Aktuelle Podcast Episode
"Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen"
- Johann Nepomuk Nestroy -
Samstag, 13. Dezember 2014
Freitag, 5. Dezember 2014
Konzert 35
mit Uwe Schatter
Dass der Künstler jeden im Publikum
persönlich per Handschlag begrüßt, ist bei Konzerten eher selten. Doch
freute sich Uwe Schatter so sehr über die Zuhörer, dass er sich diese
Geste nicht nehmen lassen wollte. Rund 30 Gäste hatten am Donnerstag den
Weg in die „Dusch‘“ gefunden, viele davon Freunde und (ehemalige)
Schüler von Schatter, der im Hauptberuf Musiklehrer ist.
Wenn Indiana Jones Musik machen würde,
würde er wie Schatter klingen, könnte man nach den gut 90 Konzertminuten
festhalten. Klare, nachdenkliche Melodien, deutsches Liedgut mit Folk-
und Countryeinflüssen gemischt, ähnelten Schatters Lieder mitunter eher
Reiseberichten, etwa von Besuchen im australischen Outback und
Begegnungen mit den Aborigines.
„Let the sun shine“, lautete ein
Liedtitel, versehen mit dem Nachsatz „in der Dusch‘“. Eine gelungene
Hommage an den Striedkultklub, mit dessen Mitgliedern Schatter schon
seit einigen Jahren befreundet ist. „Kennt ihr schon die Geschichte von
dem Wombat und dem Emu?“, fragte der Musiker sein Publikum kurz darauf.
Eigentlich, so Schatter, erzähle man sich in Australien, dass sich die
beiden nicht verstehen, aber er persönlich glaube nicht daran. Und so
schrieb er ein Lied über eine recht ungewöhnliche Tierfreundschaft und
zeigte damit zugleich, wo er die Inspiration für seine Lieder findet;
direkt im eigenen Leben.
Natürlich hatte er auch dem Schlapphut ein eigenes Lied gewidmet. Bis in die neunziger Jahre hinein sei er eigentlich kein großer Hutträger gewesen, gab Schatter zu. Durch einen seiner australischen Freunde sei er dann auf den Hut gekommen, „und inzwischen erkennt mich kaum noch jemand, wenn ich ohne Hut spazieren gehe“. So berichtete das Lied von einer anderen ungewöhnlichen Freundschaft, der zwischen Uwe und seinem Hut. Als wollte sich dieser selbst beim Publikum bedanken, fiel er herunter, als sich Schatter am Ende des Songs verbeugte.
Freitag, 14. November 2014
Konzert 34
mit Capodesaster und Hellectric Circus
Beim vorletzten Konzert 2014 traten jetzt die Musikgruppen
„Capodesaster“ und „The Hellectric Circus“ vor rund 30 Zuhörern in der
ehemaligen Nasszelle des Bürgerhauses auf.
Im Gegensatz zum eher dürftig besuchten
Konzert vier Wochen zuvor war im „Club“, so der zweite Spitzname der
„Dusch“, diesmal kaum noch ein freier Platz zu finden. „Schön kuschelig
hier“, befand auch Jugendpfleger Kai Faßnacht, der sich wie der Rest des
SKK-Teams über die vielen Gäste sichtlich freute.
Mit dem multihessischen Trio
„Capodesaster“ – von Rüsselsheim bis „übern Rhein“ – hatte das Team
erneut einen musikalischen Glücksgriff gelandet. Sie spielten eingängige
Rock- und Popcover aus den Hitparaden von einst und heute, von Phil
Collins bis zu den „Kings of Leon“ – natürlich „unplugged“ – unverstärkt
und akustisch. Wobei Ersteres nicht völlig zutraf, das Mikrofon hatte
sich Sängerin Ari nicht nehmen lassen, was der gemütlichen-familiären
Stimmung des Konzerts jedoch keinen Abbruch tat.
Zur Feierabendstimmung trug auch die
geschickte Songauswahl der Band bei, die unter dem bezeichnenden Motto
„Die Wurzel der Songs entdecken und neu interpretieren“ stand. Damit
bewies die Gruppe zudem eindrucksvoll, dass sich jedes Lied akustisch
spielen lässt.
Rauer, härter und vor allem lauter wurde
es im Anschluss beim Auftritt des Southern-Rock-Quartetts „The
Hellectric Circus“. „Hellectric Rock“ – sinngemäß übersetzt mit höllisch
(guter) Rock – hatte die Gruppe ihren Musikstil getauft und unterhielt
das Publikum im Anschluss noch eine gute Stunde mit einem Mix aus
Hard-Rock-Covern und eigenen Stücken.
Die vier Musiker hatten dabei dermaßen
viel Spaß auf der Bühne, dass es mitunter so schien, als würden sie gar
nicht mehr herunterwollen. Nach gefühlten zehn Zugaben verließ das
Quartett schließlich unter tosendem Applaus die Bühne. „Wir kommen gern
wieder“, betonten beide Bands unisono, vielleicht in einer anderen
Formation, vielleicht mit anderen Liedern, auf jeden Fall „haben wir
Bock zu spielen“.
Freitag, 17. Oktober 2014
Konzert 33
mit Messer Brüder & Hahn und Suur
Einen Auftritt wie den jüngsten gab es
im Striedkultklub (SKK) noch nicht. Beim ersten Konzert nach der
Sommerpause trat das Elektronik-Duo Messer Brüder in der ehemaligen
Dusch des Wolfskehler Bürgerhauses auf. Unterstützt wurden die
Darmstädter dabei vom Riedstädter DJ-Duo Hahn & Suhr.
Die beiden Musiker Florian Malicke und
Thomas Buchenauer als Elektronik-Duo zu bezeichnen, ist allerdings nur
die allgemeinste aller möglichen musikalischen Einordnungen. Anhänger
der Neuen Deutschen Welle duften sich an Kraftwerk erinnert fühlen, aber
auch Einflüsse der Doors waren unverkennbar. Einzelne Gitarrenriffs
schwirrten fragmentarisch in den Tracks umher, begleitet von
Versatzstücken elektronischer Popmusik.
Der Klangteppich, den die Messer Brüder
im Lauf des Konzerts entfalteten, wirkte dennoch in sich stimmig und
harmonisch – jeder Track ein kleines Theaterstück. Vielleicht wäre ein
Hörspiel aber die bessere Analogie. Orson Welles wäre gewiss stolz auf
die „Brüder“, die während des gesamten Konzerts fast ohne Gesangsparts
auskamen. Kurz eingespielte Passagen auf Finnisch einmal ausgenommen.
„Wenn uns das mal einer übersetzen könnte, wären wir euch sehr dankbar“,
merkte Florian Malicke selbstironisch an.
Zurückgekehrt von der musikalischen
Zeitreise in das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts übernahmen dann
Hahn & Suhr aus Goddelau das Mischpult und bestritten den zweiten
Teil des Abends. Den cineastisch-transzendentalen Synthieklängen setzten
sie tanzbaren Elektro und House entgegen. Eine weitere Premiere in der
Dusch: Ein DJ hatte im „Club“ zuvor noch nie aufgelegt.
Trotz dieser beiden Premieren fanden
sich – wie so oft – bis auf einige Stammgäste keine anderen Besucher im
Wolfskehler Jugendhaus ein. Konzerte, wie sie der Striedkultklub
anbietet, scheinen in Riedstadt keinen großen Stellenwert zu haben.
Flyer, Plakatwerbung, Einladungen in den sozialen Netzwerken und
Mundpropaganda.
Sonntag, 28. September 2014
Samstag, 28. Juni 2014
Konzert 31
mit Oneway & Heavy Pleasure
Eigentlich hat sich der Riedstädter
Striedkultklub bereits in die wohlverdiente Sommerpause verabschiedet,
aber ein Konzert im Goddelauer Jugendhaus – „das geht immer“. Die
Auftritte der beiden Rockgruppen „Oneway“ und „Heavy Pleasure“,
verfolgten dabei gut 50 Zuhörer.
Beide Gruppen wurden dabei von etlichen
Fans begleitet, die an diesem Abend für die nötige Stimmung sorgten.
Kein Wunder, liegt Riedstadt doch quasi „vor der Haustür“ der beiden
Bands; wobei die Anreise für „Heavy Pleasure“ (Griesheim) die nach dem
Groß-Gerauer Alternative-Rock Quintett „Oneway“ auftraten, sogar noch
ein wenig kürzer ausfiel. Der Fünfer aus der Kreisstadt hielt sich indes
nicht auf mit langen Vorreden, sondern orientierte sich am Motto: Kurze
Ansagen, knackige Texte, klare Melodien und gute Musik.
Ihr atmosphärisch-emotionaler Rock kam
offenbar beim Publikum an, das zu Beginn des Auftritts noch in vornehmer
Distanz zur Bühne stand, später dann aber immer näher heranrückte. „Wir
verarbeiten in unseren Texten Themen aus unserem Alltag, die jeder
schon einmal erlebt hat“, erläuterten die Sänger und Gitarristen Lukas
Merkl und Philipp Draxler, deren Mikrofone das ganze Konzert über leider
etwas zu leise eingestellt waren.
Der musikalischen Qualität der Gruppe
tat dieser Umstand indes keinen Abbruch. Trotz ihrer Jugend – alle
Bandmitglieder sind 16 Jahre alt – hat die Gruppe bereits zwei Mal auf
dem Schlossgrabenfest in Darmstadt gespielt. Vergangenes Jahr gewannen
sie dort zudem den Newcomer-Wettbewerb.
Während sich das Groß-Gerauer Quintett
eher an den aktuellen Größen der Rockmusik wie etwa „Linkin Park“ oder
„Incubus“ zu orientieren schien, war der Garage-Rock (ein Sinnbild, das
man auch gern wörtlich nehmen darf) von „Heavy Pleasure“ vornehmlich in
den „good old Sixties“ angesiedelt. Wie es bei Konzerten mit solch
unterschiedlichen Bands (leider) üblich ist, fluktuierte die Anzahl an
Konzertgästen zwischen den beiden Gruppen erheblich, pendelte sich
jedoch zum Ende hin etwa wieder bei den anfänglichen 50 Zuhörern und
Zuhörerinnen ein.
Denn der Vierer aus Griesheim legte im
Vergleich mit „Oneway“ noch eine ganze musikalische Schippe drauf.
Während der Zeitreise von Hendrix über Led Zeppelin zu den Doors war es
schlicht unübersehbar, dass das Quartett schon länger zusammenspielt als
die Groß-Gerauer, die ihre Sache aber dennoch keineswegs schlecht
machten.
Das sei auch einer der Grundgedanken
hinter den „verstärkten“ Konzerten im Goddelauer Jugendhaus, erklärten
Mitglieder des Striedkultklubs (SKK) im ECHO-Gespräch. Junge Bands
könnten von den Erfahrungen der älteren profitieren und umgekehrt.
„Ihr dürft gern wiederkommen“, bot
Jugendpfleger Kai Faßnacht beiden Bands im Anschluss an das Konzert
weitere Auftrittsmöglichkeiten in der „Erbs“ an.
Freitag, 16. Mai 2014
Konzert 30
mit Scotch Avenue und Grayhound O.C.D.
Für Grayhound OCD sind die Auftritte in
der „Dusch‘“ im Bürgerhaus mittlerweile schon zu einer Art Heimspiel
geworden. Kein Wunder, ist das Bensheimer Quartett dort in den
vergangenen Jahren doch schon etliche Mal aufgetreten. So war es quasi
Ehrensache, dass die Vier – am Donnerstagabend verstärkt vom Duo Scotch
Avenue – das letzte Konzert des Striedkultklubs (SKK) vor der
Sommerpause bestritten.
Dass die Bensheimer seit ihrem
vorherigen Auftritt im „CluB“ musikalisch noch ein ganzes Stück gereift
sind, war dabei kaum zu überhören. Machten damals Coverversionen noch
einen großen Teil des Repertoires aus, waren diese am Donnerstag alle in
einem großen Medley von Lady Gaga bis Milo zusammengefasst. Den Fokus
auf das „Hauptprojekt“ Grayhound OCD zu legen hat der Formation
definitiv gutgetan. So kamen in Wolfskehlen der eigene Stil und die
eigene Handschrift der Bensheimer wesentlich deutlicher zur Geltung als
noch beim Konzert vor einem Jahr beim Wutzdog-Festival.
Dass das Quartett „erwachsener“ und
vielleicht auch ein wenig ernster geworden ist, hieß aber nicht, dass
sie auch nur ein wenig von ihrer Spielfreude eingebüßt hätten. So
versteht sich die Band nach wie vor auf eingängige Pop-Rock-Melodien,
die live auch mal etwas härter ausfallen können. Ein wenig sanfter und
lockerer ging es im Anschluss beim Auftritt von Scotch Ave zu. Ihr
Motto: Cover, unplugged, kreativ. Das Duo – Eva-Stephanie Schaal und
Grayhound Gitarrist Roland Holtorp – rundete den Abend mit Titeln von
den Beatles bis Adele ab.
Der Auftritt sei erst das dritte Konzert
überhaupt, das sie gemeinsam spielten, verriet Gitarristin
Eva-Stephanie im Gespräch mit dem ECHO. Das Duo habe sich erst vor gut
anderthalb Jahren gegründet. Beide Musiker sind auch noch in anderen
Formationen aktiv, berichtete sie.
Natürlich sei es eine tolle Sache vor
vielen Hundert Leuten, zum Beispiel auf dem Hessentag zu spielen, sagte
Grayhound-Bandleader Michael Deichert. Gleichwohl habe auch ein
akustisches Konzert wie in Wolfskehlen seinen Reiz. Der bestehe auch
darin, dass man die Stücke unterschiedlich arrangieren müsse. Etwas
härter und energetischer fürs große Publikum, für die „Dusch“ ein wenig
ruhiger und lockerer.
Freitag, 4. April 2014
Konzert 29
mit Sir Andrew
„Die Hütte wird voll“, hatte das Team
des Striedkultklubs bereits im Vorfeld vermutet, und so kam es dann
auch. Gut 35 Gäste waren zum Konzert gekommen und erlebten dort eine
kleine Premiere. Denn für gewöhnlich ist Hoffmann musikalisch mit dem
Duo „Molly Alone“ oder den „Dirty Fingers“ unterwegs, sodass ein
Soloauftritt für ihn eher die Ausnahme bleibt. Das Konzert sei zudem
eine Art Heimspiel, bekundete der Musiker, der lange in Wolfskehlen
lebte. Für diesen Abend sei er extra den „long way from Goddelau“
angereist, fügte er in bester Smalltalkmanier hinzu.
Es folgten gut anderthalb Stunden
feinster irischer und schottischer Rock- und Folkmusik, durchmischt mit
einigen Hits aus „Britain“ und Hommagen an den „Man in Black“ Johnny
Cash. Wie es sich für einen echten Pubmusiker gehörte, bezog Hoffmann
sein Publikum immer wieder mit in die Show ein. Mal sang es den Refrain,
mal spielte es seinen Gegenpart in einem Gedicht von gut zehn Strophen,
das er rezitierte. Spätestens bei dem Cranberries-Hit „Zombie“ war das
sprichwörtliche Eis zwischen Musiker und Publikum gebrochen.
Allein zu spielen sei für ihn immer
etwas Besonderes, erklärte Hoffmann im Anschluss an das Konzert. In
einer Band könne sich der einzelne Musiker ab und an hinter einem
Kollegen „verstecken“, und der eine oder andere falsche Ton falle dort
weniger stark ins Gewicht, als bei einem Soloauftritt. Der Reiz eines
solchen Gastspiels sei jedoch „mit möglichst wenig Aufwand zu versuchen,
die Leute zu unterhalten“, formulierte der Musiker seinen Anspruch.
Angesichts der durchweg positiven Reaktionen der Konzertgäste scheint
ihm das an diesem Abend durchaus gelungen zu sein.
Freitag, 14. Februar 2014
Konzert 28
mit Sam Chillon
So muss akustische Musik sich anhören:
Das Indie-Rock-Quartett „Sam Chillon“ lieferte beim ersten Konzert des
Riedstädter Striedkultklub (SKK) für dieses Jahr in der „Dusch“ im
Bürgerhaus eine mitreißende Show. Die knapp 20 Konzertbesucher
einschließlich Jugendpfleger Kai Faßnacht waren am Ende des Abends
begeistert vom Auftritt der Treburer. „Ihr könnt jederzeit
wiederkommen“, lud er die vier Musiker zu einem weiteren Auftritt ein.
Wer den Auftritt der Gruppe mit Sänger
Mike (24), den Gitarristen Simon (22) und Daniel (21) sowie Daniel (22)
an der Cachon erlebte, kam nicht umhin, dem Jugendpfleger
beizupflichten. Egal ob mitreißende Alternativ-Rock-Songs, emotional
vorgetragene Indie-Balladen, oder aktuelle Titel aus den deutschen und
internationalen Hitparaden – dem musikalischen Repertoire von „Sam
Chillon“ schienen kaum Grenzen gesetzt.
Dabei gaben sich die vier Musiker
während ihres Auftritts betont lässig. Leadsänger Mike brauchte nicht
viele Worte zu machen – seine Stimme allein reichte völlig aus, um das
Publikum für sich einzunehmen. „War’s gut?“, so seine etwas naiv
klingende, aber völlig ernst gemeinte Frage. Die Antwort war ein
kräftiger Applaus.
Als Mike, unterstützt von seinen
Bandkollegen als Chor, selbst zur Gitarre griff, zeigte sich, dass er
nicht nur stimmliche Qualitäten hat. Allerdings lebte der Abend vor
allem von der Wandlungsfähigkeit der Stimme des Treburers. Egal, ob
Nummern der Black Eyed Peas, der Red Hot Chilli Peppers oder von Staind –
für beinahe jeden Musikgeschmack war an diesem Abend etwas dabei.
Bei den beiden energisch vom Publikum
geforderten Zugaben bewiesen „Sam Chillon“, dass sie auch deutsche Texte
mögen – und Humor haben. Denn ein Lied, das größtenteils aus der
Begrüßung aller möglichen und unmöglichen Dinge besteht (Hallo Welt,
hallo Steine), hört man nicht alle Tage.
„Wir sind immer auf der Suche nach neuen
Künstlern und Mitstreitern“, sagte Jugendpfleger Kai Faßnacht nach Ende
des Konzerts.
Abonnieren
Posts
(
Atom
)