Konzert-Kritik Bonfire 02.11.2023 , " Rex " Bensheim
Donnerstag Abend im "Kulturdenkmal Güterhalle - Musiktheater Rex " in Bensheim . Die 1973 als Cacumen in Ingolstadt gegründete und 1987 in " Bonfire " umbenannte Band , um den letzten verbliebenen Ur - Gitarristen Hans Ziller , sind heute zu Gast um ihre neue Version der Gruppe zu präsentieren . Doch bevor die mit internationalen Musikern gespickte Band die Bühne betritt eröffnet die Coverband Cherry Bomb den musikalischen Rockabend vor knapp 300 Zuschauer*innen . Dabei präsentiert die Band um Frontmann Chris P. Nutzz Songs von u.a. Journey , Mötley Crüe , Def Leppard , Poison oder Billy Idol und schafft es bei einer Spielzeit von 30 Minuten die Anwesenden , auch mit tollen Gitarrensoli von Vince Vixxen , inklusive Outfit und Frisuren ( Perücken ) der 80er Jahre gut zu unterhalten und für den Headliner dementsprechend anzuwärmen . Im Dezember sind sie noch einmal als Vorgruppe von Sainted Sinners an gleicher Stelle zu erleben .Nach einer sehr schnellen Umbaupause von 15 Minuten legen schließlich , nach einem eingespielten Intro ( " The Rising " ) , Bonfire aus Ingolstadt los . Hans Ziller ( Gitarre ) , Dyan Mair ( Gesang ) , Frank Pané ( Gitarre ) , Ronnie Parkes ( Bass ) und Fabio Allesandrini ( Schlagzeug ) zeigen von Beginn an , wie die neue Version der inzwischen 36 jährigen Bandhistorie aussieht . Schnelle und harte Gitarren , gepaart mit dem " Shouter - Organ " des neuen griechischen Sängers Dyan Mair ( natürlich ein Künstlername ) angetrieben vom pumpenden Bass des Amerikaners Ronnie Parks ( laut Ziller die neben ihm am längsten in der Band befindliche Person - seit 2014 ) und dem Rhythmus des italienischen Schlagzeugers Fabio Allesandrini stellen die aktuelle Marschrichtung der Band dar . Musikalischer Mittelpunkt sind dabei Ziller und Panè ( " Sainted Sinners " ) an den Gitarren , die mit tollen Soloeinlagen den Songs einen rockigen und metallischen Einschlag verpassen . Lustige , in bayrischem Zungenschlag geführte , Ansagen von Ziller ( der dies laut eigener Aussage zum ersten Mal seit über 40 Jahren auf der Bühne macht ) sorgen für einige Lacher bei Bandmitgliedern und Publikum und hinterlassen speziell auf Mairs Gesicht oftmals die Frage , ob Ziller ihn gerade etwa veräppelt und Geschichten über ihn erzählt hat .
Die 2023er Tour steht unter dem Motto " The Origin Tour " ( eine Idee von Bassist Ronnie Parkes ) und beschäftigt sich mit den Ursprüngen der Band nach der Umbenennung von Cacumen in Bonfire im Jahr 1986 . So werden heute die drei erfolgreichsten Alben der Anfangszeit " Don`t Touch The Light " ( 1986 ) , "Fireworks " ( 1987 ) und " Point Blank " ( 1989 ) , die mit dem neuen Sänger eben jenen modernen , harten Anstrich verpasst bekommen haben und dementsprechend auch neu eingespielt wurden , präsentiert . Manch` alte/r Anhänger*in ist davon zwar nicht sehr erfreut , die Anwesenden an diesem Abend feiern den neuen Stil und die Songs allerdings gebührend ab und davon werden reichlich geboten . " Starin` Eyes " , " Hot To Rock " , "Never Mind " , " Fantasy " , "Bang Down The Door " , " Hard On Me " , " Don`t Get Me Wrong " , " Who`s Foolin`Who " ( als akustische Ballade ) , " Tony`s Roulette " , " Sword And Stone " , "Longing For You " , S.D.I. " , " Sweet Obsession " ( mit witziger , falscher Ankündigung durch Bassist Ronnie Parkes ) , " American Nights " , " Champion " , " Ready 4 Reaction " sowie die beiden Zugaben " You Make Me Feel " und " Don`t Touch The Light " kommen zur Aufführung und lassen das Publikum enthusiastisch mitsingen und mitklatschen .
Gitarren - und Schlagzeug - Soli lockern die Songs zusätzlich auf , ein weiterer Hinweis von Hans Ziller zu seinem Buch ( die Geschichte von Bonfire und seine eigene Lebensgeschichte ) und nach einer Zugabe ist nach 105 Minuten Spielzeit endgültig Schluss im wieder sehr gemütlichen , relaxten sowie freundlichen Personal gespickten Rex und macht Lust auf mehr und weitere " Classic - Hard Rock - Metal - Events " in naher Zukunft mit u.a. Geoff Tate , Sainted Sinners und China .
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