Konzert-Kritik Accept + Phil Campbell & The Bastard Sons 07.11.2024 , " Neue Stadthalle " Langen
Volles Haus an einem Donnerstag Abend in der Langener " Neuen Stadthalle " . Mit Accept aus Solingen hat sich eines der Urgesteine der deutschen Heavy Metal - Szene für heute angesagt und als Special Guests gleich mit ex - Motörhead Gitarrist Phil Campbell & seinen Bastard Sons eine weitere Metal - Ikone aus England mitgebracht . Was die beiden Bands dann an diesem Abend abliefern ist genau das was die Fans erwartet und erhofft haben : 2,5 Std. kraftvollen , schnörkellosen und mitreißenden Heavy Rock mit Enthusiasmus , gespickt mit zahlreichen Klassikern und neuen Songs .
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Los geht es bereits um 19:35 Uhr . Gitarrist Phil Campbell betritt mit seinen beiden Söhnen Todd ( Gitarre ) und Tyla Campbell ( Bass ) sowie Sänger Joel Peters und dem , den dritten Sohn Dane Campbell am Schlagzeug ersetzenden , Aushilfsschlagzeuger Paul White die Bühne . Ein großes Backdrop hinter dem Schlagzeug zeigt dabei , wer gerade auf der Bühne steht und der räudige , im positive Sinn gemeinte , Sound beim Einstiegssong " We`re The Bastards " holt die Headbanger vom ersten Ton an ab . Die raue Stimme von Sänger Joel Peters , der immer wieder auf der Monitorbox steht und das Publikum anfeuert , passt dabei wie die " Faust aufs Auge " und verleiht den trockenen Songs wie " Freak Show " , " Schizophrenia " , " High Rule " oder " Strike The Match " den nötigen Punch . Das die Fans natürlich , aufgrund der Herkunft Phil Campbells , auf ein paar Motörhead - Klassiker wie " Going To Brazil " , " Killed By Death " oder "Ace Of Spades " gewartet haben und dementsprechend " steil gehen " ist nur zu verständlich . Werden Motörhead und ihr verstorbener Chef Lemmy Kilmister in der Szene doch noch immer abgöttig geliebt und vermisst . Das die " junge " Band so authentisch abliefert hat dabei sicherlich damit zu tun , dass die Gitarrenfraktion als Söhne von Phil Campbell die Motörhead - Songs mit der Muttermilch aufgesogen haben . Der Phil Campbell Song " Straight Up " , ein paar Mitmachspielchen , " welche Seite der Halle ist lauter " usw. , lockern das Ganze dann noch dementsprechend auf und die Band verlässt nach 50 Minuten zufrieden und abgekämpft die Bühne und hinterlässt ein zufriedenes und gut angewärmtes Publikum für den nun folgenden Headliner .
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Um 21:05 Uhr ist es dann , nach einer knapp halbstündigen Umbaupause , soweit - die 1971 in Solingen gegründeten Accept betreten , mit dem letzten verbliebenen " Urmitglied " Wolf Hofmann ( seit 1976 ) , die jetzt mit einem " Humanoid " - Backdrop und zahlreichen Zahnrädern , von denen sich einige drehen , gestaltete Bühne und starten fullminant mit " The Reckoning " vom neuen Album " Humanoid " ins Set . Sofort ist richtig " Alarm " auf und vor der Bühne und Wolf Hofmann strahlt zufrieden über das ganze Gesicht . Sänger Mark Tornillo , die beiden weiteren Gitarristen Uwe Lulis und Philip Shouse , Bassist Martin Motnik sowie Schlagzeuger Christopher Williams reissen ein " Best Of " - Programm , gespickt vielen alten Klassiker aber genauso neuen Songs ab , welches sich gewaschen hat . Nach dem Eröffnungsstück geht es gleich mit " Humanoid " kraftvolle weiter bevor mit " Restless And Wild " sowie " London Leatherboys " die ersten Klassiker der 80er Jahre folgen . Mark Tornillo bildet dabei den immer kraftvoll singenden aber ruhenden Pol auf der Bühne , genießt das eine oder andere Bierchen und überlässt das " Posing " eher seinen Mitstreitern . Das AC/DC - like " Straight Up Jack " und die beiden 80er " Midnight Mover " sowie " Breaker " schließen sich an und das Publikum geht begeistert und lautstark mit .
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" Dying Breed " vom Album " Blind Rage " gefolgt vom Medley " Demon`s Night / Starlight / Losers And Winners / Flash Rockin Man " und dem neuen "Frankenstein " zeigen die Power der aktuellen Besetzung und Qualität der Songs der letzten 45 Jahre . " Shadow Soldiers " vom Album " Stalingrad " , der Klassiker " Princess Of The Dawn " ( " Restless And Wild " ) , " Metal Heart " vom gleichnamigen Album und " Teutonic Terror " von " Blood Of The Nations " halten anschließend die Intensität hoch und zeigen die Trademarks der Band . Wenn Wolf Hofmann auch immer mal wieder im Mittelpunkt steht und seine klassischen Melodien in Soli und Songs einbaut haben auch die beiden anderen Gitarristen Lulis und Shouse ihre persönlichen Spots um zu zeigen was in ihnen steckt . Höhepunkt der Gitarrenfront ist ein 3er - Duell beim Abschlusssong , des regulären Sets , " Pandamic " , bei dem reihum über mehrere Minuten jeder der Gitarristen abwechselnd zeigen kann was er kann . Kraftvoll , tight , kreativ und mit gaaaaanz viel Spaß . Großartig !!! Zur dann folgenden Zugabe mit den Klassikern " Fast As A Shark " , mit aufgeblasenem Hai der über die Hände der Menge " getragen " wird , " Balls To The Wall " und " I`m A Rebel " geht dann auch nochmal das Publikum steil . Es wird geklatscht , die Fäuste und die " Pommes - Gabel " in die Luft gestreckt sowie die Stimmbänder letztmals ausgereizt . Durchgeschwitzt und hochzufrieden gehen dann Band und Fans nach 100 Minuten hinaus in die kalte Nacht bzw. Backstagebereich und feiern dieses großartige Konzert mit ihren Freund*innen und Kollegen .
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