung übernimmt folgt bevor das relaxte  " Dry "  den Schwerpunkt auf die Bläser lenkt .  " Kibera "  mit mehrstimmigem Gesang ,  tollem Rhythmus sowie Saxophon - Solo wird dann von  " The Brown Blues " ,  einem wahren Bläser - Song mit wiederum starkem Saxophon abgelöst bevor das smoothe  " Never Judge " mit der Posaune im Vordergrund und das relaxte  " Kenya Kane "  als instrumentalem Abschlusssong mit Posaune und Saxophon ein tolles Funk - Album beschließen .  Nils Landgren an Posaune und Gesang ,  Magnum Coltran Price an Bass und Gesang ,  Magnus Lindgren und Jonas Wall an den Holzblasinstrumenten und Background - Gesang ,  Sebastian Studnitzky an Keyboard ,  Trompete und Background - Gesang ,  Andy Pfeifer an Gitarre und Gesang ,  Robert Mehmet Ikiz an Schlagzeug und Background - Gesang haben ,  mit Unterstützung durch Schlagzeuger Wolfgang Hafner ,  hier 2010 einfach ein tolles Werk geschaffen !

Dienstag, 1. Oktober 2024

Victory 27.09.2024

Konzert-Kritik Victory + Even Flow + Why Amnesia  27.09.2024 ,  " REX "  Bensheim           

Freitag Abend im Musiktheater REX in Bensheim .  Mit Victory hat sich an diesem Abend eine der Hard Rock und Metal - Urgesteine  ( 1984 in Hannover gegründet )  der deutschen Szene angesagt ,  um ihr neues Album  " The Circle Of Life "  zu präsentieren und beste Laune zu verbreiten .  Mit rund 180  Besucher*innen ist das Kulturdenkmal dabei angenehm gefüllt  ( wobei es gerne noch viel mehr hätten sein können  -  gerade bei der gelieferten Qualität aller drei Bands ) ,  die Atmosphäre stimmt und die Rockmusikliebhaber*innen sind bei bester Laune und Vorfreude auf einen tollen Abend . 

Los geht es bereits eine gute halbe Stunde früher als auf den Tickets angegeben um 19:30 Uhr mit der aus Herne stammenden Band  " Why Amnesia " .  Die Band um Sängerin Shirley Golightly ,  Gitarristin ,  Backgroundsängerin und Komponistin Sanni Wea ,  Leadgitarrist Theus Caster ,  Bassist Mathias Faber und Schlagzeuger Robin Mußmann liefern dabei in gut 35 Minuten Spielzeit kraftvolle Rockmusik mit treibendem Beat ,  tollen Melodien ,  filigranen Sologitarren und hervorragendem Gesang von  Shirley Golightly ,  der zwischen rauchiger Röhre und gefühlvollem Gesang changiert und des Öfteren an Jutta Weinhold  (Zed Yago / Velvet Viper )  erinnert ,  ab .  Mit einer starke Mischung aus  " straighten " ,   nach vorne gehenden und  " dreckigen "  Sleaze - Rockern bis zur Power - Ballade wird dabei alles was der geneigte Rockfan braucht geboten .  Songs wie  " Rise And Shine " ,  " Cosmic War " ,  " Rollercoaster " ,  " First Time " ,  " Pour Me A Whiskey " ,  " Sister Shea " ,  " Hey You " ,  " Angels` Share "  und die neue Single  " Breath "  begeistern das Publikum ,  die Band macht gute Laune ,  " post und performt "  und sorgt so für die richtige Betriebstemperatur für das was da noch folgen sollte .  Toller ,  mitreißender Beginn . 

Nach gut 20 Minuten Umbaupause betritt um 20:30 Uhr mit  " Even Flow "  aus Italien und deren aktueller CD  " Rinascimento "  im Gepäck dann eine jetzt mehr dem melodiösen und  " progressiven "  Rock zugewandte Band die in blaues Licht gehüllte Rex - Bühne .  Die Ende der 90er Jahre gegründete Band um Gitarrist und Backgroundsänger Pietro Paolo Lunesu ,  Schlagzeuger Giogio Lunesu ,  Bassist Luca Negro und die den etatmäßigen Sänger Marco Pastorino  ( gerade mit  "Serenity "  auf Tour )  ersetzende Sängerin Emma Elvaston liefert dabei in ebenfalls 35 Minuten neun Songs ab ,  die vor tollen Melodien ,  Klargesang  ( teils in hohen Höhen aufgrund der weiblichen Stimme )  mit Backgroundgesang ,  den dazugehörigen  " frickligen "  Gitarren Soli und den von 5 -  saitigem Bass plus Schlagzeug gelieferten Rhythmen bestehen .  Da kommt auch mal eine sehr poppige Melodie zu Stande ,  die dann aber auch wieder von harten Gitarren -  und eingespielten Keyboardklängen abgelöst wird .  Sympathisch ,  weil eben live ,  wenn sich dann trotz aller gewünschten Perfektion zweimal das Mikrokabel aus Selbigem verabschiedet ,  der Gesang kurz weg bleibt ,  die Band das aber souverän auffängt .  Das sind die besonderen Erlebnisse und Momente eines Livekonzerts .  Mit Songs wie  " Secret Prayer " ,  " Come To Life " ,  " Winter Sun " ,  " In The Night " ,  " Oblivion " ,  " Pieces Of A Picture " ,  " Back On The Streets " ,  "Flying Colors "  und  " Infinity "  unterhält auch Even Flow wie zuvor Why Amnesia das Publikum hervorragend ,  sorgt für Szenenapplaus und stellt den zweiten,  starken und weiteren musikalisch abwechslungsreichen Teil des Abends dar . 

Nach einer erneut knapp 20 minütigen Umbaupause geht es dann um 21:30 Uhr ,  mit eingespieltem Intro ,  zum Headliner des Abends .  Waren  " Why Amnesia"  und  " Even Flow "  schon klasse Bands ,  legen  " Victory "  von Beginn an noch eine Schippe drauf .  Präsenz der Bandmitglieder ,  Power und Druck von der Bühne sind bis in die hinteren Reihen spürbar .  Gefühlt stehen Sänger Gianni Pontillo  ( ehemals  " The Order " ,  " Pure Inc. " ) ,  Gitarrist Hermann Frank ,  Gitarrist Mike Pesin und Bassist Malte Frederik Burkert geschlossen an der Bühnenkante direkt im Gesicht des Publikums und werden vom Drumbeat von Schlagzeuger Michael Stein nach vorne gepeitscht .  Die fantastische und einfach zum Sound von Victory passende Stimme von Gianni Pontillo ,  die Gitarrenmelodien und Breitseiten von Frank und Pesin sowie die Rhythmusabteilung geben Vollgas und mit Songs wie  " Gods Of Tomorrow " ,  " Rock The Neighbours " ,  " Are You Ready "  oder  " Take The Pace "  werden sprichwörtlich  " keine Gefangenen "  gemacht und vom Publikum dementsprechend abgefeiert.  " Standing Like A Rock",  " Feel The Fire " und  " Love & Hate "  folgen bevor  " Hungry Hearts "  und  " Temples Of Gold " ,  nur unterbrochen von  "Always The Same " ,  von den gleichnamigen Klassiker - LP`s  folgen .  Die Bandmitglieder bewegen sich auf der Bühne von links nach rechts ,  strahlen über´s ganze Gesicht oder schauen ,  wie sich das für  " wahre Rocker "  gehört ,  ganz cool und ernst  -  hier passt einfach alles .   " Tonight We Rock " ,  " Moonlit Sky " ,  "Rock `N ` Roll Kids Forever " ,  "Count On Me "  ( mit der vorherigen Abfrage wer die neue CD  " The Circle Of Life "  schon wie gekauft hat )  und  " Virtual Sin "  beschließen schließlich das reguläre Set .  Mit  " On The Loose "  und  " Check`s In The Mail "  als Zugabe verabschieden sich dann Victory unter der Einspielung der Eröffnungsmelodie  nach 75 Minuten vom begeisterten und äußerst zufriedenen Publikum im Musiktheater Rex .  Gerne mehr von diesen abwechslungsreichen ,  großartigen Classic -  ( Hard - )   Rock - Konzerten mit alten und neuen Haudegen in dieser tolle Musik - Location an der Bergstraße mit seinem äußerst sympathischen und freundlichen Team !!!  So macht Livemusik - Genuss einfach Spaß !