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"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"

- Johann Nepomuk Nestroy -

Mittwoch, 8. Mai 2019

Stefan Bollani Trio "Mediterraneo"

CD Kritik Stefan Bollani Trio "Mediterraneo", ACT Music


Mit einem klassischen Orchesterstück, "Tocata", startet das 2017 in der Berliner Philharmonie aufgezeichnete Jazz - Konzert des Stefano Bollani Trios mit Unterstützung des Akkordeonmusikers Vincent Peirani und Mitgliedern des Orchesters der Berliner Philharmonie.












In der von Siggi Loch, ehemals Konzertveranstalter und Gründer des Jazz Labels ACT, veranstalteten Konzertreihe, werden immer wieder Themenbezogene Konzerte mit Jazzgruppen und Orchesterensembles veranstaltet. Hier werden Stücke neu arrangiert und in einen Jazzkontext verarbeitet. So stand im Jahr 2017 "Italien" im Mittelpunkt der Musik und findet im Titel "Mediterrano" seinen Ausdruck.
Mit einer direkten Überleitung folgt sofort das Opernstück "Sinfonia". Schwungvolles Piano mit Bass, Schlagzeug und Orchester - fast schon "popig". Etwas zurück genommen wird das Stück dann mit Geige und Bass und das Orchesterwird sehr jazzig/gypsiemäßig. Pianosolo und ein sehr ruhiges Ende mit Akkordeo und Streichern beschließt dieses sehr schöne Stück.
Song Nummer 3 "Amacord" ist ein ruhiges Piano-Solostück dem, ebenfalls mit Piano startenden, das Ennio Moricone Stück "Chi Mai" folgt. Schwungvoll, swingend mit Bläsern und Streichern - ein sehr abwechslungsreicher Song. Akkordeonbeginn mit Pianobegleitung, ruhig, Filmmusik zu "The Good, The Bad And The Ugly". "Jazz meets Filmscore" könnte die Überschrift lauten - toll. Auch Song Nummer 6 ist einem Film (Elio Petri) entliehen. Das könnte sogar der original Score sein. Wieder Piano mit Orchester, nach 3 Minuten ergänzt mit dem Akkordeon. Wird zum Ende hin schwungvoller und jazziger. Jazziger und schwungvoller wird es auch im folgenden "Evergreen": "Azzuro". In dieser Version für jeden Jazzliebhaber absolut hörenswert!. Opernmelodie von Giacomo Puccini in Jazz gefällig? Akkordeonklänge, bombastisch aufspielendes Orchester, dann wieder etwas ruhigere Pianoklänge, das Akkordeon kommt zurück, Streicher und ein ruhiger Abschluss. Wieder sehr abwechslungsreich. Stück Nummer Neun mit seiner bekannten Opernmelodie ("Figaro") wird nach ca. 45 Sekunden mit Akkordeon verjazzt und der ständige Wechsel zwischen Klassik und Jazz treibt dieses Stück voran bevor mit einer kurzen Melodie aus Federico Fellinis Film "Fortunella" die Liveaufnahme beschlossen wird. Tolles Konzert. Sollte man gehört haben.

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