Buch-Kritik Wolfgang Martin " Wie Die Westmusik Ins Ostradio Kam - Radiogeschichten Von DT 64 Bis > Beatkiste < ", Bild Und Heimat
Radiomacher Wolfgang Martin, Jahrgang 1952, geboren in Luckenwalde, erzählt in diesem über 230 Seiten starken Buch über seine Anfänge beim Radio, wie er auf die Idee kam im Radio arbeiten zu wollen, den Vorgaben " von oben ", dem "sich widersetzen " und den daraus folgenden " persönlichen " Konsequenzen. Eine spannende " Radiogeschichte " mit ganz vielen Einblicken hinter die Kulissen des " DDR Radios " und den politisch sowie gesellschaftlichen Ansprüchen an dieses Medium. Alles zwischen Zensur, den befreundeten Staaten, Westmusik, Interviews, Reisen zu Konzerten im Ausland, Bekanntschaften, Erlaubtem und Unerlaubtem, dem legalen und illegalen Beschaffen von Schallplatten ( Tonträgern ) aus dem In - und Ausland. Verbote und Arbeitsverbote von und für Bands und Künstler*innen, Ausweisungen, Inhaftierungen und schließlich das Ende der DDR sind dabei ebenso Themen wie Beschreibungen mitgestalteter Musikveranstaltungen durch das Jugend - und Kulturradio und Fernsehen. Manchmal springt das Erzählte etwas zu schnell in der Zeit hin und her bzw. werden zu viele Namen eher nur im Osten bekannter Bands, Musiker*innen und Mitstreiter*innen genannt. Um aber Allen gerecht zu werden und Niemanden zu vergessen aus dem Blickwinkel des Autors auch wieder verständlich. Tut dem Wissensgewinn aber auch keinerlei Abbruch und wem es zu viele Namen sind - einfach überlesen! Ein tolles Insiderbuch, welches die Intentionen der Radiomacher, der West - aber auch der Ostmusiker*innen schön rüber bringt und die Lust auf die nähere Beschäftigung mit der einen oder anderen, zum Teil auch heute nicht mehr existenten, Ostband weckt. Eine " spannende " Reise in ein unbekanntes Land, mit zum größten Teil nicht nachvollziehbaren politischen Entscheidungen und Widersprüchlichkeiten in diesen Entscheidungen.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen