Aktuelle Podcast Episode

"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Mittwoch, 29. Mai 2024

DIO

" The Voice Of Heavy Metal "  mit eigener Band             

Nach den ersten gesanglichen Gehversuchen bei der Band  " Elf "  und dem anschließenden Engagement bei Richie Blackmores  " Rainbow "  und Black Sabbath als Nachfolger für Ozzy Osbourne ,  gründete der  " kleine Mann mit der großen Stimme "  Ronnie James Dio gemeinsam mit dem ebenfalls bei Black Sabbath ausgestiegenen Schlagzeuger Vinnie Appice sowie dem Gitarristen Vivian Campbell und Bassisten Jimmy Bain 1982 seinen gleichnamige eigene Band .  Im Mai 1983 erschien dann die Debut - Platte  " Holy Diver "  mit dem gleichnamigen Titelsong und heute für die Band noch als Prototyp -  und Erkennungs  -  Song  stehenden Stil .  Für das Folgealbum  " The Last In Line "  ( 1984 )  kam Keyboarder Claude Schnell als weiteres Bandmitglied hinzu und beide Platten erreichten Platin - Status ,  d.h.  es wurden jeweils über eine Million von ihnen verkauft .  " The Sacred Heart "  ( 1985  -  erreichte Gold - Status )  und der Livemitschnitt  "Intermission "  ( 1986 )  folgten im Anschluss . 
 

1986 trennten sich Dio von Gitarrist Vivian Campbell ,  der im Anschluss bei Whitesnake und später bei Def Leppard einstieg .  Ersetzt wurde er von Craig Goldy,  mit dem Album Nummer vier  " Dream Evil "  aufgenommen wurde .  Im Anschluss verlies Goldy die Band allerdings wieder und auch Bain und Schnell mussten 1989 gehen ,  denen ein halbes Jahr später auch Appice folgte .  Mit neuer Besetzung  ( Rowan Robertson ,  Teddy Cook ,  Jens Johansson und Simon Wright )  wurde die nächste Studioaufnahme  " Lock Up The Wolves "  in Angriff genommen .  Danach war allerdings erstmals Schluss ,  legte Ronnie James Dio die Band auf Eis um erneut bei Black Sabbath  ( für ein kurzes Gastspiel )  einzusteigen und mit ihnen  " Dehumanizer "  aufzunehmen .  Anschließend reaktivierte Dio seine Band wieder ,  von den alten Kollegen kehrte aber nur Vinnie Appice zurück .  Neuer Gitarrist wurde Tracy G. ,  an den Keyboards Scott Warren und Jeff Pilson  ( Dokken )  am Bass .  " Strange Highways "  ( 1993 )  und  " Angry Machines "  ( 1996 )  mit umstrittenen Sound folgten und selbst Ronnie James Dio war im Anschluss nicht zufrieden mit den Resultaten .  Erst mit dem 2000er Album  " Magica "  und der Rückkehr von Goldy und Bain kam der Erfolg zurück .  Streitigkeiten sorgten allerdings zum erneuten Ausstieg von Goldy ,  der von Doug Aldrich ( später Whitesnake / Dead Daisies )  ersetzt wurde und das Album  "Killing The Dragon "  mit aufnahm .  Aldrich raus ,  Goldy zurück ,  Bain raus ,  Pilson zurück und das nächste Album  " Master Of The Moon " erschien 2004 .  Aufgrund vorrangiger Verpflichtung verlies Pilson anschließend aber wieder die Band und wurde von Rudy Sarzo  ( Quiet Riot / Whitesnake )  ersetzt .  Zahlreiche Live - Aufnahme ergänzten in all den Jahren dabei die Veröffentlichungen von Dio . 


Neben der großartigen Musik wurde bei Dio - Live - Shows auch optisch sehr früh einiges geboten .  Burgkulissen und sich bewegende Drachen gehörten früh zu den Showelementen eines Ronnie James Dios ,  der gerne auch einmal mit Schwert bewaffnet gegen eben diesen auf der Bühne kämpfte .  Die zwischenzeitliche Mitwirkung als Sänger bei Black Sabbath ,  als Ersatz für den entlassenen Ozzy Osbourne steigerte noch den Mythos des Sängers als einem der stärksten ,  wenn nicht sogar als dem stärksten Sänger  des Metal - Business .  Leider verstarb Ronnie James Dio viel zu früh im Mai 2010 und hinterließ eine große Lücke die teilweise von ehemaligen Mitstreitern in Bands wie  " Dio Disciples "  oder  " Last In Line "  versucht wird etwas zu füllen . 













Dienstag, 28. Mai 2024

Istin / Duarte / Nanjan " Länder Von Ogon "

 Comic-Kritik Istin / Duarte / Nanjan  " Länder Von Ogon  -  Zul Kassai " ,  Splitter               


Mit der neuen ,  vom Autorenteam Jean Luc Istin und Kyko Duarte erschaffenen Serie  " Die Länder Von Ogon "  erhält der / die Leser*in die Chance ,  im Fantasy - Universum rund um Arran ,  einen neuen Kontinent  kennen zu lernen .  Ubu vom Stamm der Kulu ist der letzte Überlebende einer Familie ,  die durch den Überfall der  " Tog "  ( einem Volk von eroberungswütigen Gorillas )  ausgelöscht wurde .  Nur der kleine Bruder könnte vielleicht noch am Leben sein und so nimmt Ubu ,  von Rache getrieben ,  Kontakt zu den  " Roten Göttern "  ( Roten Elfen ) ,  den  " Zul - Kassai " ,  auf um seinen Bruder zu suchen und sich an den Tog - Kriegern zu rächen .  Mit Hilfe von Roa`Saa und ihren engsten Gefährten brechen sie nach Süden ins Land Togu auf und auf der Reise erlernt Ubu die Kampfkunst der Zul - Kassai und schließt enge Band mit ihnen .  Am Ziel angekommen liegen die Dinge dann aber anders als erwartet .  Uralte Legenden ,  exotische Völker und kraftvolle Mythen warten auf den / die Leser*in in tollen Zeichnungen und entführen in die dunkle Heimat der Dunkelzwerge ,  die fruchtbaren Savannen der Zentauren und die schneebedeckten Gipfel Morongos .  

Freitag, 24. Mai 2024

Overhead + Crystal Palace 10.05.2024

Konzert-Kritik Overhead + Crystal Palace  10.05.2024 ,  " Das Rind "  Rüsselsheim     

Brückentag im Rüsselsheimer  " Das Rind " .  Rund  70  Prog  -  Begeisterte sind an diesem Abend gekommen ,  um zum Einen der aus Berlin stammenden Band Crystal Palace um Gründungsmitglied ,  Bassist und Sänger Yenz Strutz ,  dem langjährigen Gitarristen Nils Conrad und den neuen Bandmitgliedern Keyboarder Marcel Schwarz und Schlagzeuger Oliver Pahl ,  als auch der  1999  gegründeten und aus Finnland  ( Helsinki )  stammenden Band Overhead Gehör zu schenken und einen tollen Abend nach Christi Himmelfahrt im Rhein - Main - Prog - Epizentrum zu erleben .

Los geht es pünktlich um 20:00 Uhr mit der Mitte der 90er Jahre gegründeten Band Crystal Palace .  Gut 75 Minuten wird nun abwechslungsreicher Prog ,  mit teils harten Gitarrenriffs , tollem Gesang ,  großartigen Melodien und teils triebenden aber auch ruhigeren Rhythmen geboten  -  zu erkennen immer daran ob der 4 -  oder 5 - saitige Bass ins Spiel kommt .  Die mit  " Berliner Schnauze "  ( " arm aber sexy , aber sexy lassen wir mal lieber weg " )  von Sänger Yenz Strutz zum Besten gegebenen Ansagen sorgen dabei ebenso für gute Stimmung wie die allgemeine Freude die Band nach langer Zeit überhaupt wieder live erleben zu dürfen  ( Corona ,  Musikerwechsel ) .  Mr. Progbook scheint hier aber auch ein  " Auslöser "  gewesen zu sein .  Mit Songs wie  " Sleepless " ,  " Scattered Shards " ,  "Simply Irresistible " ,  " Cruel Intensions " ,  " Orange Popsicle Sky " ,  " Planned " ,  " Obsolescense " ,  " System Of Events " ,  " Confess Your Crime "  und  " Beautiful Nightmare "  werden die zahlreichen tollen Studioveröffentlichungen der Band ,  die 2023 auch mehrere Konzerte in Chicago absolviert hat ,  bedacht und zeigen die Kreativität der Band über viele Jahre .  Klasse Songs ,  kraftvolle Keyboard -  und Gitarrensoli ,  Groove ,  sympathische Band  -  das Publikum ist sichtlich und hörbar begeistert ,  haben die Berliner doch kräftig für Overhead angeheizt und lassen auf eine schnelle Rückkehr ins  " Rind "  hoffen . 

Nach einer knapp 20 minütigen Umbaupause gehen dann die 5 Finnen Alex Keskitalo  ( Gesang , Querflöte ) ,  Jaakko Kettunen  ( Gitarre ) ,  Ville Sjöblom  (Schlagzeug ) ,  Janne Katalkin  ( Bass )  und Jere Saarinen  ( Keyboards )  auf die Bühne und liefern im Anschluss ein 100 minütiges ,  kraftvolles und charismatisches Set ab ,  in dem speziell Alex Keskitalo mit seiner Ausstrahlung ,  Theatralik  ( er lebt die Songs förmlich mit ) ,  großartigem Gesang  und dem besonderen Klang der Querflöte im Mittelpunkt steht aber sowohl der Gitarrist als auch der Keyboarder genug Möglichkeiten haben in den ausführlichen Kompositionen an ihren Instrumenten zu glänzen . 

Das Ganze vor dem treibenden und pumpenden Beat der hervorragenden Rhythmusfraktion um Schlagzeuger Ville Sjöblom und den Kaputze tragenden Janne Katalkin .  Die Musik bei Songs wie  " War To End All Wars " ,  " Haydenspark " ,  " Planet Of Disorder " ,  " The Pilot `s Not Fit To Fly " ,  " To The Madness " ,  "Tuesday That Never Came " ,  Telepathic Minds " ,  " Metaepitome " ,  " Butterfly Cry " ,  " Ghosts From The Future "  und " Dawn "  ist dabei teils sehr melodisch ,  dann aber auch hart rockend und verleiht dadurch dem Konzert eine enorme Dynamik ,  die das Publikum förmlich mitreisst .  Alex Keskitalo führt dabei mit seinen Ansagen zu den einzelnen Songs gekonnt durch den Abend und verleiht mit seiner Querflöte ,  teils herrlich überblasen wie bei Jethro Tull aber wesentlich rockiger ,  den Songs das gewisse Etwas .  Das Publikum dankt es der Band und nach der hart rockenden King Crimson Coverversion von  " 21st Century Schizoid Man "  als Zugabe ist das Auditorium restlos begeistert und der Merchstand der Band im Anschluss von den Fans belagert .  Was für ein großartiger Abend mit zwei fantastischen Bands  -  so macht das Ganze einfach einen riesigen  Spaß ! 

Mittwoch, 22. Mai 2024

Saxon

 Ur - Väter der NWoBHM      

Die ursprünglich als  " Son Of A Bitch "  im Jahr 1976 von Sänger Peter  " Biff "  Byford ,  Bassist Steve Dawson ,  Schlagzeuger Pete Gill und den beiden Gitarristen Graham Oliver und Paul Quinn in Barnsley  ( England )  gegründete Band änderte im Jahr 1979 diesen in ihren heute bekannten Namen  " Saxon "  und veröffentlichte im gleichen Jahr bereits ihre gleichnamige Debut  -  LP .  Mit den nachfolgenden  " Wheels Of Steel " ,  "  Strong Arm Of The Law "  sowie  " Denim And Leather "  und darin enthaltenen Klassiker  -  Songs wie  " Motorcycle Man " ,  " 747 ( Strangers In The Night ) " ,  " Wheels Of Steel " ,  " Dallas 1 PM " ,  " Strong Arm Of The Law " ,  " 20.000 ft. " ,  " Princess Of The Night "  und  " And The Bands Played On "  erschufen sie ihren Ruf ,  dem sie auch heute noch immer gerecht werden .  Im Anschluss verlies Schlagzeuger Pete Gill 1981 die Band und wurde von Nigel Glockler ersetzt . 


Nach einer langen Headliner - Tour durch Großbritannien  ( mit u.a.  Metallica im Vorprogramm )  erschien 1982 das erste Livealbum  " The Eagle Has Landed "  und im darauf folgenden Jahr  " Power & The Glory "  mit dem gleichnamigen Titel - Song und  " The Eagle Has Landed " .  Auf dem US - Markt konnte die Band allerdings mit ihren Veröffentlichungen bis hierhin nicht landen ,  die Hoffnung und das Streben der Band danach war aber sehr groß .  

Mit dem schielen Richtung amerikanischem Musikmarkt versuchten Saxon nun melodischere Songs zu schreiben und damit den Markt zu erobern .  "Crusader "  ( 1984 )  enthielt dann nur noch einen heutigen Klassiker mit dem gleichnamigen Titelstück ,  der darauf folgende  Song  " Sailing To America "  stand dann allerdings für den neu eingeschlagenen Weg ,  den viele alte Fans aber nicht mitgehen wollten und nachfolgende Alben wie  " Innocence Is No Excuse "  (1985 ) ,  " Rock The Nation "  ( 1986 )  und  " Destiny "  ( 1988 )  es gerade einmal maximal  auf Platz 130 der amerikanischen und zuletzt Position 49 der englischen Albumcharts brachten .  Erst mit dem Einstieg des neuen Bassisten Tim  " Nibbs "  Carter 1988 und dem 1991 folgenden  " Solid Balls Of Rock "    mit Songs wie  "Requiem " ,  " Baptism Of Fire "  und  " Solid Ball Of Rock "  waren die alten Saxon zurück ,  zunächst aber nur in Deutschland und der Schweiz mit Platz 23 bzw. 28 in den Albumcharts erfolgreich vertreten . 


1992 folgte  " Forever Free "  und das letzte Album  " Dogs Of War "  ( 1995 )  mit dem Ur - Gitarristen Graham Oliver  und Songs wie  " Dogs Of War "  und  " The Great White Buffalo " .  Oliver gründete im Anschluss gemeinsam mit den ehemaligen Saxon - Mitgliedern Steve Dawson und Pete Gill die Band  " Son Of A Bitch"  ( der ursprüngliche Gründungsname von Saxon ;  spätere Streitigkeiten um die Nutzung des Namen Saxon führten dann zur Umbenennung in Oliver / Dawson Saxon ) .  Für Graham Oliver kam der Gitarrist Doug Scarratt in die Band und die Gruppe veröffentlichte  " Unleash The Beast "  ( 1997 )  mit Songs wie  "The Thin Red Line "  und  " Terminal Velocity " ,  nachdem zuvor noch das Livealbum  " The Eagle Has Landed - Part II "  ( 1996 )  erschien . 


" Metalhead "  ( 1999 )  mit Fritz Randow am Schlagzeug für Nigel Glockler und Songs wie  " Conquistador "  sowie  " All Guns Blazing "  und  " Metalhead " erschien,  gefolgt von  " Killing Ground "  ( 2001 )  und Songs wie  "  Killing Ground "  und  " Court Of The Crimson King " .  Nach dem Ausstieg von Fritz Randow ,  der sich mehr auf  " Victory "  konzentrieren wollte ,  kam Schlagzeuger Jörg Michael in die Band und nahm mit ihr das 2004er Album  " Lionheart "  inkl. der Titel  "Lionheart " ,  " Witchfinder General "  und  " Man And Machine "  auf .  Nach der dazugehörigen Tour kehrte Nigel Glockler hinters Schlagzeug zurück ,  das dritte Livealbum erschien und 2007 erschien  " Inner Sanctum "  .  


Nach der Platte widmete sich Sänger Biff Byford seiner Biografie ,  die 2008 unter dem Namen  " Saxon  -  Never Surrender  ( Or Nearly Good Looking ) "  erschien und die Band ging mit Motörhead auf gemeinsame Tour .  Mit  " Into The Labyrinth "  erschien 2009 das  nächste Album bevor 2011 der erste Film der Band mit dem Namen  " Heavy Metal Thunder  -  The Movie "  heraus kam .  Im gleichen Jahr erschien auch das nächste Album  " Call To Arms "  mit Songs wie  " Hammer Of The Gods "  oder  " Call To Arms " .  " Sacrifice "  ( 2013 )  und nach erfolgreicher Genesung von Nigel Glockler  ( Hirn - Aneurysma )  erschien  2015 mit  "Battering Ram "  das inzwischen 21. Studioalbum .  

Nach den 2017er Neu - Aufnahmen von Bandklassikern als  " Classics Re - Recorded " ,  erschien 2018  " Thunderbolt "  mit dem Song  " They Played Rock And Roll" ,  welcher dem 2015 verstorbenen Lemmy Kilmister von Motörhead gewidmet wurde .  Während der Corona - Pandemie widmeten sich Saxon in  "Inspirations"  dann erstmals komplett Coverversionen  ( und wiederholten dies 2023  auf  " More Inspirations " )  .   Zwischendurch erschien 2022 das Studioalbum  " Carpe Diem "  und erhielt durchweg gute Kritiken plus Chartplatzierungen in Deutschland ,  Österreich ,  der Schweiz und in ihrem Heimatland Großbritannien .  


Auch fast 50 Jahre nach der Gründung der Band ist die Livepräsentation mit ihrem charismatischen Sänger Biff Byford eine der großen Stärken der Band und weiß weiterhin alle Fans zu begeistern . Liveeinspielungen und Filmaufnahmen geben wie bereits erwähnt ein gutes Beispiel davon und ermöglichen so vielfach das Erlebnis zu Hause noch einmal nachvollziehen zu können . 



















Diese Livequalität war gerade eben  ( 2024 )  auf Tour mit Judas Priest und Uriah Heep und dem neuen Album  " Hell , Fire And Damnation "  zu erleben gewesen und wurde mit  neuem Live - Gitarristen Brian Tatler  ( Diamond Head ) ,  anstelle des Live zurückgetretenen Paul Quinn ,  wieder einmal beeindruckend unter Beweis gestellt .  Das weiterhin mit der Band zu rechnen und die Kreativität und Power noch lange nicht abhanden gekommen ist hat sich hier wieder einmal gezeigt und lässt auf noch mehr großartige Musik der Band in naher Zukunft hoffen .