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"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Donnerstag, 21. November 2019

The New Roses 16.11.2019

Konzertkritik The New Roses + Stray Train 16.11.2019, "Schlachthof" Wiesbaden


Samstag Abend in der fast komplett gefüllten Halle des Wiesbadener Schlachthofs, mit einer Gesamtkapazität von 1800 Besucher*innen. Die Lokalmatadoren von "The New Roses" laden zum Heimspiel auf ihrer "Nothing But Wild" Tour und viele Wegbegleiter*innen und Freund*innen der Band sind in die größte Wiesbadener Konzertarena gekommen.
Los geht es pünktlich um 20:00 Uhr zunächst mit der befreundeten Band "Stray Train" aus Slowenien. Die fünfköpfige Band aus Ljubljana wurde 2015 gegründet und kann mit ihrem bluesgetränkten Southern Rock, den sie bis jetzt auf 2 Platten verewigt hat, von Beginn an überzeugen. Ein paar Besucher*innen scheint es zwar etwas zu "schunkelig" zu sein aber in den gut 45 Minuten sind Sänger Jasa Saban (mit Hut und Tuch im typischen Southern Rock Style gekleidet), Bassist Niko Jug, Schlagzeuger Viktor Ivanovic, sowie den beiden Gitarristen Jure Golobic und Boban Milunovic voll in ihrem Element und auch eine
Coverversion des Joe Bonamassa Songs "John Henry" integriert sich qualitätsmäßg ins Repertoire der Band und sticht nicht daraus hervor. Weitere Lieder wie "Emona", "Wanderman", "Heading For The Sun", "Blues From Hell", "Love Is Just A breath Away" oder "Give It Away" decken dabei alle Formen von Blues, Balladen und Rocksongs ab. Toller, kurzweiliger Auftritt - die osteuropäische Herkunft der Band ist dabei nie zu spüren - das könnten auch Amerikaner sein.
Nach einer ca. 1/2 stündigen "Umbaupause" (es gab leider zwischenzeitlich einen Einsatz der Sanitäter aufgrund eines Notfalls im Publikum) startete schließlich die Band aus Wiesbaden und wurde nach einem Intro vom Band frenetisch vom Publikum begrüsst. HEIMSPIEL!!!
Großes Backdrop mit Schriftzug und Wolfskopf im Hintergrund, Drumriser, 2 Gitarren, 1 Bass und ab geht die Party. Ein bißchen Nervosität und Anspannung in den Gesichtern ist zu erkennen aber nach Konzerten im "Vorprogramm" von den Scorpions, Gotthard, The Dead Daisies oder zweimal auf der "Kisscruise" ist diese schnell verschwunden und mit Songs wie "One More For The Road", "Nothing But Wild", "Glory Road", "Dancing On A Razorblade" oder "Every Wildheart" wird die Stimmung zum Kochen gebracht. Bei der Hymne für alle Langhaarigen (und den Problemen damit) "Life Ain`t Easy (For A Boy With Long Hair)" singt das gesamte Publikum den Refrain mit. und fühlt sich von den Jungs auf der Bühne wohl verstanden. Kleine Anekdoten von Sänger Tommy Rough über die persönlichen bzw. die Anfänge der Band in kleineren wiesbadener Klubs zeigen den Bezug zu ihrer Stadt und werden durch ein Soloakustikstück (teilweise sogar "unplugged") betont.
Die aktuelle Single "Down By The River" hat hier in Wiesbaden noch einmal eine ganz besondere Bedeutung, beschreibt sie schließlich die persönlichen Erfahrungen der Musiker mit ihren Freunden an genau diesem Fluß ... dem Rhein. Gitarrist Norman Bites, der "Metaller" in der Band, gibt ein Gitarrensolo (an manchen Stellen vom Rest der Band unterstützt) zum Besten und ist von den Publikumsreaktionen restlos begeistert. Die Rhythmusfraktion um Bassist Hardy und Schlagzeuger Urban Berz, der auch den Backgroundgesang beisteuert, treibt die Songs immer wieder voran und Sänger Timmy Rough mit seiner tollen, rauen Stimme und seinem Gitarrenspiel veredelt die stets eingängigen Rocksongs. Mit der Zugabe"Thirsty" beenden schließlich die "New Roses" ein fantastisches 100 minütiges Konzert im Schlachthof zu Wiesbaden der mit integriertem Zugticket in der Eintrittskarte und netter Security ebenfalls wieder einen positiven Eindruck hinterlassen hat.




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