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"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Samstag, 31. Oktober 2020

Volker Kutscher "Goldstein"

 Buch-Kritik Volker Kutscher "Goldstein", KiWi

Im dritten Band rund um Ermittler Gereon Rath und seine Partnerin Charly Ritter führt uns Autor Volker Kutscher erneut ins Berlin der 30er Jahre, genauer gesagt ins Jahr 1931. Charly Ritter widmet sich ihrem Jurastudium und arbeitet als Praktikantin bei Gericht. Komissar Rath erhält derweil den Spezialauftrag einen mutmaßlichen Mörder, der aus Amerika nach Berlin einreist, zu beschatten. Und ein jugendlicher Einbrecher wird während eines Einbruchs vom Baugerüst am KaDeWe gestürzt und seine Freundin/Komplizin anschließend von Polizisten gejagd. Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und SA, ein Machtkampf in der Unterwelt, in den die Ringvereine inklusive korrupter Polizisten verwickelt sind, mit eingeschlossen. Ein wie immer auf verschiedenen Ebenen spielender, spannender Krimi vor dem Hintergrund des aufkommenden Nationalsozialismus, Antisemitismus und wirtschaftlich prekären Lebensumständen. Und auch die Beziehung von Rath und Ritter ist nicht immer ganz unkomliziert. Wieder ein toll geschriebenes und in die Atmosphäre der 30er Jahre abtauchendes Buch welches in den vielen "kleinen" Geschichten und Handlungssträngen der "normalen" Menschen die politischen Blitzlicher und Veränderungen in der Gesellschaft deutlicher macht als die reine Konzentration und Verdichtung darauf.


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