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- Johann Nepomuk Nestroy -

Donnerstag, 23. August 2018

Casper 09.03.2018

Konzertkritik Casper 9.3.2018, s. Oliver Arena Würzburg


Freitag, 09.03.2018 in der S. Oliver Arena in Würzburg - nachdem der Song „Queen - Bohemian Rhapsody“ und die „The Magnificent Seven Theme • Elmer Bernstein“ von Band abgespielt wurden, ist die Spannung nicht mehr auszuhalten. Die Scheinwerfer erlöschen und die Show kann beginnen. Nachdem ich schon auf der Casper Hinterland Tour war, folgt für mich nun das nächste Highlight, dass vorletzte Konzert der „Lang lebe der Tod Tour 2017/2018“. 


In einer großen Bank von Nebel betritt zuerst die Band von Casper die Bühne. Das Licht ist sehr stark gedimmt und die Stimmung für den ersten Song aus dem Album „Lang lebe der Tod“ ist vollständig greifbar. Die Show beginnt natürlich mit dem Einsetzen des Songs „Alles ist erleuchtet“ vom aktuellen Album „Lang lebe der Tod“, um auf die Bühne zu kommen ein perfekter Song mit starkem Intro - um direkt Stimmung zu verbreiten. Das Publikum kann nicht anders als direkt voll mit einzusteigen. Daraufhin folgen die zwei nächsten Songs aus zwei unterschiedlichen Alben, zuerst „Im Ascheregen“ aus dem Album „Hinterland“, daraufhin dann „Auf und Davon“ aus dem Album „XOXO“. Somit waren schon die ersten großen bekannten Hits aus den 3 bekanntesten Casper Alben gespielt und die Meute war voll im Casper Feeling angekommen. 

Casper reißt mit seiner Show einfach alle von Anfang an mit, er sprang von links nach rechts, von vorn nach hinten, die komplette Bühne war einfach seine Tanzfläche. Das Publikum konnte einfach nicht anders als sich genauso zu bewegen wie es das Idol vorgibt. Casper bewies es natürlich wieder, dass er nicht nur von A nach B springen kann, sondern auch Gefühl zeigt. Bei den Songs „Das Grizzly Lied“ und „Michael X“ zeigte er mehr als nur Gefühl und performt völlig selbstverständlich die ruhigeren Songs seiner Alben. Das Bühnenbild erwies sich in den verschiedensten Genre als Allround-Modell. Eine schräge zweite Ebene auf der Bühne weißt sich in den Rap Songs als Podest, wie bei einem amerikanischen Superstar auf, kann jedoch auch zum Beispiel mit der dahinter liegenden Leinwand und der darauf animierten riesigen Kerze, die langsam erlischt, als wundervolles Instrument genutzt werden um die perfekte Stimmung der ruhigeren Songauswahl in Szene zu setzen. Natürlich überwiegten bei der Setlist von Casper die Songs die das Publikum nach vorne bewegen.
Genau das geschieht auch durch eine besondere Showeinlage: nach den ersten 13 Songs auf der Hauptbühne spielte die Band dort noch den Song entsprechend per Outro aus und in dieser Zeit sprintete Casper durch die Katakomben der Sporthalle der Basketballer von Würzburg (seitliche Kabineneingänge machten dies sehr unauffällig und schnell möglich) zur hinteren zweiten Bühne, die sich direkt am Mischpult befand. Das Publikum staunte nicht schlecht als Casper auf einmal in ihren  Rücken stand und die hinteren Ränge auf einmal die vorderen Ränge waren. Hier holte Casper, nach ein paar ruhigeren Songs zuvor auf der Hauptbühne, jetzt die absoluten Rapsongs seines Beginns sowie ein neuer Song, welche absolut in das aktuelle Mainstream-Rapgenre fallen, raus. Fehlen durfte in diesem Moment sicherlich nicht der allererste bekannte Song „Mittelfinger Hoch“ aus 2009. Nachdem Casper auf der zweiten Bühne vorerst für eine Überraschung sorgte ging Casper nun wieder für den letzten Teil seines Konzertes auf die Hauptbühne zurück. 


Von nun an spielte er zum Teil die Songs die ein wenig rockiger angehaucht sind wie z. B. „Wo die wilden Maden graben“. Der letzte Song der gleichzeitig den Namen des Albums gibt „Lang lebe der Tod“ ist extrem gut durch das Bühnenbild in Szene gesetzt und bringt einen zum Ende des Konzertabends. Doch ein Konzert wäre kein Konzert ohne entsprechende Zugabe des Künstlers. Dies forderte das Publikum durch Gesangseinlage aus dem Song „Hinterland“ ein. Als Zugabe folgten nun die Songs zu welchen es jeweils atemberaubende Videos gab. Die Songs „keine Angst“, „Jambalaya Remix Version“ und „Flackern, Flimmern“ sorgten abschließend für das perfekte Ende. Gerade der Song „Flackern, Flimmern“ erwies sich erst durch sein vor einem Tag erschienenes Video, als den Gänsehaut Abschiedsmoment nach ca. 100 Minuten schweißtreibender Performance.
Alles in allem war das Konzert für mich ein sehr gelungener Abend, denn die Stimmung die Casper durch seine Vielfalt an Genre, die er in den Songs interpretiert, ergibt sich für mich die perfekte Mischung eines Konzertabends. Die Tour „Lang lebe der Tod“ ist sicherlich nicht so vollgeladen von Special Effects (Konfettiregen, Explosionen etc.) wie bei der damaligen „Hinterland Tour“, aber das spiegelt auch die Stimmung welche das neue Album „Lang lebe der Tod“ mit sich bringt; eine eher düstere, nachdenkliche, der Zeit angebrachte Stimmung.


Setlist: https://www.setlist.fm/setlist/casper/2018/soliver-arena-wurzburg-germany-5bef8770.html

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