Buch-Kritik Harald Gilbers " Germania " , Knaur
Berlin 1944 . Der aufgrund seiner jüdischen Abstammung entlassene Kommissar Richard Oppenheimer wird plötzlich von der SS reaktiviert . Zwischen Bombenangriffen und der steten Angst der Verschleppung soll Oppenheimer bei der Aufklärung von brutalen Morden an Frauen in der zerbombten Reichshauptstadt mithelfen . Nach einem Bekennerschreiben als linientreuer Nazi ausgewiesen , sind die Opfer des / der Mörder*in alle in Verbindung mit der NSDAP zu finden ( was den Machthabern nicht recht ist ) . Erst nach langen , mühsamen Nachforschungen über das " erste " Opfer erhält Oppenheimer Kenntnis von bereits zwei vorherigen Toten , die auf das Konto des gleichen Täters gehen . Unter der Führung von SS - Mann Vogler und Oppenheimers Freundin Hilde muss er zwischen Luftangriffen der Alliierten und Dekaden auf Seiten der NSDAP - Oberen , Verblendung , Propaganda , Desinformation und steter Angst versuchen den Serienmörder zu fassen . Oder soll er gar nicht gefunden werden ? Und was passiert mit dem Kommissar und seiner Frau nach der Aufklärung der Mordfälle ? Muss Oppenheimer zurück ins " Judenhaus " oder droht ihm sogar weit schlimmeres ? Ein von Autor Harald Gilbers ( geb. 1969 in Moers ) mit viel Einfühlungsvermögen , eindringlichen Beschreibungen und einer greifbaren Atmosphäre geschriebener Kriminalroman im Berlin des Jahres 1944 , der das bedrückende Gefühl und die stete Gefahr des Todes durch Bomben oder Nazis für die Hauptperson auf der einen Seite spüren lässt , auf der anderen Seite aber auch die akribische und verbissene Arbeit und den Berufsethos des Kommissars darstellt , der den Täter um jeden Preis fassen möchte . Toller Auftaktroman zur Reihe um Kommissar Oppenheimer , seine Frau Lisa und seine Freundin Hilde . Für Freund*innen der Gereon Rath Krimis von Volker Kutscher geeignet .
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