Konzertkritik Kayak + Lesoir 12.05.2022 , " Das Rind " Rüsselsheim
Donnerstag 12. 05. 2022 - niederländischer Progressive Rock Abend im Rüsselsheimer " Das Rind " . Rund 50 dieser Musikrichtung zugetane Besucher*innen haben sich heute , unter der Woche , hier eingefunden , um der seit 50 Jahren aktiven Band " Kayak " aus Hilversum noch einmal bei ihrer Abschiedstournee zu lauschen und sich von ihr gebührend zu verabschieden . Anwesende im Publikum , die die Band seit Gründungstagen kennen könnten , inklusive ;-)
Zuvor betreten aber die fünf aus Maastricht stammenden Landsmänner und Frauen von " Lesoir " die mit Instrumenten und Verstärkern / Boxen vollgestopfte Bühne des kleinen Musiktempels der " Motor City " . Mit ihrer Mischung aus Progressive - und Post - Rock ( " heavy aber mit Raum für Dynamik und Atmosphäre " ) wissen die Sängerin / Gitarristin und Querflötistin Maartje Meessen , Gitarrist Ingo Dassen , Gitarristin / Keyboarderin und Sängerin Eleen Bartholomeus , Bassist Ruben Heijnsbroek und Schlagzeuger Bob van Heumen von Beginn an zu überzeugen . Dabei kann die 2009 gegründete Band auf ein Repertoire von über 40 Songs auf bereits veröffentlichten CD`s und die im Herbst erscheinende neue EP " Babel " ( aus der ein kleiner Ausschnitt gespielt wird) zurück greifen . Vierstimmiger Gesang , technische Spielereien , die Akzente der Querflöte , instrumentale " heavy - parts " , sphärische und ruhige Klänge , melodiöser Gesang - abwechslungsreiche 65 Minuten Livemusik von einer Band , von der es sicherlich in den nächsten Jahren noch einiges zu hören geben wird .
Nach einer 25 minütigen Umbaupause , da steckte noch ein kleines Problem im Gitarrenanschluss von Sänger Bart Schwertmann , betreten schließlich genannter und inzwischen leicht ergrauter Sänger Bart Schwermann , Gründungsmitglied / Keyboarder und Backgroundsänger Ton Scherpenzeel , Schlagzeuger Hans Eijkenaar , Bassist und Backgroundsänger Kristoffer Gildenlöw sowie Gitarrist Marcel Singor die Bühne . " 20 Perlen " , so der Sänger , wurden aus dem gesamten Schaffenswerk der Band ausgewählt und tatsächlich mischen sich zu aktuellen Songs der letzten beiden Veröffentlichungen auch Stücke aus den Jahren `73 / `75 und den 80er Jahren . Da wird es auch mal poppig und sentimental oder ein Stück dem 2009 verstorbenen Schlagzeuger und Gründungsmitglied Pim Koopman gewidmet . Der großartige Gitarrist Marcel Singor brilliert immer wieder mit fantastischen Soli und bietet als Sänger mit seiner nasalen Stimme einen tollen Kontrast zum stimmgewaltigen aber immer auch mit sehr viel Gefühl singenden Bart Schwertmann . Dieser greift auch gerne mal zur Rhythmus - oder Akustikgitarre und begleitet viele Stücke rhythmisch mit dem Tamburin . Der Hüne in der Truppe , Bassist Kristoffer Gildenlöw , legt gemeinsam mit Schlagzeuger Hans Eijenaar einen grundsoliden Beatteppich und brilliert mit seinem "Fretless Bass " der nach elektrifiziertem Kontrabass klingt . TOLL ! Insgesamt werden an diesem Abend viele Instrumentalstücke geboten , so auch ein Soundtrackstück eines holländischen Films , die zeigen was die Band kann . Neben den sphärisch und atmosphärisch wichtigen Klängen für den Gesamtsound von Kayak durch Ton Scherpenzeel fällt zusätzlich an diesem Abend auch wieder einmal auf , wie wichtig sein Backgroundgesang für die Stücke der Band sind . 110 Minuten großartige Livemusik dieser niederländischen Prog - ( Artrock ) Institution , die sich gebührend verabschiedet hat und die die Liebhaber*innen dieser Musikrichtung schon jetzt vermissen lassen .
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