Buch-Kritik Volker Kutscher " Lunapark " , KiWi
Mit " Lunapark " veröffentlicht der in Köln lebende Autor Volker Kutscher seinen 6 . Fall rund um die Hauptpersonen Kommissar Gereon und seine Frau Charly Rath ( geb. Ritter ) . Berlin 1934 . Unter einer Brücke wird die Leiche eines SA - Mannes gefunden . Auf der Wand hinter ihm prangt eine nicht fertig geschriebene kommunistische Parole - für das " Geheime Staatspolizeiamt " ein klarer Fall wo der Mörder zu suchen ist . Speziell für Raths ehemaligen Partner Reinhold Gräf , der nun bei der Gestapa als Kommissar arbeitet , ist die Sache klar . Doch nicht für Gereon Rath , der wieder einmal auf eigene Faust ermittelt und aufgrund seiner eigenen Vergangenheit , seine Abhängigkeit von Johann Marlow , in Schwierigkeiten gerät . Steckt doch eher ein Ringverein hinter den Morden ( auch ein zweiter SA - Mann wird ermordet ) ? Schließlich hat sich der zerschlagene Ringverein " Nordpiraten " , Erzfeinde von Marlows Organisation , schon vor einiger Zeit als SA - Sturm getarnt weiteragiert ? Zeitgleich sucht Charly heimlich für eine Freundin deren verschwundenen Bruder und gerät prompt , da der Bruder Kommunist ist , mit der SA in Konflikt und zusätzlich in Kontakt mit der Unterwelt rund um Johann Marlow. Und was macht Adoptivsohn Fritze ? Er geht zur Hitlerjugend und läuft fortan zuhause in Uniform herum . Eine hochexplosive Mischung in einem sich mehr und mehr verdüsternden Deutschland . Raths " Ignoranz " der politischen und gesellschaftlichen Veränderungen , Charlys halsbrecherischer " Widerstand " und Fritzes " Mitmachen " - ein großartig gezeichnetes Bild von Volker Kutscher der damaligen Zerrissenheit des Landes und seiner Bevölkerung . Wieder einmal Geschichtsunterricht in eine spannende Geschichte verpackt mit ganz viel Atmosphäre , die den / die Leser*in mit den Protagonisten mitfühlen und mitleiden lässt . Großartiger und lesenswerter 6 . Teil !
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